Bremen (VBR). Die Bauindustrie sieht sich weiterhin mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes und des ifo Instituts zeigen. Im April konnten die Betriebe des Bauhauptgewerbes dank eines Kalendereffekts – drei zusätzliche Arbeitstage – nominal ein Auftragsplus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Betrachtet man jedoch die kalenderbereinigten Daten, so ergibt sich lediglich ein realer Anstieg von 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat sanken die Auftragseingänge sogar um 1,5 Prozent.
Auch der Wohnungsbau profitiert von den zusätzlichen Arbeitstagen im April und weist einen Anstieg der Auftragseingänge um 4,8 Prozent im Vorjahresvergleich auf. Jedoch zeigt ein genauerer Blick, dass nach Bereinigung der Arbeitstage, ein Minus von 0,2 Prozent verbleibt. „Von einem Turnaround kann somit nicht gesprochen werden“, stellt Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, klar. Insbesondere, da für Januar bis April ein Rückgang von 3,7 Prozent zu verzeichnen ist, nachdem die Aufträge bereits im Vorjahr drastisch eingebrochen waren.
Der Tiefbau zeigt hingegen eine stabilere Entwicklung. Für das gesamte Bauhauptgewerbe meldet das statistische Bundesamt in den ersten vier Monaten des Jahres ein reales Orderplus von 1,8 Prozent. Doch Müller warnt: „Angesichts der wegen Geldmangels teilweise schon erfolgten Aufhebungen von Ausschreibungen sowie der Streckung des Bauprogramms und der Etatkürzungen bei der Autobahn GmbH wird die ausgleichende Wirkung des Tiefbaus aber bald der Vergangenheit angehören.“ Dies könnte dazu führen, dass sowohl Hochbau- als auch Tiefbauunternehmen gezwungen sind, Kapazitäten und Personal abzubauen.
Ein beängstigendes Szenario zeichnet sich ab: „Mühsam aufgebaute Kapazitäten sind dann unwiederbringlich verloren. Bei wieder steigenden Investitionen werden Kapazitätsengpässe zu steigenden Preisen führen“, konstatiert Müller. Somit entsteht eine ungewollte Spirale, die letztlich höhere Kosten und Engpässe zur Folge haben könnte.
Trotz positiver Umsatzzahlen im April – ein reales Plus von 10,5 Prozent – gibt es keinen Grund zur Entwarnung. „Im Gegensatz zum Auftragseingang wird der Umsatz aber nicht kalenderbereinigt ausgewiesen“, hebt Müller hervor und verweist auf die alarmierende Entwicklung im Wohnungsbau: Der Umsatz sank im April um 2,4 Prozent und in den ersten vier Monaten des Jahres um 10,8 Prozent, trotz eines Basiseffekts aus dem Vorjahr, der bereits hohe Rückgänge verzeichnete.
Während der Tiefbau den Einbruch im Hochbau teilweise ausgleichen konnte, zeigt die Bilanz für das gesamte Bauhauptgewerbe nur eine reale Umsatzstagnation. Dies lässt darauf schließen, dass ohne gravierende Maßnahmen und Investitionen der Druck auf die Bauunternehmen weiter zunehmen wird.
Die dargestellten Entwicklungen basieren auf fundierten Daten des Statistischen Bundesamtes und des ifo Instituts und bieten einen ehrlichen Ausblick auf die gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen in der Bauindustrie. Vertrauen wir auf das Fachwissen und die Erfahrung der Experten, die diese schwierige Situation analysieren und Lösungsansätze entwickeln, um die Branche zu stabilisieren und zukunftssicher zu machen.
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Auftrags- und Umsatzplus am Bau dank Kalendereffekt
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Zitierte Personen und Organisationen
- Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
- Tim-Oliver Müller (Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie)
- Statistisches Bundesamt
- ifo Institut
- Autobahn GmbH
- Britta Frischemeyer (Leitung Presse & Kommunikation)
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Meldung einfach erklärt
Einfacher Beitrag über den Bau in Deutschland
– Datum: 25.06.2024 – 08:54 Uhr
– Autor: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
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– Name des Dokuments: 28-24_Konjunktur_2024-04.pdf
– Dateiformat: PDF
– Größe: 123 kB
Was gibt es Neues im Baugewerbe?
– Was ist passiert?
– Es gab im April 2024 drei Arbeitstage mehr als im Jahr 2023.
– Wie haben diese zusätzlichen Tage geholfen?
– Mehr Aufträge für Bauunternehmen: Im April gab es laut Statistischem Bundesamt 10 Prozent mehr Aufträge als im April 2023.
– Bereinigt um die drei zusätzlichen Arbeitstage waren es real nur 2,3 Prozent mehr.
– Im Vergleich zum März 2024 gab es jedoch einen Rückgang von 1,5 Prozent bei den Aufträgen.
Was bedeutet das für den Wohnungsbau?
– Im Wohnungsbau gab es einen Anstieg der Aufträge um 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
– Bereinigt um die zusätzlichen Arbeitstage gab es aber ein Minus von 0,2 Prozent.
– Von einer Trendwende, also einer dauerhaften Besserung, kann keine Rede sein.
– Von Januar bis April 2024 gab es insgesamt einen Rückgang der Aufträge um 3,7 Prozent.
– Im Vorjahr waren die Aufträge bereits um 34 Prozent zurückgegangen.
Was sagt Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie dazu?
– Der Tiefbau (z. B. Straßenbau) entwickelt sich besser als der Hochbau (z. B. Häuserbau).
– Für die ersten vier Monate 2024 gab es im Bauhauptgewerbe ein Plus von real 1,8 Prozent.
– Er warnt, dass die guten Zahlen im Tiefbau bald vorbei sein könnten.
– Geld fehlt teilweise für Ausschreibungen und Bauprogramme werden gestreckt.
– Dies könnte zu einem Abbau von Personal und Kapazitäten führen.
Welche Auswirkungen könnte das haben?
– Wenn die Investitionen wieder steigen, können dann weniger Kapazitäten und steigende Preise ein Problem sein.
– Die öffentliche Hand (also der Staat) trägt zur Entstehung dieses Problems bei.
Wie sehen die Umsätze aus?
– Insgesamt stiegen die Umsätze im April um reale 10,5 Prozent, auch dank der zusätzlichen Arbeitstage.
– Aber: Im Wohnungsbau gab es einen Rückgang von 2,4 Prozent im April.
– Von Januar bis April 2024 sanken die Umsätze im Wohnungsbau sogar um 10,8 Prozent.
– Im Tiefbau konnten schlechte Werte im Hochbau ausgeglichen werden.
– Für das gesamte Bauhauptgewerbe gab es eine Umsatzstagnation von Januar bis April 2024.
Woher kommen die Daten?
– Die Angaben und Berechnungen stammen vom Statistischen Bundesamt und dem ifo Institut.
Kontakt:
– Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
– Britta Frischemeyer
– Leitung Presse & Kommunikation
– Adresse: Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
– Telefon: 030 21286-229
– E-Mail: britta.frischemeyer@bauindustrie.de
– Website: www.bauindustrie.de
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