Bremen (VBR).
Im vergangenen Jahr hat sich ein bemerkenswerter Trend in der Pflegebranche verstärkt: Der Anteil männlicher Auszubildender ist um 4 Prozent gestiegen. Dies setzt den positiven Verlauf der Jahre 2020 bis 2022 fort, in denen bereits ein Zuwachs von 2,5 Prozent zu verzeichnen war. Somit rangiert die Ausbildung im Pflegebereich nun auf Platz vier der beliebtesten Ausbildungsberufe für Männer – direkt hinter Automechaniker, Fachinformatiker und Elektroniker.
Traditionell dominiert von Frauen, liegt der weibliche Anteil unter den Pflegeauszubildenden weiterhin bei 73 Prozent. Dennoch wird der Zuwachs junger Männer in diesem Berufsfeld mit Wohlwollen begrüßt. Christoph Radbruch, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV), hebt die Auswahl eines ‚zukunftssicheren Berufes‘ hervor und verweist auf attraktive Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Branche. "Sie wählen einen zukunftssicheren Beruf, in dem es attraktive professionelle Entwicklungsmöglichkeiten gibt, beispielsweise die Fachweiterbildung zur Notfallpflege oder als Spezialist für die Versorgung chronischer Wunden," so Radbruch. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Dieser positive Aufwärtstrend fällt mit dem Boys’Day am 3. April zusammen, einem Aktionstag, der Jungen helfen soll, Berufe kennenzulernen, die gesellschaftlich oft als typisch weiblich wahrgenommen werden. Dieser Tag dient als Plattform, um junge Männer zu ermutigen, über herkömmliche Geschlechterrollen hinauszublicken.
In einem zunehmend diversifizierten Arbeitsmarkt ist die Einbindung von Männern in die Pflege nicht nur ein Gewinn für die Betroffenen selbst, sondern auch für die gesamte Gesellschaft. Da Pflegefachkräfte die größte Berufsgruppe in Krankenhäusern darstellen und eng mit Ärzt:innen und Therapeut:innen zusammenarbeiten, bringen sie wertvolle Perspektiven und Fähigkeiten in interdisziplinäre Teams ein. Durch die Vergrößerung dieses Talentpools könnten Defizite im Gesundheitswesen effizienter überwunden werden.
Die Anstrengungen in Richtung einer ausgewogeneren Geschlechterverteilung sind Teil einer breiteren Bewegung hin zu mehr Diversität und Inklusion in allen Berufsfeldern. Die Pflegeausbildung gilt hier als wegweisend, um Barrieren zu durchbrechen und eine Kultur der Offenheit und Gleichberechtigung zu fördern.
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Boys’Day: Mehr Jungs entscheiden sich für eine Pflegeausbildung
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Demografischer Wandel und seine Auswirkungen auf den Pflegeberuf
Der zunehmende Anteil männlicher Auszubildender in der Pflege spiegelt einen wichtigen sozialen Wandel wider, der sich nicht nur auf die Geschlechterverteilung innerhalb der Branche positiv auswirken dürfte, sondern auch auf die demografischen Herausforderungen, vor denen das Gesundheitssystem steht. Die Bevölkerung in Deutschland wird in den kommenden Jahren weiter altern, was zu einem steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften führen wird. Angesichts dieser Entwicklungen sind die jüngsten Zuwächse an männlichen Auszubildenden ein Hoffnungsschimmer für die zukünftige Sicherstellung der Pflegeversorgung.
Experten betonen die Bedeutung einer vielfältigen Belegschaft im Gesundheitswesen. Interdisziplinäre Teams, die aus Personen verschiedenen Geschlechts, Alters und unterschiedlicher Hintergründe bestehen, können von einer Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven und Ansätze profitieren, was letzten Endes die Patientenversorgung verbessern kann. Männliche Pflegekräfte bringen oft zusätzliche Fähigkeiten und Sichtweisen mit, die das Pflegeteam bereichern und neue Lösungswege eröffnen können.
Die Berufswahl junger Männer hin zur Pflege steht ebenso im Kontext breiterer gesellschaftlicher Trends, in denen traditionelle Geschlechterrollen zunehmend hinterfragt werden. Dies führt dazu, dass "frauentypische" Berufe mehr Akzeptanz unter Männern finden. Auch Initiativen wie der Boys’Day tragen dazu bei, Stereotypen abzubauen und potenzielle Vorurteile gegenüber der Wahl eines solchen Berufes zu verringern. Der Zugang zu Karrieremöglichkeiten, verbunden mit der Chance zur fachlichen Spezialisierung, macht die Pflege zu einem attraktiven Berufsfeld mit Zukunft.
Eine gezielte Förderung und positive Darstellung der Pflegeberufe könnten weiterhin helfen, die Attraktivität dieses Berufszweigs zu steigern, insbesondere in Hinblick auf Personalengpässe infolge des Pflegenotstands. Institutionen und Politik sind hier gleichermaßen gefordert, um geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen und die Ausbildung sowie die Arbeitsbedingungen kontinuierlich zu verbessern. Mit einer ausgeglichenen Geschlechterverteilung und einem modernen Berufsbild hat die Pflege eine vielversprechende Perspektive, zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Deutscher Evangelischer Krankenhausverband
- Notfallpflege
- Boys’Day
- Fachinformatiker
- Kraftfahrzeugmechaniker
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7 Antworten
„Zukunftssicher“ klingt gut! Aber was sind konkret diese Entwicklungsmöglichkeiten? Ich bin neugierig auf Erfahrungsberichte von Leuten im Feld. Wie sieht der Alltag eines männlichen Pflegekraft aus?
Die steigende Zahl männlicher Auszubildender in der Pflege könnte wirklich helfen, den Personalmangel zu bekämpfen. Was denkt ihr über die Möglichkeit einer besseren Bezahlung für Pflegekräfte? Das könnte vielleicht noch mehr Leute anziehen.
Das ist ein guter Punkt! Ich denke auch, dass eine bessere Bezahlung notwendig ist. Wie seht ihr das mit der Wahrnehmung von Pflegeberufen in der Gesellschaft? Werden sie genug gewürdigt?
Ja, das Gehalt sollte definitiv verbessert werden! Und ich finde es toll, dass Männer jetzt öfter in die Pflege gehen. Aber was muss noch getan werden, um das Berufsbild attraktiver zu machen?
Ich habe von der Boys’Day Initiative gehört und finde sie wichtig! Es ist entscheidend, dass Jungs auch Berufe kennenlernen, die nicht nur für Männer sind. Was haltet ihr von den langfristigen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt?
Es ist interessant zu sehen, wie sich die Geschlechterverteilung in der Pflege verändert. Vielleicht sollten wir mehr über die Vorteile dieser Vielfalt sprechen. Wie können wir junge Frauen dazu ermutigen, ebenfalls in diesen Beruf zu gehen?
Ich finde es super, dass immer mehr Männer in die Pflege gehen. Es zeigt, dass die Gesellschaft offener wird. Aber was denkt ihr über die Herausforderungen, die junge Männer in diesem Beruf haben könnten? Gibt es Unterstützung für sie?