Junge Mitglieder gewinnen: So wird der Verein zum Treffpunkt für die nächste Generation

Junge Mitglieder gewinnen: So wird der Verein zum Treffpunkt für die nächste Generation
Inhaltsübersicht

Viele gemeinnützige Organisationen, Vereine und Verbände stehen vor einer zentralen Herausforderung: Ihre Mitgliederstruktur überaltert.

Junge Menschen treten heute seltener in Vereine ein. Laut Berichten geht die Zahl junger Ehrenamtlicher in klassischen Vereinsstrukturen bereits seit Jahren leicht zurück. Junge Erwachsene interessieren sich zwar durchaus für gesellschaftliche Themen, sie bevorzugen jedoch flexible, projektbezogene Formen des Engagements. Dauerhafte Bindungen, wie sie traditionelle Vereine voraussetzen, wirken auf viele abschreckend.

Sollen junge Menschen für einen Verein begeistern werden, ist es deshalb nötig, neue Wege zu gehen – und diese gezielt darauf anpassen, wie sich junge Zielgruppen heute organisieren und was ihnen wichtig ist.

Der Verein als Erlebnisraum: Angebote mit echtem Mehrwert schaffen

Junge Menschen suchen Orte, an denen sie sich entfalten, ausprobieren und mit Gleichgesinnten vernetzen können. Vereinsarbeit, die Raum für persönliche Entwicklung und kreative Mitgestaltung lässt, hat also besonders gute Chancen, neuen Nachwuchs zu gewinnen.

Entscheidend ist, dass der Verein nicht nur funktional, sondern auch emotional relevant wird. Dies gelingt etwa durch projektbasierte Mitmachformate, jugendgerechte Kommunikationskanäle und Veranstaltungen mit Erlebnischarakter.

In diesem Kontext spielt der Rahmen eine zentrale Rolle. Ob Fotobox mieten, Hüpfburg mieten oder Live-Musik: Eine zeitgemäße Gestaltung von Events zeigt, dass der Verein versteht, was junge Menschen wirklich anspricht. Von Bedeutung ist dabei nicht der Eventcharakter an sich, sondern vielmehr das Signal: „Wir gestalten Zukunft gemeinsam – und du bist willkommen.“

Digitale Kommunikation: Ohne Social Media keine Sichtbarkeit

Für die Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren ist Social Media ein zentraler Bestandteil ihrer Alltagskommunikation. Laut einer Studie der Medienpädagogischen Forschungsstelle Südwest nutzen über 90 Prozent dieser Zielgruppe täglich Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube. Vereine, die dort nicht präsent sind, finden also schlichtweg nicht statt.

Das bedeutet natürlich nicht, dass jede Organisation einen TikTok-Kanal starten muss. Es geht vielmehr um Authentizität, Sichtbarkeit und Dialogbereitschaft. Bilder von Aktionen, kurze Storys, Einblicke hinter die Kulissen – all das kann bereits Aufmerksamkeit erzeugen und den Verein greifbar machen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Inhalte von jungen Mitgliedern selbst mitgestaltet werden dürfen. Dies stärkt Identifikation und senkt die Einstiegshürden.

Beteiligung ermöglichen: Verantwortung auf Augenhöhe übertragen

Eine weitere zentrale Erkenntnis aus der Praxis: Junge Menschen möchten mitgestalten, nicht nur ausführen. Werden den Jugendlichen lediglich Aufgaben zugeteilt, lässt sich kaum nachhaltiges Engagement erzeugen. Stattdessen geht es darum, echte Verantwortung zu übertragen, etwa in Form von Jugendsprecher*innen, eigenen Projektbudgets oder regelmäßigen Feedbackformate.

Vereine, die das Konzept “Beteiligung” wirklich ernst meinen, schaffen dafür verlässliche Strukturen, wie Jugendbeiräte, Mentoring durch ältere Mitglieder oder regelmäßige Workshops zur Weiterentwicklung. Die Deutsche Sportjugend empfiehlt in ihren Handlungsempfehlungen ebenfalls die gezielte Förderung von Eigeninitiative und das Schaffen von Entscheidungsräumen – auch dann, wenn Ergebnisse nicht sofort perfekt sind.

Kooperationen und offene Formate: Vernetzung schafft Zugang

Junge Menschen bewegen sich selten in nur einem sozialen Raum. Deshalb lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand.

Entsprechende Kooperationen mit Schulen, Jugendzentren oder Hochschulen schaffen wichtige Berührungspunkte. Auch offene Formate wie Skate-Contests, Upcycling-Workshops oder Barcamps haben sich in der Praxis bewährt, um erste Kontakte herzustellen – unverbindlich, aber äußerst wirkungsvoll.

Wandel aktiv gestalten statt passiv abwarten

Der Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Engagement ist größer geworden – aber die Chancen sind es auch.

Ist die Bereitschaft da, die eigene Vereinsstruktur zu hinterfragen und jungen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, wird der Grundstein für eine zukunftsfähige Gemeinschaft gelegt.

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Die Redaktion von Verbandsbüro besteht aus vielen unterschiedlichen Experten aus der Verbands- und Vereinswelt. Alle Beiträge beruhen auf eigene Erfahrungen. Damit wollen wir Ihnen unsere professionellen Leistungen für Ihre Organisation präsentieren. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Nehmen Sie doch einfach mit uns Kontakt auf.​

8 Antworten

  1. ‚Beteiligung auf Augenhöhe‘ ist ein wichtiger Aspekt! Ich denke, es wäre hilfreich zu wissen, welche konkreten Schritte Vereine unternehmen können. Gibt es schon Modelle oder Best Practices dafür?

  2. Es ist spannend zu sehen, wie wichtig digitale Kommunikation geworden ist! Social Media kann eine große Hilfe sein, aber es erfordert auch eine ständige Anpassung. Was denkt ihr über den Einfluss von TikTok auf die Vereinsarbeit?

    1. Ich glaube, TikTok hat viel Potenzial für kreative Vereinspräsentationen! Aber wie können wir sicherstellen, dass wir auch die ältere Generation im Verein mitnehmen?

    2. ‚Echte Verantwortung‘ klingt gut! Ich frage mich jedoch, ob alle jungen Menschen bereit sind für solche Aufgaben? Wie können wir sie am besten unterstützen?

  3. Die Idee von Erlebnisräumen in Vereinen finde ich super! Junge Leute brauchen Raum für Kreativität. Welche Arten von Veranstaltungen könnten denn besonders ansprechend sein? Ich würde mich freuen, mehr über erfolgreiche Beispiele zu lesen.

    1. Ja, das ist echt ein guter Punkt! Vielleicht könnten auch kleinere Events helfen, wie offene Mikrofone oder Workshops? Das würde den Einstieg erleichtern.

    2. Ich denke auch, dass man die Kommunikation über Social Media ernst nehmen muss. Aber wie kann man sicherstellen, dass die Inhalte authentisch sind und nicht nur Marketing?

  4. Ich finde es toll, dass hier auf die Herausforderungen der Vereine eingegangen wird. Es ist wirklich wichtig, neue Wege zu finden, um junge Menschen anzusprechen. Wie könnte ein Verein konkret aussehen, der solche Änderungen umsetzt?

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