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Jugend fordert Rücknahme geplanter Haushaltskürzungen

Jugendvertretungen von Gewerkschaft, Nichtregierungsorganisationen und ...

Berlin (ots) – In einem kraftvollen Appell an Bundesministerin Svenja Schulze haben die Jugendvertretungen mehrerer prominenter Organisationen gemeinsam ein Schreiben überreicht, in dem sie eindringlich gegen die geplanten Haushaltskürzungen für Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe im Jahr 2025 protestieren. Vertreter*innen der GEW-Jugend, Brot für die Welt Jugend, Plan International Deutschland, Terre des Jeunes sowie der BMZ-Jugendbeirat und die GBK-Jugend-Task-Force fordern die Bundesregierung auf, ihre internationalen Verpflichtungen und die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele ernst zu nehmen und die geplanten Einsparungen rückgängig zu machen. Sie betonen die essenzielle Rolle von Entwicklungshilfe für eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft und warnen vor den langfristigen negativen Konsequenzen, insbesondere für junge Menschen und Bildungsprogramme.


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Bremen (VBR). In einem eindringlichen Appell haben mehrere Jugendvertretungen führender Organisationen heute ein gemeinsames Schreiben an Bundesministerin Svenja Schulze überreicht. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Brot für die Welt Jugend, Plan International Deutschland, Terre des Jeunes (Terre des Hommes – Jugend), der BMZ-Jugendbeirat und die Jugend-Task-Force der Globalen Bildungskampagne (GBK) äußern hierin ihre tief besorgten Stimmen über die geplanten Haushaltskürzungen im Bereich Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe für 2025. Sie fordern die Bundesregierung auf, klar Stellung zu beziehen und die beabsichtigten Kürzungen zurückzunehmen.

„Die Förderung von Entwicklungszusammenarbeit ist entscheidend, um junge Menschen sowie die Zivilgesellschaft zu stärken und so gemeinsam eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu gestalten,“ betont Georg von der Brot für die Welt-Jugend. Diese Worte fassen die zentrale Botschaft zusammen, die in dem Schreiben an Ministerin Schulze vermittelt wurde.

In ihrem Brief machen die jungen Aktivist*innen deutlich, dass die anhaltenden Debatten um den Bundeshaushalt und mögliche Kürzungen die Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) stark gefährden könnten. Darüber hinaus sehen sie die Schlüsselrolle Deutschlands als verlässlicher Partner in der internationalen Zusammenarbeit massiv bedroht. Sie appellieren eindringlich an die Regierung, die Verpflichtungen aus dem Koalitionsvertrag zur Erfüllung der Agenda 2030 ernst zu nehmen und die Gelder für die Entwicklungszusammenarbeit unangetastet zu lassen.

Ratin von der GBK Jugend-Task-Force unterstreicht: „In diesen schwierigen Zeiten muss Deutschland seiner internationalen Verantwortung nachkommen und sich für starke internationale Partnerschaften einsetzen.“ Diese Aussage bringt die Befürchtungen der Jugendorganisationen klar und prägnant auf den Punkt.

Besondere Sorge bereitet den jungen Vertretern die potenziellen Folgen der geplanten Kürzungen für junge Menschen. Sie betonen, dass Investitionen in die Entwicklungszusammenarbeit auch Investitionen in die Zukunft sind und damit das Fundament für langfristige positive Veränderungen legen. Mika und Sophia vom Plan-Jugendbeirat warnen vor den fatalen Konsequenzen: „Mit den Kürzungen wird an der falschen Stelle gespart: an der Sicherheit und dem Wohlergehen der wichtigsten und gleichzeitig verwundbarsten Gruppe – junge Menschen, insbesondere junge Frauen.“

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Die Vertreter*innen heben auch die Bedeutung der aktiven Einbindung junger Menschen in die Entscheidungsprozesse der Entwicklungszusammenarbeit hervor. Junge Stimmen, Ideen und Innovationen seien unverzichtbar für nachhaltige Lösungen. Eine stärkere Teilnahme der Jugend sei daher essenziell, um die Wirksamkeit und Zukunftsorientierung solcher Maßnahmen sicherzustellen. „Unsere heutigen Investitionen sind der Schlüssel zu einer gerechteren und friedlichen Zukunft – für uns alle“, erklären Lilith und Servet von Terre des Jeunes.

Darüber hinaus betonen die Jugendvertretungen die wichtige Rolle der Bildung für die Entwicklung von Kindern. Bildungsprogramme dürften nicht der Sparpolitik zum Opfer fallen, da sie langfristig sozialen Fortschritt und Gerechtigkeit sichern. Muriel von der Jungen GEW sagt dazu: „Entwicklungszusammenarbeit für Bildung ist das Fundament für nachhaltigen Fortschritt und soziale Gerechtigkeit. Sie darf nicht gekürzt werden. Investitionen in die öffentliche Bildung sichern die Zukunft für Millionen Kinder und Jugendliche. Mittel zu streichen, gefährdet langfristige Entwicklungsziele.“

Dieser leidenschaftliche Appell von jungen Akteuren zeigt, wie groß die Besorgnis über die möglichen Einschnitte in der Entwicklungspolitik ist. Ihre dringende Aufforderung an die Politik erinnert daran, dass es bei diesen Entscheidungen um weit mehr geht als um Zahlen und Budgets – es geht um die Zukunft junger Menschen weltweit.

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Jugendvertretungen von Gewerkschaft, Nichtregierungsorganisationen und …

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Hintergrundinformationen und Zukunftsperspektiven zur Entwicklungszusammenarbeit

Die Forderungen der Jugendvertretungen verschiedener Organisationen zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, die Rolle der Entwicklungszusammenarbeit im 21. Jahrhundert zu beleuchten. Vor dem Hintergrund globaler Krisen – von Klimawandel über geopolitische Spannungen bis hin zu gesundheitlichen Pandemien – wird Entwicklungszusammenarbeit zunehmend als Motor für globale Stabilität und soziale Gerechtigkeit betrachtet.

Vergleichbare Ereignisse und historische Perspektive

In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder Debatten und Proteste gegen Kürzungen in der Entwicklungspolitik. Ein bemerkenswertes Beispiel ist das Jahr 2000, als zahlreiche NGOs weltweit gegen die Sparpläne wichtiger Geberländer zugunsten größerer Militärbudgets mobilisierten. Die damaligen Bemühungen führten letztlich zur Verabschiedung der Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), die viele positive Entwicklungen anstoßen konnten.

Ähnlich verhält es sich mit der heutigen Situation. Der jüngste UN-Bericht zur Umsetzung der Agenda 2030 mahnt ebenfalls zur Eile: Viele der 17 Nachhaltigkeitsziele sind ohne ausreichende finanzielle Unterstützung nicht erreichbar. Insbesondere in Hinblick auf Bildungsinitiativen und die Förderung von Frauen und Kindern sind langfristige Investitionen unerlässlich.

Prognosen und Trends

Analysten warnen davor, dass eine Reduktion der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit weitreichende negative Konsequenzen haben könnte. Laut einem Bericht des Entwicklungskomitees der OECD könnte dies zu einer Verringerung der internationalen Hilfsbereitschaft und der Solidarität führen, was wiederum politische Instabilität und wirtschaftliche Rückschläge auslösen kann.

Zudem koinzidiert diese Diskussion mit einem wachsenden Bewusstsein für globale Ungerechtigkeiten und die Bedeutung internationaler Partnerschaften. Die zunehmende Vernetzung und die Weiterentwicklung digitaler Technologien bieten jedoch auch Chancen, Entwicklungsprojekte effizienter und transparenter zu gestalten. Der Einsatz von KI und Big Data beispielsweise eröffnet neue Wege, um Bedarfe besser zu analysieren und Ressourcen gezielter einzusetzen.

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Mögliche Entwicklungen

Sollte die Bundesregierung auf die Forderungen der Jugendvertreter eingehen und die geplanten Kürzungen zurücknehmen, könnte dies ein starkes Signal für andere Nationen sein. Eine solche Entscheidung könnte dazu beitragen, Deutschlands Führungsrolle in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit zu festigen und damit einen positiven Dominoeffekt in der globalen Gemeinschaft auszulösen. Dies würde nicht nur unmittelbare soziale und wirtschaftliche Vorteile bringen, sondern auch langfristig zu einer nachhaltigeren und gerechteren Weltordnung beitragen.

Gleichzeitig müsste auch eine stärkere Einbindung junger Menschen in Entscheidungsprozesse gefördert werden. Die Generation von heute ist besser informiert und vernetzter als jemals zuvor. Ihre Ideen und Innovationen können entscheidend sein, um nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die aktuelle Aufforderung an die Bundesregierung, von geplanten Kürzungen abzusehen, im Kontext einer langen, intensiven Auseinandersetzung über den Wert und die Notwendigkeit von Entwicklungszusammenarbeit steht. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Stimmen der jungen Menschen Gehör finden und welche Auswirkungen dies auf die langfristige internationale Zusammenarbeit haben wird.


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