Bremen (VBR).
Am 12. Mai, dem Tag der Pflege, fordern die Johanniter Unfall Hilfe e.V. eine dringende Initiierung der längst überfälligen Pflegereform. Diese Forderung wird vor dem Hintergrund der sozialen Herausforderungen sichtbar, die Deutschland derzeit prägen. „Deutschland benötigt endlich eine umfassende Pflegereform“, betont Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe. In der vergangenen Legislaturperiode wurden wichtige Gesetze wie das Pflegekompetenzgesetz und das Pflegeassistenzeinführungsgesetz angestoßen, die darauf abzielen, den Pflegeberuf attraktiver und zugänglicher zu machen.
Die neue Regierungskoalition ist nun gefordert, diese Initiativen weiterzuführen und eine grundlegende Reform umzusetzen, um die Pflegequalität in Deutschland zu gewährleisten. Mähnert hebt hervor, dass dies sowohl dem Wohl der Pflegebedürftigen als auch der Pflegekräfte zugutekommt, die täglich exzellente Leistungen erbringen.
Die Johanniter unterstützen die im Koalitionsvertrag von CDU und SPD festgelegten Absichten zur Stärkung der Pflege. Helvi Seehafer, Fachbereichsleiterin Pflege bei den Johannitern, erklärt: „Eine nachhaltige und stabile Finanzierung der Pflegeversicherung ist das Fundament für eine zukunftssichere Versorgung.“ Sie betont die Notwendigkeit, die bereits begonnenen Gesetzgebungsverfahren zügig fortzusetzen. Besonders die klare Kompetenzzuordnung und die faire Finanzierung könnten die Attraktivität des Pflegeberufs erheblich steigern. Gleichzeitig müsse sichergestellt werden, dass Pflegebedürftigkeit nicht zu einer finanziellen Belastung für Betroffene und deren Familien werde.
Die Johanniter engagieren sich seit Jahrzehnten für eine qualitativ hochwertige Pflege. Anlässlich des Pflegetags wird daran erinnert, dass es entschlossene politische Entscheidungen braucht, um die Pflege auch in Zukunft menschenwürdig und leistungsfähig zu gestalten.
In Deutschland betreiben die Johanniter 169 ambulante Pflegedienste, unterstützen in 56 Tagespflegeeinrichtungen und 17 ambulant betreuten Pflegewohngemeinschaften. Zudem kümmern sie sich in 136 Einrichtungen des Betreuten Wohnens um das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner, während 19 ambulante Hospizdienste und drei stationäre Hospize die Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleiten.
Mit mehr als 31.000 Beschäftigten und über 46.000 ehrenamtlichen Helfern gehört die Johanniter-Unfall-Hilfe zu den größten Hilfsorganisationen Deutschlands. Ihr Engagement erstreckt sich über vielfältige Bereiche, von Rettungs- und Sanitätsdienst über Katastrophenschutz bis hin zur Betreuung und Pflege von älteren und kranken Menschen.
Die Forderungen der Johanniter sind ein eindringlicher Appell an die Politik: Die Pflegebranche braucht dringend die notwendige Unterstützung und Reformen, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
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Pflege zukunftssicher gestalten / Johanniter fordern schnelle Umsetzung der Pflegereform
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Dringender Handlungsbedarf in der Pflege: Ein Blick auf die Herausforderungen und zukünftigen Entwicklungen
Die Pflegebranche in Deutschland steht vor wachsenden Herausforderungen, die durch demografische Veränderungen und den steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften verstärkt werden. Bereits jetzt sind über 4 Millionen Menschen in Deutschland auf Pflege angewiesen, und bis 2030 wird prognostiziert, dass diese Zahl auf über 5 Millionen ansteigen könnte. Angesichts dieser Entwicklungen ist die Forderung der Johanniter Unfall Hilfe e.V. nach einer umfassenden Pflegereform umso dringlicher.
Die Pflegekräfte selbst leiden unter enormen Belastungen, die nicht nur die Qualität der Pflege, sondern auch die Attraktivität des Berufs beeinflussen. Der Pflegenotstand ist an vielen Orten in Deutschland bereits Realität. Laut Schätzungen fehlen bis 2025 etwa 150.000 Pflegekräfte. Diese Situation zwingt die Politik dazu, nachhaltige und durchdachte Lösungen zu finden. Ein Ansatz ist die Finanzierung der Pflegeversicherung, die als Fundament für eine zukunftssichere Versorgung gilt. Die Johanniter fordern hier klare Strategien, um festzulegen, wie die finanziellen Mittel effizient eingesetzt werden können.
Die erwähnten Gesetzesvorhaben, wie das Pflegekompetenzgesetz, zielen darauf ab, die Erschwinglichkeit und Zugänglichkeit von Pflegeleistungen zu verbessern. Ein weiterer Schritt in diese Richtung könnte eine gezielte Ausbildungsoffensive sein, die den Pflegeberuf für junge Menschen attraktiver macht. Durch Gespräche mit Schulen, Hochschulen und sozialen Institutionen könnten neue Wege gefunden werden, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege zu schärfen und mehr Bewerber anzuziehen.
Zudem wird die Bedeutung von digitalen Lösungen in der Pflegeindustrie zunehmend erkannt. Innovative Technologien, die z.B. die Kommunikation zwischen Pflegekräften und Angehörigen erleichtern oder den administrativen Aufwand reduzieren, könnten dazu beitragen, die Arbeit zu entlasten und die Qualität der Pflege zu erhöhen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Pflegereform nicht nur eine gesetzgeberische Herausforderung darstellt, sondern auch eine gesellschaftliche Diskussion über den Wert und die Bedeutung von Pflege. Um die Lebensqualität von Pflegebedürftigen zu gewährleisten, benötigen wir ein starkes Bekenntnis der Politik und der Gesellschaft zur Reform und Stärkung des Pflegeberufs. Nur so kann langfristig sichergestellt werden, dass sowohl die Pflegebedürftigen als auch die ansässigen Pflegekräfte die Unterstützung erhalten, die sie dringend benötigen.
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9 Antworten
Ich finde es super wichtig, dass wir mehr über die Herausforderungen in der Pflege reden! Was denkt ihr über den aktuellen Stand der Gesetzgebung? Könnte man da schneller vorankommen?
Das Thema muss unbedingt mehr Beachtung finden! Ich frage mich aber auch, was jeder Einzelne tun kann, um die Situation zu verbessern.
Es ist gut zu sehen, dass Organisationen wie die Johanniter sich für eine Pflegereform einsetzen. Ich hoffe nur, dass die Politik auch wirklich reagiert und handelt! Was denkt ihr über mögliche gesetzliche Änderungen?
Die Herausforderungen in der Pflege sind wirklich groß und ich bin froh, dass darüber gesprochen wird. Was haltet ihr von den digitalen Lösungen, die erwähnt wurden? Könnten die wirklich eine Verbesserung bringen?
Ich glaube schon, dass Technologie helfen kann! Aber ich mache mir Sorgen um den persönlichen Kontakt. Wie seht ihr das? Ist das nicht wichtig?
Das mit der Ausbildungsoffensive klingt gut! Vielleicht könnten Schulen besser einbezogen werden, um junge Leute für Pflege zu interessieren.
Die Forderung nach einer Pflegereform ist echt nötig. Ich sehe das auch in meinem Umfeld. Wie denkt ihr über die Finanzierung der Pflegeversicherung? Könnte das helfen, die Situation zu verbessern?
Ja, ich denke auch, dass eine bessere Finanzierung entscheidend ist. Aber wie schnell könnte sowas umgesetzt werden? Gibt es bereits konkrete Vorschläge?
Ich finde es wichtig, dass das Thema Pflege endlich mal mehr Aufmerksamkeit bekommt. Die Johanniter machen einen tollen Job! Wie kann man mehr Menschen für diesen Beruf begeistern? Gibt es schon Ideen?