Negativrekord bei Baufinanzierungen
ZIA-Vizepräsident Jochen Schenk präsentierte dabei einen alarmierenden Negativrekord: Ende 2022 sanken die Neuanträge für Baufinanzierungen um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese dramatische Entwicklung führt Schenk unter anderem auf den steilen Anstieg der Zinsen zurück. Doch er betonte, dass dies nicht der einzige Auslöser sei. Kapital fließe dorthin, wo es den höchsten effizienten Ertrag bringe. Hinzu kämen spürbar erhöhte Kapitalanforderungen für institutionelle Immobilieninvestments, die die Branche massiv belasten.
Kein Platzen einer Blase, sondern akuter Mangel
Schenk hob hervor, dass die Branche nicht mit einer Immobilienblase kämpfe, sondern mit einem akuten Mangel an Wohnraum. Um hier dringend benötigten Schwung zu erzeugen, fordert der ZIA eine konsequente Erweiterung der Neubauförderprogramme auf insgesamt 10 Milliarden Euro, eine degressive Sonderabschreibung sowie eine massive Ausweitung der KfW-Kredite. Zudem unterstützt der Verband den Green Deal und die ESG-Kriterien, fordert jedoch mehr Zielgenauigkeit bei der Umsetzung des Klimaschutzes. Laut Schenk zeigte die Vergangenheit, dass ein “Mehr von allem” nicht zwangsläufig die maximale Wirkung entfaltet.
Vielfältige Diskussionsthemen beim Finance Day
Der ZIA Finance Day beleuchtete eine breite Palette an Themen – von der Makroökonomie über Entwicklungen bei Infrastrukturfonds bis hin zur Dynamik an den Kreditmärkten, Digitalisierung und Greenwashing. Hochkarätige Gäste wie Prof. Dr. Joachim Wuermeling (Vorstand der Deutschen Bundesbank), Dr. Florian Toncar (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen), Verena Ross (Vorsitzende der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA) und Dr. Othmar Karas (Vizepräsident des Europäischen Parlaments) bereicherten die Veranstaltung mit ihren Analysen und Einblicken.
Einordnung und Zukunftsperspektiven
Die aktuellen Herausforderungen der Immobilienbranche sind beispiellos, aber nicht isoliert zu sehen. Ähnliche Tendenzen zeigen sich auch in anderen Ländern, wo steigende Zinsen und verschärfte Kapitalanforderungen ebenfalls zu einem Rückgang der Bautätigkeit führen. Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Lage nicht kurzfristig entspannen wird. Neue Finanzierungsmodelle und politische Initiativen könnten jedoch Wege aus der Krise aufzeigen.
Angesichts der drängenden Probleme im Wohnungsbau sind innovative Lösungsansätze gefragt. Die Forderungen des ZIA nach erweiterten Förderprogrammen und zielgenaueren Maßnahmen im Klimaschutz sind hierbei wichtige Impulse. Es bleibt abzuwarten, wie schnell und in welchem Umfang die politischen Entscheidungsträger darauf reagieren werden. Fakt ist, dass ohne rasche und substanzielle Maßnahmen die angespannte Lage in der Immobilienbranche anhalten dürfte – mit weitreichenden Folgen für den gesamten Wohnungsmarkt.
Original-Content von: ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.
Weitere Informationen über den Verband
Mitglieder:
– Der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. zählt über 28.000 Mitglieder aus allen Bereichen der Immobilienwirtschaft.
– Die Mitglieder stammen aus den Bereichen Investment, Projektentwicklung, Property Management, Facility Management, Architektur und Beratung.
Struktur:
– Der Verband ist bundesweit tätig und hat seinen Hauptsitz in Berlin.
– Der ZIA ist in sieben Fachbereiche unterteilt, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der Immobilienwirtschaft beschäftigen.
– Es gibt außerdem fünf Regionalorganisationen, die die Interessen der Mitglieder vor Ort vertreten.
Geschichte:
– Der Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. wurde 2006 gegründet und ist aus dem Zusammenschluss von mehreren Verbänden entstanden.
– Ziel des Verbands ist es, die Interessen der Immobilienwirtschaft auf nationaler und internationaler Ebene zu vertreten und zu fördern.
Wichtige Zahlen:
– Der Immobilienmarkt hat einen hohen Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
– Mit einem Wohnungsbestand von rund 40 Millionen ist die Wohnungswirtschaft ein bedeutender Sektor der Immobilienbranche.
– Die Immobilienwirtschaft beschäftigt rund 4 Millionen Menschen in Deutschland und ist damit ein wichtiger Arbeitgeber.
13 Antworten
Also ich finde, dass der Zinsanstieg eindeutig der Auslöser für alles ist! Keine Diskussion!
Naja, das sehe ich ganz anders. Es gibt viele Faktoren, die zu den aktuellen Geschehnissen beitragen. Einfach alles auf den Zinsanstieg abzuwälzen, ist zu simpel gedacht. Lass uns die Diskussion vertiefen, anstatt es so oberflächlich abzutun.
Ich glaube, dass der Zinsanstieg der Anfang vom Ende der Welt ist. Wer ist dabei? #Verschwörungstheorie
Also ich finde, der Zinsanstieg ist total überbewertet! Was meint ihr so?
Ich finde deinen Kommentar völlig daneben. Der Zinsanstieg ist eine wichtige Entwicklung, die nicht einfach ignoriert werden kann. Vielleicht solltest du dich besser informieren, bevor du solche Behauptungen aufstellst.
Der Artikel ist totaler Quatsch! Zinsanstieg ist definitiv ein Hauptauslöser für wirtschaftliche Probleme!
Ich denke, der Zinsanstieg könnte tatsächlich positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.
Also ich finde ja, dass der Zinsanstieg total überbewertet wird. Gibt doch wichtigere Probleme!
Also ich finde, dass der Zinsanstieg sehr wohl ein wichtiger Auslöser ist!
Also ich finde ja, dass der Zinsanstieg total überbewertet wird. Es gibt doch noch andere Faktoren, oder nicht?
Ja, es gibt auch andere Faktoren. Aber der Zinsanstieg ist keineswegs überbewertet. Er beeinflusst die Wirtschaft, die Kreditzinsen und letztendlich unseren Geldbeutel. Ignorieren wir das einfach? Nein, danke!
Also ich finde, dass der Zinsanstieg doch ein großer Faktor ist. Was sagt ihr dazu?
Ich finde, der Zinsanstieg könnte auch positive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.