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Jeder zehnte Aufzug: Gefährliche Mängel entdeckt

Gut jeder zehnte Aufzug hat schwere Mängel

Berlin (ots) - Das neueste Anlagensicherheitsreport des TÜV-Verbands offenbart: Die Sicherheit von Aufzugsanlagen hat sich in den letzten Jahren zwar verbessert, doch weniger als die Hälfte bleibt mängelfrei. 2023 wurden 10,3 Prozent der geprüften Aufzüge in Deutschland mit erheblichen Mängeln beanstandet; bei gefährlichen Mängeln mussten etwa 2.000 Anlagen sogar stillgelegt werden. Abnutzung, defekte Türverriegelungen und nicht funktionierende Notrufsysteme gehören zu den häufigsten Problemen. Gleichzeitig gewinnt die Cybersecurity an Bedeutung, da vernetzte Systeme potenzielle Ziele für Angriffe darstellen. Betreiber sind nun verpflichtet, technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen umzusetzen. Der Report nennt es entscheidend, dass Wartung und Prüfungen regelmäßig durchgeführt werden, um ein hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten.

Bremen (VBR). In den letzten Jahren hat sich das Sicherheitsniveau von Aufzugsanlagen in Deutschland tendenziell verbessert, aber immer noch weist weniger als die Hälfte der geprüften Anlagen keine Mängel auf. Diese beunruhigende Bilanz geht aus dem aktuellen Anlagensicherheitsreport des TÜV-Verbands hervor. Im Jahr 2023 wurden 667.080 Aufzüge unabhängig überprüft, wobei bei 10,3 Prozent erhebliche Mängel festgestellt wurden, die umgehend behoben werden müssen. Noch alarmierender: Bei 0,6 Prozent – etwa 4.000 Anlagen – entdeckten die Sachverständigen gefährliche Mängel, was zur Stilllegung der Hälfte dieser Aufzüge führte, da eine unmittelbare Gefahr für Menschen bestand.

Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, betont die Dringlichkeit regelmäßiger Wartung und Einhaltung der Prüfungstermine durch die Betreiber, um das hohe Unfallrisiko zu verringern. Erfreulich sei jedoch der Rückgang der Anzahl schwerwiegender Mängel in den letzten Jahren. Nur 46 Prozent der Aufzüge bleiben allerdings mängelfrei. Typische Probleme sind defekte Steuerungen, fehlerhafte Türverriegelungen, abgenutzte Tragseile und ausgefallene Notrufsysteme.

Neben den laufenden Prüfungen unterliegen neue Aufzüge einer strikten Kontrolle vor ihrer ersten Inbetriebnahme. Dabei stellten die Sachverständigen im Jahr 2023 bei 10,4 Prozent der Neuanlagen erhebliche Mängel fest; bei 4,2 Prozent wurden sogar gefährliche Mängel identifiziert, die häufig auf Montagefehler oder nicht funktionierende Notrufsysteme zurückzuführen waren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, den der Report in den Fokus rückt, ist die Cybersecurity. Mit der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung von Aufzügen steigt das Risiko für Cyberangriffe. Die Betreiber sind daher verpflichtet, technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz der digitalen Steuerungs- und Regelsysteme zu implementieren und diese Maßnahmen genau zu dokumentieren. Laut Bühler erweitern die Sachverständigen ihre Prüfungen kontinuierlich, um diesen neuen Bedrohungen gerecht zu werden. Betreiber können sich bei der Umsetzung an den Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) orientieren.

Die Deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) meldete für 2022 insgesamt 679 Verletzte und einen tödlichen Unfall im Zusammenhang mit Aufzügen, obwohl nur meldepflichtige Arbeitsunfälle erfasst werden. Demnach existiert möglicherweise eine hohe Dunkelziffer unberücksichtigter Unfälle.

Neben Aufzügen umfasst der Report auch Druckbehälteranlagen wie Gasspeicher und Dampfkessel sowie bestimmte Anlagen in brand- und explosionsgefährdeten Bereichen, darunter Tankstellen und Flugfeldbetankungsanlagen.

Für den detaillierten Einblick in die komplette Mängelstatistik steht die Webseite www.technische-ueberwachung.de zur Verfügung. Der Anlagensicherheitsreport wird fortlaufend in der Zeitschrift „Technische Überwachung“ veröffentlicht, unterstützt durch zahlreiche zugelassene Überwachungsstellen wie DEKRA, GTÜ und mehrere TÜV-Gesellschaften.

Der TÜV-Verband e.V. vertritt die Interessen der TÜV-Prüforganisationen und setzt sich aktiv für technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit ein. Ihr Ziel: Das hohe Niveau technischer Sicherheit zu bewahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und nachhaltig unsere Lebensgrundlagen zu sichern. Für weitere Informationen besuchen Sie www.tuev-verband.de.

Dies zeigt deutlich, dass technische Sicherheit und regelmäßige Wartung unerlässlich sind, um sowohl die physische als auch die digitale Sicherheit unserer zunehmend vernetzten Infrastruktur zu gewährleisten.


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Gut jeder zehnte Aufzug hat schwere Mängel

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Meldung einfach erklärt

Anlagensicherheitsreport des TÜV-Verbandes e. V.

Datum: 13.06.2024 – 09:33

Ort: Berlin (ots)

Hauptinformationen:

  • Sicherheitsniveau von Aufzügen

    • Hat sich in den letzten Jahren verbessert.
    • Im Jahr 2023 wurden 667.080 Aufzüge in Deutschland unabhängig geprüft.
  • Ergebnisse der Prüfungen

    • 10,3 % der Aufzüge haben erhebliche Mängel.
    • 0,6 % der Aufzüge haben gefährliche Mängel.
    • 2.000 dieser Aufzüge mussten stillgelegt werden.
    • Weitere 43,1 % der Aufzüge hatten geringfügige Mängel.
    • Nur 46 % der Aufzüge waren mängelfrei.
  • Typische Mängel bei Aufzügen
    • Fehlerhafte Aufzugssteuerungen.
    • Defekte Türverriegelungen.
    • Abnutzung und Verschleiß an Tragseilen.
    • Ausgefallene Notrufsysteme.

Prüfungen vor erstmaliger Inbetriebnahme

  • Sicherstellung, dass neue Aufzüge korrekt installiert sind und funktionieren.
  • 27.262 Aufzüge wurden im Jahr 2023 vor Inbetriebnahme kontrolliert.
  • 10,4 % dieser neuen Aufzüge hatten erhebliche Mängel.
  • Häufige Mängel: Montagefehler, nicht funktionierende Notrufsysteme.

Cybersecurity bei Aufzugsanlagen

  • Digitale Sicherheit wird immer wichtiger durch die Vernetzung von Aufzugsanlagen.
  • Betreiber müssen technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz vor Cyberangriffen ergreifen.
  • Diese Sicherheitsvorkehrungen müssen in einer Gefährdungsbeurteilung dokumentiert werden.

Unfallstatistiken

  • Laut Deutscher gesetzlicher Unfallversicherung (DGUV) gab es 2022:
    • 679 verletzte Personen bei Unfällen mit Aufzügen.
    • Eine Person starb bei einem solche Unfall.

Weitere überwachte Anlagen neben Aufzügen

  • Druckbehälteranlagen wie Gasspeicher und Dampfkessel.
  • Bestimmte Anlagen in brand- und explosionsgefährdeten Bereichen (zum Beispiel Tankstellen).

Weitere Informationen und die vollständige Mängelstatistik können unter www.technische-ueberwachung.de abgerufen werden.

Über den TÜV-Verband

  • Der TÜV-Verband setzt sich für technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen ein.
  • Er arbeitet regelmäßig mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbrauchern zusammen.

Kontakt

Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
Telefon: 030 760095-320
E-Mail: maurice.shahd@tuev-verband.de
www.tuev-verband.de
www.twitter.com/tuevverband

Häufige Fragen:

Warum muss ich wissen, ob ein Aufzug sicher ist?
Sicherheit ist wichtig, um Unfälle zu verhindern. Ein sicherer Aufzug schützt Menschenleben.

Wie erkenne ich, ob ein Aufzug sicher ist?
Aufzüge sollten regelmäßig von unabhängigen Stellen wie dem TÜV geprüft werden. Achten Sie auf Prüfplaketten im Aufzug.

Was passiert, wenn Mängel festgestellt werden?
Mängel müssen innerhalb einer bestimmten Frist behoben werden. Bei gefährlichen Mängeln kann der Aufzug stillgelegt werden, bis diese behoben sind.

Warum ist Cybersecurity wichtig für Aufzüge?
Moderne Aufzüge sind oft digital gesteuert und vernetzt. Ohne ausreichenden Schutz könnten Cyberangriffe die Funktion und Sicherheit beeinträchtigen.

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