Jeder vierte Bus in Deutschland hat Mängel

TÜV Bus-Report: Jeder vierte Bus mit Mängeln unterwegs

Anstieg der Mängel bei Bussen: Sicherheit unter Druck

Berlin, 8. Oktober 2024 – Die Mängelquoten bei Reise- und Linienbussen in Deutschland nehmen zu, wie aus dem aktuellen TÜV-Report Omnibus 2024 hervorgeht. Beinahe jeder vierte Bus weist technische Defekte auf, was ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellt und die Dringlichkeit neuer Maßnahmen betont. Neben häufigen Problemen wie Ölverlust und Beleuchtungsdefekten machen zunehmend auch Busunfälle Schlagzeilen. Der TÜV-Verband fordert daher umfassendere Sicherheitsmaßnahmen, darunter die Einhaltung der Anschnallpflicht und eine stärkere Schulung des Fahrpersonals. Auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität bleibt auch die Antriebswende mit Elektrofahrzeugen ein zentrales Thema.

Bremen (VBR). In Deutschland offenbart der aktuelle „TÜV-Report Omnibus 2024“ alarmierende Zahlen: Fast jede vierte Busfahrt könnte an sicherheitsrelevanten Mängeln scheitern. Besonders die Anfälligkeit für Defekte an der Beleuchtung und Ölverluste gibt Anlass zur Besorgnis. Wie wie vom TÜV-Bericht festgehalten, sind 13,8 Prozent der überprüften Reise- und Linienbusse entweder mit „erheblichen“ oder sogar „gefährlichen Mängeln“ unterwegs. Dieser erschreckende Anstieg um 2,4 Prozentpunkte im Vergleich zu den Vorjahren zeigt, dass es trotz engmaschiger Kontrollen keinen Grund für Selbstzufriedenheit gibt.

Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, kommentiert: „Nach einem Rückgang während der Corona-Pandemie erreichen die Mängelquoten wieder das alte Niveau – trotz einer etwas geringeren Fahrleistung.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Während vor Jahren die Fahrleistung bei 408.000 Kilometern lag, haben die Bussen heute durchschnittlich 388.000 Kilometer zurückgelegt, was ein neuer Lichtblick sein könnte. Die größere Anzahl der neu eingesetzten Fahrzeuge bringt jedoch alterstypische Schwächen ans Tageslicht.

Die Häufung von technischen Problemen bei Bussen kann schwerwiegende Folgen haben. So führen Ölverluste nicht nur zu Umweltgefahren, sie verstärken auch die Brandgefahr bei Unfällen. Mit 5,1 Prozent ist dieser Mangel besorgniserregend gestiegen. Zudem betrifft Beleuchtungsmängel mittlerweile 3,8 Prozent der Fahrzeuge, besonders bei älteren Modellen werden diese Defizite augenscheinlicher. Laut Goebelt ist eine konsequente Einhaltung der Wartungs- und Prüfintervalle unerlässlich, vor allem bei älteren Bussen, um deren Sicherheitsniveau gewährleisten zu können.

Verletzte Insassen durch Busunfälle nehmen ebenfalls zu, was die Dringlichkeit von neuen Lösungsansätzen unterstreicht. Goebelt fordert eine rigorose Umsetzung der Anschnallpflicht im Reise- und Fernverkehr: „Im Reise- und Fernverkehr gilt eine Anschnallpflicht, die aber selten kontrolliert wird.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Das Einhalten dieser Vorschrift könnte lebensrettend sein, gerade in kritischen Situationen, wo jeder Gedanke zählt.

Eine wichtige Rolle spielt auch die Elektrifizierung der Busflotten. Obwohl bereits über 2.640 Elektrobusse im Einsatz sind, machen sie nur einen kleinen Teil der gesamten Flotte aus. Eine bedeutende Herausforderung bleibt die Bereitstellung einer ausreichenden Ladeinfrastruktur sowie die finanzielle Unterstützung, die besonders wichtig ist, seit die Bundesregierung die Förderung für E-Busse gestrichen hat. „Reisebusse werden aufgrund der längeren Strecken erst zu einem späteren Zeitpunkt vollständig elektrifiziert, doch auch hier ist der Wandel bereits absehbar“, erklärt Goebelt. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Die Hauptuntersuchung muss künftig Assistenzsysteme genauer unter die Lupe nehmen. Diese technologischen Helfer sind zwar vorhanden, überprüfen ihre tatsächliche Wirkung jedoch oft unzureichend. Der Ruf nach Zugang zu digitalen Fahrzeugdaten für Prüforganisationen wird immer lauter, denn Transparenz und gründliche Inspektionen sind die Schlüssel zu mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen.

Die Herausforderungen sind vielfältig, doch mit durchdachten Maßnahmen könnten sowohl technische als auch menschliche Fehler minimiert werden – zugunsten der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.


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Neue Herausforderungen für die Bushersteller und Verkehrssicherheit in Deutschland

Der Anstieg der Mängelquoten bei Bussen offenbart nicht nur kurzfristige Herausforderungen, sondern wirft auch ein Licht auf langfristige Entwicklungen und präventive Maßnahmen im Bereich Verkehrssicherheit. Während der Fokus aktuell auf unmittelbaren technischen Defiziten wie Beleuchtung und Ölverlust liegt, lenkt dies den Diskurs unweigerlich zu einer grundsätzlichen Neubewertung von Sicherheitsstandards und Fahrzeugwartung.

Angesichts zunehmender technischer Komplexität bei modernen Fahrzeugen rückt die Rolle der Bushersteller stärker in den Vordergrund. Die kontinuierliche Integration von Assistenzsystemen erfordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Überwachungsorganisationen, um sicherzustellen, dass neue Technologien nicht nur korrekt funktionieren, sondern auch regelmäßig überprüft werden. Herstellern kommt hierbei die Aufgabe zu, die Entwicklung leicht zugänglicher Systeme mit intuitiver Bedienbarkeit für das Fahrpersonal zu priorisieren, um deren Sicherheitspotential maximal auszuschöpfen.

Von wirtschaftlicher Seite betrachtet, stellt die Elektrifizierung der Busflotten einen weiteren Herausforderungspunkt dar, insbesondere im Hinblick auf Finanzierungsmodelle und Infrastrukturentwicklung. Der Wegfall der E-Bus-Förderung des Bundes könnte mittel- bis langfristig die Nachhaltigkeitsziele ausbremsen. Dies erfordert innovative Lösungsansätze seitens der Kommunen und privaten Betreiber, um alternative Finanzierungswege zu etablieren und den Ausbau der notwendigen Ladeinfrastruktur voranzutreiben. Hierbei könnten auch Public-Private-Partnerships an Bedeutung gewinnen.

Prognosen deuten darauf hin, dass eine weitere Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Reduzierung der Mängelquoten führen dürfte. Dies könnte in Form verpflichtender Schulungen für Busfahrer und regelmäßiger Nachprüfungen erfolgen. Darüber hinaus müssen auch die politischen Entscheidungsträger gemeinsam mit europäischen Partnern handeln, um Harmonisierung und Transparenz bei digitalen Fahrzeugsystemen zu fördern, was letztendlich die Grundlage für eine moderne und sichere Mobilitätslösung bildet.

Letztlich zeigt der Bericht auch die Notwendigkeit auf, nicht nur reaktiv auf Mängel zu reagieren, sondern proaktiv Strategien zu entwickeln, die eine umfassende Verkehrssicherheit gewährleisten. Eine konsequente Verkehrspolitik, die Prävention ernst nimmt, wird zudem wesentlich dazu beitragen, das Ziel der „Vision Zero“ näherzubringen.


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9 Antworten

  1. Warum gibt es keine regelmäßigen Nachprüfungen bei den alten bussen? Wenn die älteren modelle so problematisch sind sollten sie öfter kontrolliert werden denke ich.

    1. Das stimmt schon Mberndt aber vielleicht fehlen auch Resourcen bei den Prüfstellen.. Es müsste mehr personal geben um alle Busse regelmäßig zu checken.

  2. Wow diese Mängel steigen echt schnell an… was passiert mit der neuen technologie in den Bussen? Sind diese Assistenzsysteme wirklich hilfreich oder einfach nur Kompliziert für Fahrer und Prüfungsteams?

    1. Vielleicht müssen Hersteller mehr tun um sie einfach zu machen? Aber auch Prüforganisationen brauchen bessere Mittel um diese Systeme zu testen.

  3. Die idee von elektrische busse klingt cool aber warum gibts da soviele Probleme mit den Ladezeugs? Ohne Förderung wird das echt schwer… Was denkt ihr über öffentliche-private partnerschaften als lösung?

    1. Ja Saskia, das könnte klappen! Aber wer würde investieren wollen wenn es kein staatliches backing gibt? Die Ladeinfrastruktur muss verbessert werden sonst bleibt das alles stecken.

    2. Ich frage mich auch ob diese technologische Fortschritte wirklich besser sind wenn sie nicht richtig geprüft werden… Ist der Zugangs zu digitale Fahrzeugdaten nicht entscheidend?

  4. Ich finde, der Bericht zeigt klar, wie wichtig regelmäßige Wartung ist. Warum machen die Betreiber nicht mehr? Es sollte doch im Interesse aller sein, dass Busse sicher sind. Hat jemand eine Idee, warum es so schwer ist, die Sicherheitsstandards einzuhalten?

  5. Oh mann, die ganze sicherheit von busse is so wichtig! Wenn fast jeder 4. bus mängel hat, das ist echt nicht gut! Wie können wir sicherstellen, dass die busse sicher sind? Vielleicht sollten mehr kontrolleure eingestellt werden?

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