Tarifvertrag bei Finanz Informatik: Einheitliche Arbeitsbedingungen und flexible Arbeitszeiten setzen neue Standards in der IT-Branche

Nach drei Jahren Verhandlungen haben ver.di und Finanz Informatik einen einheitlichen Tarifvertrag für rund 5 000 Beschäftigte beschlossen, der erstmals an allen Standorten eine 38-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sowie fünf zusätzliche freie Tage garantiert und die Gehälter an den öffentlichen Dienst koppelt. Über ein Lebensarbeitszeitkonto sind Sabbaticals möglich, mobiles Arbeiten bis zu 60 Prozent, das Deutschlandticket und ein Kinderbetreuungszuschuss inbegriffen. Die Harmonisierung der Arbeitsbedingungen stärkt die Arbeitgebermarke der Finanz Informatik und setzt neue Standards in der IT-Branche.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Einheitlicher Tarifvertrag für rund 5.000 Finanz Informatik-Beschäftigte nach dreijährigen Verhandlungen.
– 38-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich, fünf zusätzliche freie Tage, Gehälter an ÖD-Tarif gekoppelt.
– Verbesserte Sozialleistungen: Lebensarbeitszeitkonto, 60 % mobiles Arbeiten, Deutschlandticket und Kinderbetreuungszuschuss.

Neuer Tarifvertrag bei Finanz Informatik: Ein Meilenstein für die Beschäftigten

Nach drei Jahren zäher Verhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und den Arbeitgebern der Finanz Informatik GmbH & Co KG ist am heutigen Montag ein bedeutender Durchbruch erzielt worden. Für die rund 5.000 Beschäftigten des führenden IT-Dienstleisters der Sparkassen wurde ein einheitlicher Tarifvertrag beschlossen. Bislang existierten an den Standorten Münster, Hannover und Frankfurt sehr unterschiedliche Arbeitsbedingungen – eine Situation, die nun endlich der Vergangenheit angehört.

„Die 38-Stunden-Woche gilt jetzt bei vollem Lohnausgleich für alle. Zudem erhalten die Mitarbeiter fünf zusätzliche freie Tage und die Gehälter werden an den Tarifvertrag für die Sparkassenbeschäftigten im öffentlichen Dienst gekoppelt“, erklärt Cornelia Günther, ver.di-Verhandlungsführerin, sichtlich zufrieden.

Die neue Rahmenvereinbarung bringt weitere wichtige Verbesserungen mit sich: So wurde ein Lebensarbeitszeitkonto eingeführt, das den Mitarbeitenden zum Beispiel die Möglichkeit für ein Sabbatical eröffnet. Ver.di-Mitglieder profitieren darüber hinaus von einem jährlichen Vorteil von 400 Euro, der unter anderem in Form eines Freistellungstages genutzt werden kann. Besonders bedeutsam ist auch die nun erlaubte mobile Arbeit, die bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit betragen darf. Darüber hinaus sind das Deutschlandticket, ein Kinderbetreuungszuschuss für nicht schulpflichtige Kinder sowie flexible Teilzeitmodelle festgesetzt worden.

Günther betont die Tragweite dieser Vereinbarung: „Es ist uns gelungen, für die FI-Standorte Münster, Hannover und Frankfurt die gleichen guten Arbeitsbedingungen zu schaffen. Dadurch wird die Arbeitgebermarke der Finanz Informatik deutlich gestärkt, um auf einem umkämpften Arbeitsmarkt bestehen zu können. Und mit dem Koppeln an die Tarifverträge im Öffentlichen Dienst, hört die Schlechterstellung der Beschäftigten beim IT-Dienstleister endlich auf. Das ist eine wichtige Errungenschaft.“

Mit diesem neuen Tarifvertrag setzt Finanz Informatik nicht nur für seine Belegschaft neue soziale Standards, sondern gestaltet auch die Bedingungen in der Branche zukunftsweisend. Die Vereinheitlichung der Arbeitsbedingungen schafft bessere soziale Absicherung und verbessert die beruflichen Perspektiven. Zudem spiegelt das neue System den Wandel zu flexibleren und familienfreundlicheren Arbeitsmodellen wider und unterstreicht die Bedeutung von ausgeglichenen Arbeitszeiten und fairen Gehältern in der modernen Arbeitswelt. Dieses Ergebnis markiert einen wichtigen Schritt hin zu gerechteren und zukunftsorientierten Arbeitsbedingungen.

Tarifkompromiss als Signal für IT-Branche und Arbeitswelt

Der neue Tarifvertrag bei Finanz Informatik ist weit mehr als eine interne Einigung: Er markiert ein wichtiges Signal für die IT-Branche, den öffentlichen Dienst und die Gesellschaft insgesamt. In einer Zeit, in der die Digitalisierung den Arbeitsalltag tiefgreifend verändert, setzt dieser Kompromiss Maßstäbe bei der Gestaltung moderner Arbeitsbedingungen. Besonders im Fokus stehen die dringenden Herausforderungen des Fachkräftemangels, die zunehmende Bedeutung von flexiblen Arbeitszeiten sowie die Forderung nach mehr Gleichberechtigung in der Arbeitswelt.

Solche tariflichen Neuregelungen tragen dazu bei, die IT-Branche als attraktiven und zukunftsfähigen Arbeitgeber zu positionieren. Sie zeigen, wie sich Branchen angepasst an digitale Transformationsprozesse organisieren können – ein Aspekt, der über die Branche hinaus für den öffentlichen Dienst und weitere Wirtschaftszweige von großer Relevanz ist.

Mehr Gleichberechtigung in der Arbeitswelt?

Ein zentrales Thema dieses Tarifkompromisses ist die Förderung einer gerechten und inklusiven Arbeitsumgebung. Die Ansätze gehen über reine Lohnfragen hinaus und betreffen die Gestaltung von Arbeitszeiten und -orten, um vielfältige Lebensrealitäten besser zu berücksichtigen. Damit entsteht eine Arbeitswelt, die nicht nur technologisch modern, sondern auch sozial zeitgemäß ist. Dieses Beispiel könnte Vorbildcharakter entfalten, indem es zeigt, wie Tarifverträge zur systematischen Förderung von Gleichberechtigung und Teilhabe genutzt werden können.

Vorbild für andere Branchen?

Vor dem Hintergrund aktueller Trends, bei denen Unternehmen zunehmend flexible und digitale Arbeitsformen etablieren, signalisiert der Tarifvertrag bei Finanz Informatik einen möglichen Weg für weitere Branchen. Die Kombination aus tariflicher Sicherheit und moderner Arbeitsorganisation schafft ein Framework, das auf andere Wirtschaftszweige übertragbar wäre und zur Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitnehmerfreundlichkeit beiträgt. In Zeiten von Fachkräftemangel könnten solche Modelle entscheidend sein, um Talente zu gewinnen und langfristig zu binden.

Der Tarifkompromiss steht somit exemplarisch für die Weiterentwicklung der Arbeitswelt unter den Bedingungen der Digitalisierung. Er zeigt, dass die Verhandlung von flexiblen, sozial ausgewogenen und zugleich wirtschaftlich verantwortbaren Lösungen möglich ist – eine Botschaft, die weit über die IT-Branche hinausragt und die weitere Entwicklung der Arbeitsbedingungen in Deutschland prägen könnte.

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