DGB fordert gezielte Investitionen im Bundeshaushalt: Impulse für Wirtschaftswachstum, sichere Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) begrüßt die Kabinettsbeschlüsse für Sondervermögen und Investitionsanreize, mahnt aber an, dass die Mittel rasch in Infrastruktur, Klimaschutz und gute, tarifgebundene Arbeitsplätze fließen müssen. Steuerliche Erleichterungen sollten an die Beachtung von Tarifverträgen und Standortsicherung geknüpft werden, um eine Entlastung zu schaffen, die den sozialen Zusammenhalt stärkt. Langfristig fordert der DGB zudem eine Reform der kommunalen Finanzierung und der Schuldenbremse sowie ein gerechtes Steuersystem mit Vermögens- und Erbschaftsteuer, um dauerhafte Investitionsspielräume zu sichern.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Bundeskabinett billigt Bundeshaushalt und Sondervermögen als Investitions- und Jobsignal.
– Strompreispaket entlastet Industrie, fehlt jedoch Anreiz zu Standort- und Tarifbindung.
– DGB fordert kommunale Finanzierungssicherung, Expertengruppe Schuldenbremse sowie Vermögens- und Erbschaftsteuer.

DGB bewertet Kabinettsbeschlüsse als wichtigen Schritt für Investitionen und Arbeitsplätze

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) betrachtet die jüngsten Entscheidungen des Bundeskabinetts zum Bundeshaushalt und zum Sondervermögen als wichtigen Schritt, um den dringend benötigten Schwung für neue Investitionen und gute Arbeitsplätze zu geben. Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi betont in ihrer Stellungnahme: „Die Wirtschaft braucht jetzt ein mutiges Signal für mehr Investitionen und gute Arbeitsplätze. Die Beschlüsse des Kabinetts sind dafür ein wichtiger Schritt.“ Gleichzeitig verdeutlicht sie, dass noch nicht klar sei, „wie und zu welchen Teilen die Mittel aus dem Sondervermögen für die Infrastruktur und Klimaneutralität im Einzelnen auch schnell auf den Weg gebracht werden.“ Für sie ist eine exzellente und bezahlbare Infrastruktur sowie Planungssicherheit entscheidend, um einen Ausweg aus der aktuellen Krise zu ermöglichen.

Fahimi weist darauf hin, dass Unternehmen selbst stärker in Modernisierung und Zukunftstechnologien investieren müssen. Die vom Bund vorgeschlagenen Steuervorteile sollten deshalb gezielt Anreize setzen, damit Betriebe „jetzt auch investieren und den Wandel zu neuen Technologien beschleunigen, anstatt in schwierigen Zeiten weiter Druck auf die Belegschaften auszuüben.“ Ein zentrales Element ist in ihren Augen auch das neue Strompreispaket, das speziell das produzierende Gewerbe entlasten soll: „Gerade in der Industrie ist der Druck groß, mit wettbewerbsfähigeren Energiepreisen die Standorte zu halten.“

Allerdings kritisiert der DGB, dass die geplanten Entlastungen nicht ausreichend mit Anreizen für Standortsicherung und die Beachtung von Tarifverträgen verbunden sind. Fahimi stellt klar: „Es wird nun darauf ankommen, Förderprogramme nicht weiter als Steuergeschenke mit der Gießkanne zu verteilen, damit die wirtschaftliche Entlastung wirklich auch mit der Sicherung guter Arbeitsplätze verbunden ist.“ Zudem sieht sie erhebliche Risiken durch die Steuervorteile für Unternehmen, vor allem für die Kommunen. Diese drohten durch Mindereinnahmen stärker belastet zu werden, was wiederum „das Leben der Menschen vor Ort“ verschlechtern könne. Positiv gewertet wird die gefundene Vereinbarung zwischen Bund und Ländern, die keine weiteren Belastungen für bereits unterfinanzierte Kommunalstrukturen vorsieht. Trotzdem bleiben eine dauerhafte Strukturreform zur Finanzierung der Kommunen und ein Altschuldenfonds auf der Agenda.

Langfristig fordert der DGB weitere Reformen, um den Staatshaushalt nachhaltig zu stabilisieren und zugleich Investitionen zu ermöglichen. So solle die geplante Expertengruppe zur Schuldenbremse Vorschläge vorlegen, „damit auch in Zukunft wichtige Zukunftsinvestitionen über Kredite finanziert werden können.“ Darüber hinaus spricht sich der Gewerkschaftsbund für ein gerechtes Steuersystem aus, das unter anderem Vermögensteuer und Erbschaftsteuer umfasst. Fahimi betont: „Außerdem braucht Deutschland endlich ein gerechtes Steuersystem mit Vermögensteuer und Erbschaftsteuer – auch das führt zu höheren Einnahmen und Investitionsspielräumen für eine solidarische und resiliente Gesellschaft.“

Zukunft gestalten: Wirtschaftskraft, soziale Balance und Investitionen im Fokus

Die aktuelle Regierungsagenda stellt mit ihren Beschlüssen die Weichen für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands. Im Mittelpunkt steht die Förderung von Investitionen, die als entscheidender Motor für Innovation und Beschäftigung gelten. Angesichts globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, wachsendem Wettbewerbsdruck und strukturellen Veränderungen drängt sich die Frage auf, wie Infrastruktur, Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit durch politische Maßnahmen nachhaltig gesichert werden können.

Investitionen spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie sind nicht nur essenziell für den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur, sondern auch für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes. Ein zukunftsfähiges Verkehrs- und Energiesystem verlangt nach gezielten Mitteln, die zudem Planungssicherheit bieten müssen, damit Unternehmen selbst mutig in neue Technologien und nachhaltige Produktionsprozesse investieren können. Dadurch entstehen gute Arbeitsplätze, die Beschäftigten Perspektiven bieten und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands aufrechterhalten. Ohne eine solche Förderpolitik drohen Stillstand und Arbeitsplatzverluste.

Nicht minder wichtig ist die Rolle des Sozialstaats und der Kommunen als unmittelbare Lebens- und Gestaltungsräume der Menschen. Die Finanzkraft der Kommunen bestimmt maßgeblich, wie lokale Angebote funktionieren – von Bildung über soziale Infrastruktur bis hin zu kulturellen Einrichtungen. Steuerliche Entlastungen für Unternehmen bergen hier die Gefahr, dass Kommunen Einnahmen verlieren, was sich unweigerlich auf das Angebot für Bürgerinnen und Bürger ausw irkt. Eine robuste finanzielle Ausstattung der Kommunen ist daher unverzichtbar, um die kommunale Handlungsfähigkeit zu erhalten und kommunale Leistungen sicherzustellen.

Investitionen als Schlüssel aus der Krise

Gezielte Investitionsprogramme können die wirtschaftliche Erholung fördern und gleichzeitig in die Zukunft investieren. Sie schaffen Strukturen, die nicht nur kurzfristig Arbeitsplätze sichern, sondern langfristig den Strukturwandel begleiten. Eine moderne Infrastruktur, etwa im Bereich Verkehr und Energie, verbessert die Rahmenbedingungen für Unternehmen und erleichtert den digitalen und ökologischen Wandel. Damit verbunden sind auch die Forderungen nach klaren Anreizen, die Unternehmen dazu ermutigen, in Innovation und Tarifbindung zu investieren, anstatt auf Kosten der Beschäftigten kurzfristig Kostendruck zu erzeugen.

Sozialstaat und kommunale Handlungsfähigkeit

Die finanzielle Stabilität der Kommunen ist eine Grundvoraussetzung für sozialen Ausgleich und gesellschaftliche Teilhabe vor Ort. Ohne ausreichende Mittel stehen wichtige Angebote und Dienstleistungen unter Druck. Gerade in strukturschwachen Regionen können Einsparungen die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen. Deshalb setzen sich politische Debatten zunehmend mit der Frage auseinander, wie Kommunen dauerhaft und solide finanziert werden können, etwa durch Reformen im Steuersystem und gezielte Fördermechanismen.

Gesellschaftliche Auswirkungen auf einen Blick:

  • Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen durch Investitionsprogramme
  • Sicherung lebenswichtiger kommunaler Infrastruktur und sozialer Dienste
  • Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch moderne Infrastruktur
  • Förderung von sozialer Gerechtigkeit durch finanzielle Stabilität der Kommunen

Die weiteren politischen Weichenstellungen könnten eine nachhaltige Reform der kommunalen Finanzstruktur sowie ein gerechteres Steuersystem umfassen, das neben Vermögensteuer und Erbschaftsteuer auch die Finanzierung öffentlicher Investitionen langfristig sichert. Zudem gilt es, die Schuldenbremse so zu gestalten, dass Zukunftsinvestitionen nicht behindert werden. Nur so lassen sich Wirtschaftskraft, sozialer Zusammenhalt und Nachhaltigkeit über Jahrzehnte tragfähig verbinden.

Die in diesem Beitrag enthaltenen Informationen und Zitate basieren auf einer Pressemitteilung des Deutschen Gewerkschaftsbundes Bundesvorstand.

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