Aufklärungskampagne gegen invasive Arten: Verantwortung der Heimtierhalter stärken
Der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V. (BNA) und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) haben eine bundesweite Aufklärungskampagne gestartet, um den Aktionsplan „Invasive Arten“ der Bundesregierung zu unterstützen. Ziel ist es, die breite Öffentlichkeit über die Risiken und Folgen invasiver Tier- und Pflanzenarten zu informieren und zugleich Tierhalterinnen und Tierhalter für ihre besondere Verantwortung zu sensibilisieren. Die Europäische Union hat es sich zum Ziel gesetzt, Lebensräume, heimische Arten und Ökosysteme zu schützen und fordert von ihren Mitgliedstaaten, über die Prävention von invasiven Tieren und Pflanzen aufzuklären.
Invasive Arten gelangen häufig durch den weltweiten Handel und Verkehr in neue Länder und Regionen. Dabei erfolgt die Einbringung oft bewusst oder unbewusst – sei es durch das Anpflanzen von Ziergehölzen, den Transport von verunreinigtem Erdreich oder Ballastwasser von Schiffen. Auch im Bereich der Heimtierhaltung besteht ein Risiko, dass gebietsfremde Arten in das Unionsgebiet eingeführt werden und möglicherweise in natürliche Lebensräume entweichen. Solche invasiven Arten können unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope haben.
Als Expertinnen und Experten im Heimtiersektor wenden sich der BNA und der ZZF gezielt an Tierhalterinnen und Tierhalter und stellen umfangreiches Informationsmaterial für beliebte Heimtiergruppen wie Amphibien und Reptilien, Säugetiere, Vögel, Wirbellose und Zierfische bereit. Diese Informationsmaterialien erklären, wie Tierhalterinnen und Tierhalter mit einfachen Maßnahmen verhindern können, dass ihre Tiere ungewollt entkommen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag, die Ausbreitung invasiver Arten zu verhindern und die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.
Das Informationsmaterial des BNA und ZZF steht kostenlos als Kurzbroschüren und Flyer zum Download zur Verfügung. Fachhändler, Behörden, Privatpersonen und Tierärzte werden dazu ermutigt, diese Materialien weiterzugeben und so die Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung über invasive Arten noch breiter zu verankern. Die Broschüren können auf den Webseiten des BNA und ZZF heruntergeladen werden.
Die Aufklärungskampagne des BNA und ZZF unterstreicht die Bedeutung und die Verantwortung von Tierhaltern im Umgang mit invasiven Arten. Durch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen kann jeder Einzelne dazu beitragen, die Ausbreitung dieser Arten zu verhindern und den Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu fördern.
Invasive Arten: Herausforderung und Verantwortung für Natur und Gesellschaft
Invasive Arten stellen eine vielschichtige Herausforderung dar, die sich auf verschiedensten Ebenen zeigt: Sie verändern natürliche Lebensräume, bedrohen die biologische Vielfalt, verursachen erhebliche ökonomische Schäden und können auch Gesundheitsrisiken für Menschen mit sich bringen. Dieses Problem betrifft nicht nur Naturschutzgebiete oder die Landwirtschaft, sondern zieht weite Kreise in unserer Gesellschaft. Die Expansion gebietsfremder Arten ist oft mit unbeabsichtigten Folgen verbunden – sie verdrängen heimische Arten, stören bewährte Ökosystemfunktionen und führen zu erheblichen Anpassungs- und Bewirtschaftungskosten.
Was macht gebietsfremde Arten invasiv? Es sind vor allem ihre Anpassungsfähigkeit, hohe Reproduktionsraten und das Fehlen natürlicher Feinde, die sie zu unerwünschten Akteuren in neuen Lebensräumen werden lassen. Dadurch verändern sie die Struktur und Funktion der Ökosysteme grundlegend, was langfristige Folgen für den Naturschutz hat. Gleichzeitig sind invasive Arten kein nationales Phänomen: Ähnliche Entwicklungen lassen sich auf globaler Ebene beobachten – sie sind eine Folge von globalem Handel, Verkehr und verändertem Klimawandel. Diese internationalen Verflechtungen erfordern auch eine enge Zusammenarbeit bei Prävention und Bekämpfung.
Die Verantwortung liegt dabei nicht nur bei Behörden oder Expert:innen, sondern bei uns allen. Insbesondere Tierhalter sind aufgefordert, achtsam zu sein und zu verhindern, dass invasive Arten unbeabsichtigt verbreitet werden. Sensibilisierung und Aufklärung gewinnen deshalb zunehmend an Bedeutung. Jeder kann durch bewusste Entscheidungen beitragen, die Ausbreitung invasiver Arten zu vermeiden und so die Natur zu schützen.
Die wichtigsten Gefahren durch invasive Arten lassen sich so zusammenfassen:
- Verdrängung einheimischer Pflanzen- und Tierarten mit negativen Folgen für das ökologische Gleichgewicht
- Schwächung der biologischen Vielfalt und Funktionsverlust von Ökosystemen
- Hohe Kosten in Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Infrastruktur durch Schäden und notwendige Kontrollmaßnahmen
- Gesundheitsrisiken, etwa durch Übertragung neuer Krankheiten oder Allergene
- Einschränkungen in Freizeit- und Naturnutzungen durch veränderte Umweltbedingungen
Die Bedeutung der Aufklärung ist in diesem komplexen Geflecht von Schäden und Verantwortung nicht zu unterschätzen. Eine gut informierte Gesellschaft kann durch Prävention und gemeinsames Handeln invasive Arten wirksam eindämmen. Damit stärkt sie nicht nur den Naturschutz vor Ort, sondern trägt auch zu globalen Bemühungen zum Erhalt der natürlichen Umwelt bei.
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Was Heimtierhalter über invasive Arten wissen müssen
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