Bremen (VBR). In einer bahnbrechenden Initiative an der Georg-August-Universität Göttingen setzen angehende Chemielehrer auf innovative Methoden, um die Vermittlung komplexer wissenschaftlicher Themen im Unterricht zu verbessern. Ziel des Projekts „Verstehen – rekonstruieren – weitergeben: Fachwissenschaftliche Forschung als Gegenstand der Projektarbeit im Schulversuchspraktikum“ ist es, aktuelle Forschungsergebnisse verständlich aufzuarbeiten und für den Schulunterricht zugänglich zu machen. Diese außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen der Chemiedidaktik und der chemischen Fachwissenschaft hat dem Projekt die renommierten „Hochschulperle des Monats“ September eingebracht, verliehen vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.
Die angehenden Lehrkräfte an der Universität Göttingen arbeiten dafür eng mit Experten aus der Chemiedidaktik und der chemischen Fachwelt zusammen, um aktuelle fachwissenschaftliche Erkenntnisse in ihren Abschlussprojekten zu rekonstruieren. Dabei stehen praktische Anwendungen und Experimente im Vordergrund, die Schülerinnen und Schülern komplizierte Sachverhalte näherbringen sollen. Zu den spannenden Forschungsthemen gehören unter anderem Biomembranen, Nanochemie und Energiekonversion. Aktuell beschäftigt sich eine Studierendengruppe beispielsweise damit, wie Kohlenstoffdioxid effizient in nützliche Chemikalien umgewandelt werden kann.
Besonders hervorzuheben ist die Nutzwertigkeit dieser Projekte für den schulischen Alltag: Die erarbeiteten Materialien werden teilweise bereits in Fachzeitschriften für Chemielehrer veröffentlicht und sind online zugänglich. Dies ermöglicht einen niederschwelligen Wissenstransfer und fördert die Integration von neuem Fachwissen in die Bildungspraxis. So trägt das Laborpraktikum wesentlich zur Brückenbildung zwischen theoretischer Ausbildung und praktischer Anwendung bei und hebt das Ausbildungsniveau für zukünftige Chemielehrkräfte deutlich an.
Die Jury des Stifterverbandes betonte bei ihrer Entscheidung die herausragende Verknüpfung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik in einem MINT-Fach. „Wir freuen uns, mit dem Projekt ‚Verstehen – rekonstruieren – weitergeben‘ in Göttingen ein weiteres beispielhaftes Projekt auszeichnen zu können“, so das Gremium. Besonders lobte die Jury die Rolle des Programms bei der Entwicklung des Professionsbewusstseins der Lehrkräfte.
Ein weiteres Ziel des Stifterverbandes ist es, zukunftsfähige und attraktive Bildungsansätze öffentlich sichtbar zu machen. Vor dem Hintergrund eines bundesweiten Lehrermangels und unzureichender Vorbereitung auf die Berufspraxis in der aktuellen Lehramtsausbildung setzt der Stifterverband auf innovative Projekte wie das an der Universität Göttingen. Diese Initiativen sollen Wege aufzeigen, wie Lehrkräfteausbildung reformiert und verbessert werden kann. Monatlich wird ein Musterprojekt in Form einer „Hochschulperle“ prämiert, und am Ende des Jahres werden diese zur „Hochschulperle des Jahres“ gekürt.
Der Stifterverband selbst besteht aus einer Gemeinschaft von rund 3.500 engagierten Personen, Unternehmen und Organisationen, die sich für die Förderung von Bildung und Wissenschaft einsetzen. Mit gezielten Modellprojekten und vielfältigen Netzwerken trägt der Verband nachhaltig dazu bei, die Innovationskraft der Gesellschaft zu stärken. Diskussionen und Reformprozesse werden angestoßen, um die Bildungslandschaft zukunftssicher zu gestalten.
Für weiterführende Informationen zum Projekt an der Georg-August-Universität Göttingen und den Ergebnissen dieser bedeutsamen Arbeit besuchen Sie bitte die Website des Instituts für Anorganische Chemie. Ansprechpartner für Medienanfragen ist Thomas Waitz, erreichbar unter twaitz@gwdg.de.
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Innovative Ausbildung von Chemielehrkräften: Die Hochschulperle des Monats September …
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Innovativer Ansatz in der Lehrkräftebildung: Ein tieferer Blick auf das Göttinger Laborpraktikum
Das ausgezeichnete Projekt „Verstehen – rekonstruieren – weitergeben“ an der Georg-August-Universität Göttingen zeigt, wie zukunftsfähige Lehrkräftebildung aussehen kann. Die Verbindung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik macht es zu einem Modell für die gesamte MINT-Bildungslandschaft. Doch was bedeutet das genau für die Zukunft?
Ein genauer Blick auf ähnliche Initiativen weltweit unterstreicht den wachsenden Trend zur Integration aktueller Forschung in die Lehrerausbildung. So haben Universitäten in den USA und Großbritannien ähnliche Programme entwickelt, bei denen wissenschaftliche Erkenntnisse unmittelbar in die Klassenzimmer gelangen. Diese Modelle haben gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler besonders profitieren, wenn Lehrkräfte nicht nur fundiertes Fachwissen, sondern auch aktuelle Forschungsansätze vermitteln können.
Besonders bemerkenswert am Göttinger Modell ist der interdisziplinäre Ansatz. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Chemiedidaktikern und Fachwissenschaftlern entsteht ein praxisnahes Ausbildungsumfeld, das Theorie und praktische Anwendung vereint. Dies könnte zukünftig als Blaupause für andere Hochschulen dienen, die ihre Lehrkräfteausbildung modernisieren wollen.
Prognosen deuten darauf hin, dass Projekte wie dieses entscheidend dazu beitragen können, den akuten Lehrkräftemangel in den MINT-Fächern zu lindern. Wenn angehende Lehrerinnen und Lehrer schon während ihrer Ausbildung die Möglichkeit haben, komplexe wissenschaftliche Themen altersgerecht aufzubereiten, sind sie besser gerüstet, um zukünftige Generationen zu begeistern und zu motivieren. Auf lange Sicht könnten solche Ausbildungsprogramme sogar dabei helfen, das Interesse an Naturwissenschaften zu steigern und mehr junge Menschen zu einer Karriere in diesen Bereichen zu ermutigen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nachhaltigkeit. Das Göttinger Projekt zeigt exemplarisch, wie Umweltthemen – etwa die Nutzung von Kohlenstoffdioxid als Ressource – im Unterricht vermittelt werden können. Dies entspricht aktuellen pädagogischen Trends, bei denen Bildung für nachhaltige Entwicklung eine immer zentralere Rolle spielt. Es ermöglicht Schülerinnen und Schülern, sich aktiv mit den Herausforderungen unserer Zeit auseinanderzusetzen und selbst Teil der Lösung zu werden.
Die Erweiterung des didaktischen Ansatzes um aktuelle Forschungsthemen mag zunächst kosten- und ressourcenintensiv erscheinen, doch langfristig bietet sie enorme gesellschaftliche Vorteile. Eine gut ausgebildete Lehrerschaft ist der Schlüssel zu einer informierten und innovativen Gesellschaft. Wenn Universitäten ihrem Vorbild folgen und ähnliche Programme entwickeln, kann dies weitreichende positive Effekte für das Bildungssystem insgesamt haben.
Insgesamt zeigt das Göttinger Laborpraktikum eindrucksvoll, wie innovative Konzepte in der Lehrkräftebildung umgesetzt werden können. Es steht als leuchtendes Beispiel dafür, dass Theorie und Praxis in der Ausbildung von Lehrkräften Hand in Hand gehen müssen, um Schülerinnen und Schülern eine erstklassige Bildung zu bieten. Diese Investition in die Zukunft unserer Lehrkräfte ist eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft.
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7 Antworten
Die kombination von fachdidaktik und fachwissenschaft in diesem projekt ist wirklich bemerkenswert! Vor allem der niederschwellige wissenstransfer scheint mir ein großer vorteil zu sein.
Dass is ein tolles Beispiel dafür, wie Praxis und Theorie verbunden werden können. Die angehenden Lehrer lernen so viel besser, wie sie wissenschaftliche Themen vermitteln können. Aber wie wird sichergestellt das diese Methoden auch langfristig übernommen werden?
@Irenner Guter Punkt! Es wäre toll zu wissen ob es pläne gibt für eine evaluierung der methoden nach ein paar jahren.
@Irenner Vielleicht könnte man das projekt auch auf andere fächer ausweiten? Das würde die bildung noch weiter voranbringen.
Wow, dass projct an der Georg-August-Universität is echt beeindrukkend. Die idee, aktuelle forschungsergebnisse in den unterricht zu bringen, ist super wertvoll für die schüler. Besondrs die arbeit mit kohlenstoffdioxid klingt spannend.