Innovationsstärke für Tiergesundheit: BfT fordert Veränderungen

Einleitung

Im Herzen Berlins trafen sich am 8. Mai 2025 Experten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zu einer bedeutenden Diskussion über die Zukunft der Tiergesundheit in Deutschland und Europa. Unter dem Motto "Stark am Standort" forderte der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) innovationsfreundlichere Rahmenbedingungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu fördern. Die Veranstaltung beleuchtete nicht nur die aktuellen Herausforderungen durch bürokratische Hürden und komplexe Regulierungen, sondern auch die dringende Notwendigkeit einer klaren Innovationsagenda für den veterinärpharmazeutischen Sektor, um die Qualität und Versorgungssicherheit im Bereich der Tiergesundheit zu gewährleisten.

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Am 8. Mai 2025 trafen sich in Berlin führende Akteure aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zu einer wegweisenden Diskussion über die Zukunft der Tiergesundheit in Deutschland und Europa. Organisiert vom Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT), stand die Veranstaltung unter dem Motto „Stark am Standort – Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit für die Tiergesundheit“.

In den Vorträgen wurden die Herausforderungen beleuchtet, die durch bürokratische Hürden und regulatorische Komplexität entstehen. Norbert Theihs vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) lenkte den Blick auf die wirtschaftspolitischen Perspektiven nach der Bundestagswahl. Rick Clayton von AnimalhealthEurope betonte die aktuellen Herausforderungen der Tiergesundheitsgesetzgebung und stellte fest: „Der Sektor ist ein bedeutender Bestandteil der europäischen Gesundheitswirtschaft, wird aber durch zahlreiche bürokratische Hürden belastet.“ Angesprochen wurden auch die Notwendigkeiten, die Marktbedingungen für Unternehmen zu verbessern, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Die anschließende Podiumsdiskussion mit Bundestagsabgeordneten und Branchenvertretern thematisierte zentrale Fragen zu Innovation und Versorgungssicherheit. Besonders im Fokus standen die Auswirkungen nationaler und europäischer Vorgaben auf die Wettbewerbsfähigkeit. Trotz der ursprunglichen Intention der europäischen Tierarzneimittelverordnung, die Verfügbarkeit von Tierarzneimitteln zu verbessern, bleibt der Sektor mit enormen regulatorischen Anforderungen konfrontiert. Die Erfahrung der Unternehmen zeigt: „Die Implementierung dieser Verordnung führte zu einer erheblichen Mehrbelastung.“

Die Diskussion verdeutlichte, dass die Innovationskraft der Branche in einem technologieoffenen Umfeld florieren kann, wenn gleichzeitig planungssichere regulatorische Rahmenbedingungen garantiert sind. Leider haben sich die Investitionen in Forschung von durchschnittlich 10 % auf rund 7-8 % des Umsatzes verringert. Diese Entwicklung ist alarmierend, vor allem im Kontext steigender Markteintrittshürden.

Um Forschung und Produktion in Europa zu sichern, benötigen Unternehmen klare politische und wirtschaftliche Impulse, um den Standort Deutschland zu stärken. Die Forderung nach einem Abbau von Bürokratie ist laut und deutlich. „Im europäischen Vergleich mindern mangelnde Flexibilität und fehlende Harmonisierung die Attraktivität des Standorts“, so die Kritik. Ein umfassender Bürokratiecheck sowie eine Vereinfachung der regulatorischen Vorgaben sind dringend erforderlich.

Ein zukunftsweisender Ansatz könnte eine nationale Tiergesundheitsstrategie sein, die eine sinnvolle Deregulierung mitdenkt. In diesem Kontext wird die Tiergesundheit als eigenständiger Bestandteil einer One-Health-Strategie ins Spiel gebracht. „Um die notwendige Versorgung und Innovation sicherzustellen, ist es wichtig, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Europa mutig zu stärken und deutlich zu verbessern“, betonte Julia von Gablenz, die Vorsitzende des BfT, abschließend.

Die Herausforderung liegt also darin, die Bürokratie abzubauen und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für Innovationen zu optimieren. Nur so kann der Sektor seine entscheidende Rolle in einer umfassenden Gesundheits-, Innovations- und Standortpolitik ausfüllen, die sowohl Mensch als auch Tier zugutekommt.


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Die Herausforderungen und Chancen der Tiergesundheitsbranche im Überblick

Die gegenwärtige Situation der Tiergesundheitsbranche in Deutschland und Europa steht an einem entscheidenden Wendepunkt, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringt. Während die innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen, wie sie in der Pressemitteilung diskutiert wurden, dringend benötigt werden, ist der Sektor nicht nur ein Motor für die europäische Wirtschaft, sondern auch ein zentraler Bestandteil der One-Health-Strategie, die Mensch, Tier und Umwelt miteinander verbindet.

Ein Blick auf die letzten Jahre zeigt, dass die Investitionen in Forschung und Entwicklung in der Branche von durchschnittlich 10% auf nur 7-8% des Umsatzes gesunken sind. Diese Abnahme verdeutlicht, dass das bestehende regulatorische Umfeld Unternehmen unter Druck setzt und die Forschungsanreize mindert. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen in der Tiergesundheit, wie beispielsweise der Ausbreitung von Tierseuchen und der Notwendigkeit, alternative Behandlungsmethoden zu finden, ist es umso wichtiger, eine solide Investitionsagenda zu schaffen.

Besonders hervorzuheben ist die Digitalisierung, deren Potenziale in der Tiergesundheit noch ungenutzt sind. Die Effizienzsteigerung durch digitale Verfahren könnte nicht nur die Bürokratie reduzieren, sondern auch die Marktzulassung von neuen Tierarzneimitteln beschleunigen und damit zur Wettbewerbsfähigkeit der Branche beitragen. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass innovative Ansätze, wie künstliche Intelligenz in der Tierdiagnostik, immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dies könnte zudem einen Wandel in der Perspektive der Regulierungsbehörden hin zu einem technologieoffenen Ansatz nach sich ziehen.

Die gesetzlichen Vorgaben auf europäischer Ebene führen derzeit zu einer erhöhten Komplexität, die nicht nur die tägliche Arbeit der Unternehmen, sondern auch die Versorgungssicherheit und Innovationstätigkeit beeinträchtigt. Die Notwendigkeit eines zügigen Bürokratieabbaus ist offensichtlich, um die Attraktivität des Standorts Deutschland zu erhöhen und zu vermeiden, dass Unternehmen zu anderen Ländern abwandern, in denen die Rahmenbedingungen günstiger sind. Es ist daher entscheidend, eine harmonisierte Gesetzgebung für den Zugang zu neuen Technologien und Produkten zu entwickeln.

Nicht zuletzt stellen die politischen Entwicklungen in der EU sowie die neuen Prioritäten der Bundesregierung einen wichtigen Kontext dar. Die politischen Entscheidungsträger sind gefordert, so frühzeitig wie möglich klare Leitlinien zu schaffen, um die Tiergesundheit als strategische Komponente der Gesundheitspolitik zu sichern. Die während der Veranstaltung geäußerten Forderungen nach einem ambitionierten Bürokratiecheck und einer besseren Harmonisierung der Regelungen sind daher unverzichtbar, um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern und die Innovationskraft der Branche auf die nächste Stufe zu heben.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass es an der Zeit ist, die Diskurse um die Tiergesundheit nicht nur als Fachgespräche zu führen, sondern auch in den gesellschaftlichen Kontext zu stellen. Ein starkes Bekenntnis zur Tiergesundheit ist entscheidend für die künftige Sicherstellung von Lebensmittelsicherheit, einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Gesundheit der gesamten Bevölkerung.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Tiergesundheit
  2. Veterinärmedizin
  3. Innovationspolitik
  4. Bürokratieabbau
  5. One Health

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4 Antworten

  1. Es ist alarmierend zu sehen, dass die Investitionen in Forschung sinken. Was denkt ihr, wie kann man das ändern? Welche politischen Maßnahmen wären nötig?

    1. Ich stimme zu! Mehr staatliche Förderungen könnten helfen, besonders für innovative Ansätze in der Tiergesundheit. Was haltet ihr von Ideen aus anderen Ländern?

  2. Die Diskussion um die Bürokratie ist wirklich wichtig. Ich finde es gut, dass darüber gesprochen wird, aber wie können wir sicherstellen, dass auch kleine Unternehmen Gehör finden? Gibt es da schon Vorschläge?

    1. Ich denke, das ist ein guter Punkt! Es wäre super, wenn die Stimmen von kleinen Unternehmen auch mehr beachtet werden könnten. Vielleicht könnte eine Umfrage helfen?

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