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Inlandsmarkt treibt Umsatz bei Körper- und Haushaltspflege

Schönheits- und Haushaltspflegehersteller halten Wachstumskurs

Frankfurt, 02.09.2024 – Trotz eines schwächeren Exportmarktes kann sich die deutsche Körperpflege- und Waschmittelbranche im ersten Halbjahr 2024 über ein bemerkenswertes Umsatzwachstum freuen. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V. (IKW) meldet einen Gesamtumsatz von beeindruckenden 16,4 Milliarden Euro, angetrieben durch ein starkes Inlandsgeschäft. Mit einem Plus von 7,3 Prozent in Deutschland zeigt die Branche Robustheit gegenüber dem trüben Konsumklima, während der internationale Markt mit einem leichten Rückgang zu kämpfen hat. Doch hohe Produktionskosten, Fachkräftemangel und zunehmende Bürokratie setzen den Unternehmen weiterhin zu.


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Bremen (VBR).

Der Deutsche Markt als Umsatzmotor im ersten Halbjahr 2024 trotz internationaler Flaute

Frankfurt – Ein erfreulicher Trend zeichnet sich ab: Der Umsatz mit Körperpflege- und Reinigungsprodukten ist im ersten Halbjahr 2024 erheblich gestiegen. Wie der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) berichtet, erreichte die Branche im deutschen sowie internationalen Handel einen beeindruckenden Gesamtumsatz von 16,4 Milliarden Euro. Dies markiert einen Anstieg von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Großteil dieses Wachstums ist dem deutschen Markt zu verdanken, wo der Umsatz um bemerkenswerte 7,3 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro anstieg. Auch in einem durchwachsenen Konsumklima bewiesen Verbraucherinnen und Verbraucher ihre tiefe Verbundenheit zu Schönheitspflege und Sauberkeit. Mundhygieneprodukte, Gesichtspflege und dekorative Kosmetik gehörten dabei zu den beliebtesten Kategorien, was der Schönheitspflegesparte mit einem Umsatz von 7,8 Milliarden Euro ein Plus von 6,1 Prozent einbrachte. Besonders hervorzuheben sind auch die Umsätze bei Weichspülern, Vollwaschmitteln und Universalreinigern, die um beachtliche 11,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro stiegen.

"Unsere Branche zeigt erneut Stärke in einem eher schwachen Konjunkturumfeld", kommentiert IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser. "Schönheit und Sauberkeit haben für Verbraucher Top-Priorität."

Während das Geschäft im Inland stark florierte, war das Auslandsgeschäft rückläufig. Hier sanken die Umsätze im ersten Halbjahr 2024 um 2,6 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Insbesondere die Exportzahlen für Schönheitspflegeprodukte verzeichneten ein Minus von 4,4 Prozent. Im Gegenzug konnten Haushaltspflegeprodukte ihren Exportumsatz um 3,6 Prozent steigern, erreichten jedoch nur 1,5 Milliarden Euro. "Nach mehreren Jahren mit zweistelligen Zuwachsraten im Export erleben wir nun eine Phase der Marktanpassung", erklärt Keiser. Er bleibt jedoch optimistisch, dass sich der positive Trend auf lange Sicht fortsetzen werde.

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Trotz dieser überwiegend positiven Bilanz kämpft die Industrie weiterhin mit Herausforderungen. Hohe Produktionskosten belasten die Ertragslage der Unternehmen massiv. Hinzu kommt der Mangel an Fachkräften: Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, und die Suche nach höherqualifizierten Mitarbeitern wird immer schwieriger. Zudem verursachen umfangreiche Berichtspflichten seitens deutscher und EU-Vorschriften großen bürokratischen Aufwand, besonders bei mittelständischen Betrieben. In diesem Zusammenhang fordert Keiser ein Umdenken der Politik: "Die zunehmende Regulierung mindert langfristig die Wettbewerbsfähigkeit einer wichtigen deutschen Industrie. Wir brauchen Regeln. Aber sie dürfen den Unternehmen nicht die Luft zum Atmen nehmen und damit letztlich Arbeitsplätze und Wohlstand gefährden."

Insgesamt zeigt der Bericht des IKW ein differenziertes Bild: Während der deutsche Markt den Umsatz beflügelt, steht das internationale Geschäft unter Druck. Doch trotz aller Widrigkeiten blicken die Verantwortlichen mit Zuversicht in die Zukunft und betonen die anhaltende Relevanz von Schönheit und Sauberkeit im Lebensalltag der Menschen.

Kontakt:
Karen Kumposcht
Public Relations/Public Affairs Managerin
Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.
Mainzer Landstraße 55, 60329 Frankfurt am Main
T +49.69.2556-1331 / F +49.69.237631
kkumposcht@ikw.org
www.ikw.org
Twitter / LinkedIn

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Quellen: IKW-Schätzungen auf Basis von Consumer Panel Services GfK (Jan. – Juni 2024) und eigenen Erhebungen // Daten des Statistischen Bundesamts (Jan. – Juni 2024).


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Schönheits- und Haushaltspflegehersteller halten Wachstumskurs

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Herausforderungen und Chancen in der deutschen Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie

Die aktuelle wirtschaftliche Situation der deutschen Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie zeigt sowohl erfreuliche Entwicklungen als auch ernste Herausforderungen auf. Trotz eines insgesamt stabilen Wachstums im Inlandsgeschäft, das durch eine verstärkte Nachfrage nach Mundhygieneartikeln, Gesichtspflege und dekorativen Kosmetika angetrieben wird, bestehen Bedenken hinsichtlich langfristiger struktureller Probleme.

Steigende Produktkosten und Arbeitskräftemangel

Ein entscheidender Aspekt, der zunehmend die Branche beeinflusst, sind die stetig steigenden Produktionskosten. Diese erhöhen nicht nur den Preisdruck auf die Unternehmen, sondern auch auf die Verbraucher. Ein weiterer kritischer Faktor ist der Fachkräftemangel, der insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen hart trifft. Ausbildungsplätze bleiben oft unbesetzt, während qualifiziertes Personal immer schwerer zu finden ist. Dies führt dazu, dass viele Unternehmen ihre Produktionskapazitäten und Innovationsfähigkeiten nicht vollständig ausschöpfen können.

Bürokratische Hürden

Eine zusätzliche Belastung stellt der zunehmende bürokratische Aufwand dar. Die Erfüllung umfangreicher Berichtspflichten sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene bindet wertvolle Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen. Die Industrie fordert daher ein Überdenken und eine Vereinfachung der Regelwerke, um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen langfristig sicherzustellen.

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Internationale Unsicherheiten und Marktanpassungen

Während das Inlandsgeschäft weiterhin wächst, zeigt sich im Exportsektor eine gewisse Abkühlung. Insbesondere die Schönheitspflegeprodukte verzeichnen einen Rückgang bei den Auslandsumsätzen. Nach Jahren des kontinuierlichen Wachstums scheint hier eine Phase der Marktanpassung einzutreten. Dennoch bleibt die Branche zuversichtlich, dass die langfristigen Trends positiv verlaufen werden, da Sauberkeit und Körperpflege weltweit hohe Priorität genießen.

Prognosen und zukünftige Entwicklungen

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen gilt es für die Unternehmen, sich strategisch zu positionieren. Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung könnten beispielsweise helfen, die Effizienz zu steigern und den Fachkräftemangel teilweise auszugleichen. Zudem eröffnet die Entwicklung nachhaltiger Produkte neue Marktpotenziale, die auch international zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Insgesamt steht die deutsche Kosmetik- und Reinigungsmittelindustrie vor einem komplexen Umfeld, das sowohl Risiken als auch zahlreiche Chancen bietet. Eine kluge Balance zwischen Kostenmanagement, Innovation und Anpassungsfähigkeit wird entscheidend sein, um die Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten und weiter auszubauen.

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4 Antworten

  1. “Schönheit und Sauberkeit haben für Verbraucher Top-Priorität.” Das is klar, aber wie sollen die mittlere Unternehmen mit den Bürokratieaufwand zurechtkommen? Is da nich eine Gefahr dass viele Kleinunternehmen aufgeben müssen?

  2. @Karen Kumposcht Danke für den Bericht. Die Exportzahlen sind nicht so gut, aber vielleicht is es nur ein Phase? Glauben Sie das nachhaltige Produkte eine Lösung wären?

  3. Interesant zu sehn das der Umsatz bei Mundhygiene und Gesichtsplege so hoch is. Frag mich nur wie lange das so bleibt bei den hohen Preissen. @Thomas Keiser, was denkt ihr über langfriste Lösungen für diese Herausforderungen?

  4. Der Umsatzanstigg im deutschen Markt zeight das die Leüte wert auf Körperpflege leggen. Aber was ist mit die steigende Produktionskosten? Wie wollen die Unternehmen das ausgläichen? Es muss doch irgendo ein Grenze geben.

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