Infrastruktur: Kritik an Streichung der Zusätzlichkeit

In einer aktuellen Mitteilung des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. wird die Entscheidung des Bundeskabinetts zur Finanzierung von Infrastrukturvorhaben als inakzeptabel kritisiert. Der Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller warnt vor den Konsequenzen des gestrichenen "Zusätzlichkeitsprinzips", das eine echte Entlastung für die Kommunen verhindern könnte. Stattdessen droht der Investitionsstau in den Kommunen weiter anzuwachsen, während die nötigen Mittel aus einem 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen möglicherweise nicht dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Müller fordert daher eine Anpassung der geplanten Maßnahmen, um die Verantwortlichkeiten der Kommunen angemessen zu berücksichtigen und eine echte Aufstockung der Investitionen zu gewährleisten.

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Am 2. Juli 2025 hat das Bundeskabinett einen wichtigen Beschluss zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten in Deutschland gefasst. Der Schwerpunkt liegt auf einem neuen Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro, das zur Unterstützung der Länder und Kommunen gedacht ist. Doch die Reaktionen auf diese Entscheidung sind gemischt, insbesondere aus der Bauindustrie.

Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V., äußerte sich kritisch zu dem Beschluss: „Es ist grundsätzlich richtig und unterstützenswert, dass Länder und Kommunen an dem geplanten Sondervermögen beteiligt werden sollen. Die Weichenstellung des heute vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzes zur Errichtung des Sondervermögens für Länder und Kommunen verkennt jedoch die Realität vor Ort und steht dem eigentlich gewollten politischen Ziel entgegen.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass der Nutzen der bereitgestellten Mittel für die Kommunen infrage steht.

Ein zentraler Punkt, der Müller besorgt, ist die Streichung der sogenannten Zusätzlichkeit im Gesetz. Diese Regelung sah vor, dass die neu bereitgestellten Gelder nicht dazu verwendet werden sollten, bestehende Investitionen der Länder zu ersetzen. Doch nun gibt es Berichte, dass einige Bundesländer ihre regulären Investitionsetats kürzen und stattdessen die Mittel aus dem Sondervermögen zur Deckung dieser Lücken nutzen wollen. „Den Bürgerinnen und Bürgern ist dieses Vorgehen nicht vermittelbar“, so Müller. Schließlich wurde das Sondervermögen als zusätzliche Investitionshilfe in der Öffentlichkeit beworben.

Er weist darauf hin, dass die kommunale Verantwortung oft in den Hintergrund gedrängt wird. Laut einer aktuellen Meldung der KfW ist der kommunale Investitionsstau auf 215 Milliarden Euro angewachsen – ein kritisch hoher Betrag, der dringend angegangen werden muss. Müller fordert, dass die Mittel des Sondervermögens in vollem Umfang den Kommunen zugutekommen sollten, insbesondere den finanzschwachen Gemeinden, die das Gewicht der Verantwortung vor Ort tragen.

Um die Infrastruktur in Deutschland zu modernisieren und den Investitionsstau abzubauen, regt er an, dass die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sich umgehend selbst verpflichten, die Mittel des Sondervermögens mit einem 1:1-Zuschuss aus den Länderhaushalten zu flankieren. „Nur so kann gewährleistet werden, dass die Investitionsmittel zum Abbau des enormen Investitionsstaus einerseits sowie zur Modernisierung von Deutschlands Infrastruktur andererseits eingesetzt werden“, betont Müller.

Die Skizzierung dieser Herausforderungen macht deutlich, dass die politischen Entscheidungen von heute tragende Auswirkungen auf die Infrastruktur und die Lebensqualität der Menschen haben werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen der Länder und Kommunen die notwendigen Schritte unternehmen, um die Probleme an der Wurzel zu packen und den Bürgerinnen und Bürgern die Investitionen zu bieten, die sie dringend benötigen.


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Kein Verständnis für Streichung der Zusätzlichkeit

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Ergänzende Analyse zur Herausforderung der kommunalen Finanzierung

Die aktuellen Entwicklungen rund um das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro verdeutlichen nicht nur die Dringlichkeit der finanziellen Unterstützung für die Kommunen, sondern werfen auch grundlegende Fragen zur Transparenz und Verwendbarkeit der Mittel auf. Der bereits bestandene Investitionsstau von 215 Milliarden Euro in deutschen Kommunen hat sich nicht nur durch die Pandemie, sondern auch durch fehlende Investitionen in den letzten Jahren verschärft.

Vergleichbare Ereignisse zeigen das Muster

Vergleichbare Situationen in der Vergangenheit, wie beispielsweise die Schuldenbremse und deren Einfluss auf kommunale Investitionen, illustrieren die Herausforderungen, mit denen sich Städte und Gemeinden konfrontiert sehen. Oftmals wurde in der Vergangenheit die Notwendigkeit zusätzlicher Mittel betont, während diese dann für reguläre Ausgaben genutzt wurden, anstatt für die dringend benötigte Infrastruktur. Eine ähnliche Problematik könnte nun durch die Abschaffung der Zusätzlichkeit entstehen, da es den Ländern ermöglicht wird, ihre regulären Budgets zu kürzen und die Differenz durch das Sondervermögen zu kompensieren. Dies könnte langfristig dazu führen, dass die versprochenen Investitionen nicht die gewünschte Wirkung entfalten.

Prognosen und Trends zeigen Handlungsbedarf

Experten warnen, dass, wenn die Kommunen nicht den Großteil des Sondervermögens erhalten, dies nicht nur zu einem weiteren Anstieg des Investitionsstaus führen wird, sondern auch zu einem Rückgang der Lebensqualität in den betroffenen Regionen. Es steht zu befürchten, dass vor allem finanzschwächere Städte und Gemeinden abgehängt werden, was langfristig auch zu einem Anstieg von sozialen Spannungen führen könnte.

Eine proaktive Überarbeitung der Rahmenbedingungen ist erforderlich, um sicherzustellen, dass die Mittel tatsächlich in die Verbesserung der Infrastruktur, in Bildungseinrichtungen und in soziale Projekte fließen. Wenn die Ministerpräsidenten jetzt nicht handeln und eine Selbstverpflichtung einführen, könnten die für die Zukunft so essenziellen Investitionen einmal mehr ungenutzt entlang der politischen Entscheidungswege versickern.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kabinettsbeschluss nicht nur in der aktuellen Diskussion steht, sondern auch prägende langfristige Auswirkungen auf das Wohlergehen der Bürger hat. Ein zukunftsgerichtetes Umdenken ist notwendig, um die versprochenen Gelder effektiv und nachhaltig einzusetzen und den allseits erkannten Investitionsstau endlich abzubauen.


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