Industriestrompreis: DGB und VCI begrüßen Habecks klimafreundlichen Wirtschaftsschub

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 05.05.2023
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Industriestrompreis: DGB und VCI begrüßen Habecks klimafreundlichen Wirtschaftsschub

In einer kritischen Phase, in der die deutsche Industrie den Übergang zur Klimaneutralität gestaltet, hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck einen wegweisenden Plan zur Einführung eines Industriestrompreises vorgestellt. Sowohl der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) als auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) haben diesen Vorschlag begrüßt und sehen darin eine wichtige Maßnahme zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Branchen.

Die Brücke zur Klimaneutralität

Yasmin Fahimi, Vorsitzende des DGB, erklärte, dass der Vorschlag eine notwendige Diskussion anstoßen würde. Die energieintensiven Industrien kämpfen im internationalen Wettbewerb mit hohen Strompreisen, die eine entscheidende Rolle für Geschäftsmodelle und Standortentscheidungen spielen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels und der daraus resultierenden Notwendigkeit massiver Investitionen in den Umbau der Energiesysteme begrüßt Fahimi Habecks Vorschlag. Sie betont, dass ein erfolgreicher Übergang zur Klimaneutralität eine “Brücke bis 2030” erfordert, um extreme Strompreiserhöhungen zu verhindern.

Ein Gamechanger für die Wettbewerbsfähigkeit

Auch der VCI sieht den Industriestrompreis als einen “klaren Gamechanger”. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, betont die Bedeutung eines schnellen und unbürokratischen Umsetzungsprozesses. Der Industriestrompreis würde dazu beitragen, die Produktion und industrielle Wertschöpfung zu sichern und die Transformation zur Klimaneutralität effizienter zu gestalten. Er wies jedoch auch darauf hin, dass der Mittelstand, der das Rückgrat der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie bildet, bisher weitgehend von den Plänen ausgeschlossen ist.

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Die Rolle des Mittelstandes

Große Entrup betonte, dass der Mittelstand ebenfalls unter hohen Energiepreisen und wachsenden Standortproblemen leide. Er fordert die Bundesregierung auf, die Pläne zugunsten mittelständischer Unternehmen nachzubessern. Diese bilden mit rund 1.900 Unternehmen und 175.000 Beschäftigten das Herzstück der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie.

Gesellschaftliche Investition und Zukunftsaussichten

Der Industriestrompreis wird als eine gute Investition gesehen, die sich auszahlen wird. Energieintensive Unternehmen sind nicht nur Luxus oder “nice-to-have”, sondern bieten hochqualifizierte Arbeitsplätze, sind extrem produktiv, bedeutende Steuerzahler und essenzieller Startpunkt für das gesamte deutsche Industrienetzwerk. Nach einer aktuellen Kurzstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft hängen an den fünf energieintensiven Branche bis zu 2,4 Millionen Arbeitsplätze und gut 240 Milliarden Euro.

Wirtschaftsstabilisierungsfonds und verantwortungsvolle Transformation

In ihrer Stellungnahme legt Fahimi, Vorsitzende des DGB, besonderen Wert auf die Finanzierung des Industriestrompreises durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WFS). Sie sieht darin eine sinnvolle Maßnahme zur Unterstützung der energieintensiven Industrien. Fahimi hebt jedoch hervor, dass diese Preisgarantie an Bedingungen geknüpft sein sollte. Robert Habecks Plan, die Inanspruchnahme des staatlichen Industriestrompreises an die Tarif- und Standorttreue sowie Transformationsverpflichtungen der Unternehmen zu binden, ist für sie ein wichtiges politisches Signal.

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Ampel-Koalition und Unternehmen in der Pflicht

Jetzt ist die Ampel-Koalition in der Pflicht, den Vorschlag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) in einem gemeinsamen Gesetzentwurf zu konkretisieren. Ziel muss dabei die Verlässlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit für die Unternehmen sein. Aber auch die Unternehmen selbst müssen ihren Beitrag zum Gelingen der Transformation leisten und mehr in die Entwicklung heimischer Standorte investieren.

Monitoring-Klausel für schnelle Anpassungen

Fahimi schlägt vor, eine Monitoring-Klausel einzuführen, um bei gravierenden Änderungen des Marktumfelds schnelle Anpassungen möglich zu machen. Dadurch würde gewährleistet, dass der Industriestrompreis dynamisch und reaktionsschnell bleibt, um auf unvorhergesehene Veränderungen zu reagieren und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu erhalten.

Zukunftsperspektive: Industriestrompreis als Wegweiser zur Klimaneutralität

Insgesamt deuten die Reaktionen auf Habecks Vorschlag darauf hin, dass der Industriestrompreis als ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der deutschen Industrie auf ihrem Weg zur Klimaneutralität gesehen wird. Sowohl der DGB als auch der VCI betonen die Bedeutung einer schnellen und effizienten Umsetzung dieses Plans und fordern gleichzeitig eine stärkere Berücksichtigung des Mittelstandes und die Einbeziehung der Unternehmen in die Verantwortung für die Transformation. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung diese Forderungen in den kommenden Monaten umsetzen wird.

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