Immobilienpreise in Deutschland steigen bis 2026: BVR prognostiziert jährlichen Preisanstieg, Wohnungsmarkt bleibt angespannt und Einkommen hinken hinterher

Seit Ende 2024 ziehen die Preise für selbstgenutzte Wohnimmobilien in Deutschland wieder an: Der BVR rechnet für 2025 mit einem Plus von 3,2 Prozent und für 2026 mit 3,1 Prozent. Der Wohnungsmarkt bleibt angespannt, da rückläufige Neubaufertigstellungen nur rund 64 Prozent des Bedarfs in diesem Jahr und voraussichtlich 58 Prozent im nächsten Jahr decken. Zugleich haben sich die Immobilienpreise besonders in den sieben größten Städten von den verfügbaren Einkommen abgekoppelt und sind zwischen 2007 und 2024 um über 33 Prozentpunkte stärker gestiegen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Immobilienpreise selbstgenutzter Wohnimmobilien steigen 2025 um 3,2% und 2026 um 3,1%.
– Wohnraumbedarf wird 2025 nur zu 64%, 2026 nur zu 58% gedeckt.
– Preise entkoppeln sich: In sieben Großstädten stiegen sie 2007–2024 um 33% stärker als Einkommen.

Immobilienpreise steigen wieder – der Wohnungsmarkt bleibt unter Druck

Ende 2024 hat sich die Trendwende auf dem deutschen Immobilienmarkt abgezeichnet: Erstmals seit fast zwei Jahren sind die Preise für selbstgenutzte Wohnimmobilien moderat gestiegen. Für 2025 prognostiziert der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) einen Preisanstieg von 3,2 Prozent, gefolgt von einem weiteren Plus von 3,1 Prozent im Jahr 2026. Trotz dieser Zunahme ist der Wohnungsmarkt weiterhin stark angespannt, geprägt von einem deutlichen Missverhältnis zwischen Wohnraumbedarf und Neubau.

Der Mangel an neuen Wohnungen wird immer sichtbarer: In diesem Jahr wird der tatsächliche Wohnungsbedarf voraussichtlich nur zu 64 Prozent gedeckt, im kommenden Jahr sogar nur zu 58 Prozent. Dieses Defizit entsteht, weil die Zahl der neu errichteten Wohnungen rückläufig ist, während die Baukosten weiter steigen. BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley bringt die Herausforderungen auf den Punkt: „Der Wohnungs- und Bausektor steht unter Druck. Die Zahl neu geschaffener Wohnungen geht zurück, während die Baukosten steigen. Insbesondere Familien fällt der Weg ins Eigenheim dadurch immer schwerer. Daher ist die Halbierung der Kosten für den Bau neuer Wohngebäude, wie von Bundesbauministerin Verena Hubertz angekündigt, schnell anzugehen.“

Als weitere Maßnahme sieht Dr. Bley den sogenannten Bau-Turbo, den das Bundeskabinett im Juni beschlossen hat, als wichtige Grundlage. Er appelliert an die Kommunen: „Für beschleunigte Planungs- und Genehmigungsverfahren bietet der vom Bundeskabinett im Juni beschlossene Bau-Turbo eine wichtige Grundlage, die Kommunen nach Inkrafttreten der Regelungen auch konsequent nutzen sollten.“

Ein bedeutendes Problem bleibt die Entkopplung der Immobilienpreise von den verfügbaren Einkommen vieler Haushalte. Diese Entwicklung hat der Preisanstieg in den vergangenen Jahren besonders in urbanen Zentren verstärkt. In den sieben größten deutschen Städten sind die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum von 2007 bis 2024 um mehr als 33 Prozent stärker gestiegen als die Einkommen der Bewohner. Bundesweit lag dieser Wert im selben Zeitraum bei 16 Prozent über dem Einkommenszuwachs. Zwar hat die Zinswende der Europäischen Zentralbank eine kurzfristige Preiskorrektur bewirkt, den langfristigen Trend konnte sie bislang jedoch nicht umkehren.

Diese Zahlen verdeutlichen, wie sich die Immobilienmärkte in Deutschland in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln werden. Die steigenden Preise bei begrenztem Angebot halten den Druck auf potenzielle Käufer hoch und stellen besonders Familien weiterhin vor große finanzielle Herausforderungen.

Was die neuen Immobilienpreis-Prognosen für Mieter, Käufer und Familien bedeuten

Die Preise für selbstgenutzte Wohnimmobilien in Deutschland steigen trotz einer wirtschaftlichen Trendwende weiter moderat an. Für 2025 prognostiziert der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) einen Anstieg um etwa 3,2 Prozent, gefolgt von einem ähnlichen Plus von 3,1 Prozent im Jahr 2026. Diese Entwicklung erfolgt vor dem Hintergrund einer angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt: Neubauaktivitäten erreichen nur etwa zwei Drittel des tatsächlichen Wohnraumbedarfs.

Hauptursache für die Immobilienpreissteigerungen ist das anhaltend knappe Angebot gepaart mit steigenden Baukosten. Zudem erschweren lange Planungs- und Genehmigungsverfahren den schnellen Bau neuer Wohnungen. Die von der Bundesregierung geplante Halbierung der Baukosten für neue Wohngebäude soll diese Optionen verbessern. Gleichzeitig wird erwartet, dass die im Juni verabschiedeten Regelungen zum sogenannten „Bau-Turbo“ die kommunalen Genehmigungsverfahren beschleunigen und damit dem Mangel an Wohnraum entgegenwirken.

Die Entkopplung von Einkommen und Immobilienpreisen wird in vielen Regionen immer deutlicher. In den sieben größten Städten Deutschlands stiegen die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum zwischen 2007 und 2024 um mehr als 33 Prozent mehr als die verfügbaren Einkommen, bundesweit lag der Zuwachs bei 16 Prozent über dem Einkommenswachstum. Für viele Haushalte, besonders für Familien und junge Erwerber, wird der Erwerb eines Eigenheims dadurch zunehmend schwieriger. Bestandsmieter spüren die Folgen indirekt in Form steigender Mieten und eingeschränkter Wohnraumverfügbarkeit.

Diese Entwicklungen haben mehrere wichtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Implikationen. Der Abstand zwischen den finanziellen Möglichkeiten der Haushalte und den geforderten Immobilienpreisen unterstreicht das wachsende Problem der bezahlbaren Wohnraumversorgung. Die Alterssicherung wird insbesondere für jene Familien komplexer, die Eigenheim als wichtigen Baustein der Vermögensbildung sehen.

Wohnungsnot und Baupolitik: Wege aus der Krise

Um den Druck auf dem Wohnungsmarkt zu entschärfen, setzen Experten auf eine Kombination aus politischen Maßnahmen und wirtschaftlichen Anreizen. Die Bundesregierung strebt erhebliche Kostenreduktionen im Neubausektor an. Zugleich sollen moderne digitale Technologien sowie neue Förderprogramme die Bauprozesse effizienter und günstiger gestalten. Der „Bau-Turbo“ zielt darauf ab, Genehmigungsverfahren zu verkürzen, doch es bleibt offen, wie konsequent Kommunen diese Vorschriften umsetzen.

Chancen und Risiken für künftige Eigenheimbesitzer

Wer heute den Schritt in die eigenen vier Wände wagt, steht vor großen Herausforderungen. Die steigenden Preise und begrenzten Baukapazitäten bedeuten, dass junge Käufer oft hohe Finanzierungslasten auf sich nehmen müssen. Andererseits könnten technologische Fortschritte im Bauwesen und flexiblere Förderungen langfristig neue Chancen eröffnen. Nicht zuletzt bleibt das Eigenheim für viele Familien ein wichtiges Ziel – trotz der zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen.

Zentrale Herausforderungen und Lösungsansätze auf einen Blick:

  • Angebotsknappheit durch zu wenige Neubauten
  • Steigende Baukosten erschweren bezahlbaren Wohnraum
  • Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren verlangsamen den Wohnungsbau
  • Staatliche Initiativen zur Halbierung der Baukosten und Bau-Turbo zur Beschleunigung
  • Potenzial neuer Technologien und Digitalisierung für effizienteren Bau
  • Steigende Preise führen für Familien und junge Käufer zu erschwertem Zugang zum Eigenheim
  • Wachsende Kluft zwischen Einkommen und Immobilienpreisen gefährdet die soziale Wohnraumversorgung

Insgesamt bleibt der deutsche Wohnungsmarkt unter Druck. Während neue gesetzliche Maßnahmen den Weg ebnen sollen, wird auch künftig der Spagat zwischen erschwinglichem Wohnen und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung bleiben.

Immobilienmarktprognosen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer aktuellen Pressemitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

10 Antworten

  1. „Ich mache mir Sorgen um meine Kinder in der Zukunft mit diesen Preisen! Wir müssen gemeinsam Lösungen finden und uns austauschen! Was denkt ihr über staatliche Anreize und deren Effektivität?“

  2. „Der Artikel spricht wichtige Punkte an! Die Kluft zwischen Einkommen und Preisen muss unbedingt adressiert werden! Ich frage mich oft, warum nicht mehr getan wird! Wie seht ihr das?“

    1. „Es gibt viel Potenzial in der Digitalisierung des Bauprozesses! Wir sollten mehr darüber erfahren und diskutieren, wie das praktisch aussehen kann.“

  3. Die steigenden Baukosten machen alles noch schwieriger für Familien! Wir müssen mehr über alternative Wohnmodelle nachdenken. Hat jemand Vorschläge oder Erfahrungen damit? Das Thema Wohnraum wird immer wichtiger.

    1. Ja, ich denke auch, dass alternative Modelle eine Lösung sein könnten! Vielleicht sollten wir mehr über genossenschaftliches Wohnen sprechen? Das könnte eine interessante Diskussion sein!

    2. „Genossenschaften sind ein guter Ansatz! Aber was ist mit den hohen Kosten für den Bau selbst? Werden diese Programme die Baukosten wirklich senken können? Ich bin skeptisch.“

  4. Die Zahlen sind erschreckend! Die Entkopplung von Einkommen und Immobilienpreisen ist wirklich ein großes Thema. Was denken andere darüber? Gibt es Beispiele aus anderen Ländern, die uns inspirieren könnten?

    1. Ich stimme zu, die Situation ist sehr angespannt. Wie kann der Bau-Turbo wirklich helfen? Ich hoffe, dass es schnell Lösungen gibt.

    2. Es wäre interessant zu erfahren, wie Kommunen den Bau-Turbo umsetzen wollen. Hat jemand Informationen dazu? Ich glaube, es braucht dringend eine Veränderung.

  5. Ich finde die Prognosen über die steigenden Immobilienpreise besorgniserregend. Was können wir tun, um diesen Trend zu stoppen? Der Mangel an Wohnungen ist auch ein großes Problem. Gibt es dazu schon Lösungen?

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