Immobilienboom vorbei: Nachfrage nach Finanzierungen sinkt

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 22.05.2023
Peter Lehmann

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Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen weiterhin auf niedrigem Niveau

Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen bewegt sich weiterhin auf einem im längerfristigen Vergleich niedrigen Niveau. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hervor. Im ersten Quartal 2023 vergaben die im Verband zusammengeschlossenen Institute 25,6 Milliarden Euro an Immobiliendarlehen. Das sind 3,2 Prozent mehr als im vierten Quartal 2022, aber 47,8 Prozent weniger als im ersten Quartal des Vorjahres.

“Die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen wird nach wie vor von der generellen Zurückhaltung der Marktteilnehmer im Immobilienmarkt bestimmt”, kommentierte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. “Die noch nicht abgeschlossene Adjustierung von Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern führt zu wenigen Transaktionen und damit auch zu einem geringen Neugeschäft bei den Immobilienfinanzierern.”

Von Kunden der vdp-Mitgliedsinstitute wurden im ersten Quartal 16,3 Milliarden Euro an Wohnimmobilienkrediten nachgefragt. Das sind 4,2 Prozent weniger als im vierten Quartal 2022. Die größten Anteile entfielen dabei auf die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern (44 Prozent) und Mehrfamilienhäusern (36 Prozent). Das weitere Wohnimmobilienfinanzierungsneugeschäft im Anfangsquartal 2023 betraf Eigentumswohnungen (15 Prozent) und Sonstiges wie zum Beispiel Bauland (5 Prozent). Im Vergleich zum ersten Quartal des vergangenen Jahres fiel das Neugeschäft in der Wohnimmobilienfinanzierung um 49,2 Prozent geringer aus.

Das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen betrug in den ersten drei Monaten dieses Jahres 9,3 Milliarden Euro und lag damit 19,2 Prozent oberhalb des Volumens im vierten Quartal 2022. Auf Bürogebäude entfiel ein Volumen von 4,8 Milliarden Euro beziehungsweise ein Anteil von 52 Prozent am gesamten Finanzierungsvolumen der Objektklasse Gewerbeimmobilien. Die Finanzierung von Einzelhandelsimmobilien machte 35 Prozent beziehungsweise 2,3 Milliarden Euro aus. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 nahm das Volumen an Gewerbeimmobilienfinanzierungen in den ersten drei Monaten des neuen Jahres um 45 Prozent ab.

Der Bestand an ausgereichten Krediten belief sich zum 31. März 2023 auf 998,3 Milliarden Euro, nach 994,3 Milliarden Euro zum Jahresende 2022.

Der Immobilienmarkt büßte aufgrund veränderter Rahmenbedingungen wie beispielsweise dem Krieg in der Ukraine oder dem Inflations- und Zinsanstieg bereits im Verlauf des vergangenen Jahres jegliche Dynamik ein, was sich folglich auch im Finanzierungsgeschäft niederschlug.

Der Erwerb von Wohneigentum und das Investment institutioneller Anleger in Wohn- oder Gewerbeimmobilien gestalten sich angesichts der seit vergangenem Jahr geltenden Rahmenbedingungen schwieriger. Die Preissteigerungen der vergangenen Dekade auf dem deutschen Immobilienmarkt führen in Verbindung mit den stark gestiegenen Finanzierungskosten dazu, dass die Erschwinglichkeit von Wohneigentum deutlich zurückgegangen ist. Des Weiteren sind die Renditeanforderungen an Immobilieninvestitionen gestiegen, da andere Asset-Klassen wie Anleihen an relativer Attraktivität gewonnen haben.

“So lange die gegenwärtige Phase der Unsicherheit über die weitere Preis- und Zinsentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, dürfte auch die Nachfrage nach Finanzierungen verhalten bleiben”, so Tolckmitt.

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken ist einer der fünf Spitzenverbände der Deutschen Kreditwirtschaft. Er repräsentiert die bedeutendsten Kapitalgeber für den Wohnungs- und Gewerbebau sowie für den Staat und seine Institutionen. Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link: www.pfandbrief.de/site/de/vdp/Presse/News/pressemitteilungen/2023005_Kreditgeschaeft.html.

Immobilienboom vorbei: Nachfrage nach Finanzierungen sinkt

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