Illegaler Welpenhandel in Deutschland 2025: Hunderte Tiere entdeckt – Tierschutz fordert strengere Registrierungspflicht

Im ersten Halbjahr 2025 entdeckten Behörden in Deutschland 369 illegal gehandelte Tiere – darunter 315 Hunde und 54 Katzen – mit einem Schwerpunkt in Bayern, wo 80 Welpen in 16 Einsätzen beschlagnahmt wurden. Um den illegalen Welpenhandel einzudämmen und den Tierschutz zu stärken, hat das Europäische Parlament am 19. Juni 2025 einer verbindlichen Registrierungspflicht für alle Hunde und Katzen zugestimmt. Nun muss der EU-Rat die geplante Verordnung abschließend beschließen und Verbesserungen im Online-Handel einführen, damit Käufer:innen künftig die Registrierung ihrer Tiere prüfen können.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– 369 illegal gehandelte Tiere (315 Hunde, 54 Katzen) im ersten Halbjahr 2025 entdeckt
– In Bayern 80 Welpen in 16 Einsätzen aus illegalem Handel beschlagnahmt
– EU-Parlament befürwortet Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen gegen illegalen Handel

Illegaler Heimtierhandel in Deutschland: Zahlen, Fakten und politische Forderungen im Überblick

Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland 369 illegal gehandelte Tiere entdeckt, darunter 315 Hunde und 54 Katzen. Diese Zahl spiegelt viele Einzelschicksale wider, die oftmals mit großem Leid verbunden sind. Besonders betroffen ist Bayern, wo Behörden in 16 Einsätzen insgesamt 80 Welpen aufgriffen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein, da zahlreiche illegale Transporte und Zuchten unentdeckt bleiben.

Saskia Dauter vom Investigations- und Rechercheteam bei VIER PFOTEN verdeutlicht die Dringlichkeit: „369 Hunde und Katzen – das sind 369 schreckliche Einzelschicksale. Denn hinter jedem entdeckten Tier steht unvorstellbares Leid. Dabei müssen wir davon ausgehen, dass die Zahl der illegal gehandelten Tiere gegen Herbst und Winter stärker ansteigen wird, wie wir es bereits in den vergangenen Jahren beobachten konnten. Umso wichtiger ist es daher, dass der EU-Rat und das Europäische Parlament die Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht aller gehaltenen Hunde und Katzen sowie die geplanten Verbesserungen im Online-Handel während der bevorstehenden Verhandlungen rasch verabschieden. So könnte der illegale Welpenhandel wirksam eingedämmt werden.“

Illegal gehandelte Tiere sind vor allem kleine Hunderassen, sogenannte Designerhunde sowie Rassekatzen. Insbesondere Pudel-Mischlinge wie Maltipoos oder Labradoodle stehen hoch im Kurs. Laut Dauter: „Illegale Händler:innen haben sich längst auf die große Nachfrage nach Pudel-Mischlingen wie Maltipoos oder Labradoodle eingestellt und bieten diese erfolgreich illegal auf Online-Plattformen oder über Social Media an.“

Ein wichtiger politischer Schritt fand am 19. Juni 2025 statt: Das Europäische Parlament hat sich in einer wegweisenden Abstimmung für eine vollständige Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen unter menschlicher Obhut ausgesprochen. Diese Maßnahme soll es illegalen Händler:innen erschweren, anonym zu agieren, da künftig jedes Tier rückverfolgbar sein muss. Zudem sind für den Online-Handel erhebliche Verbesserungen geplant. Verbraucher:innen sollen durch ein Online-Überprüfungssystem die Möglichkeit erhalten, die Registrierung von Tieren zu kontrollieren, für die sie sich interessieren. Die endgültige Verabschiedung der Verordnung steht jedoch noch aus.

Diese Entwicklungen zeigen, wie wichtig verbindliche Maßnahmen auf EU-Ebene sind, um den illegalen Heimtierhandel einzudämmen und das Leid der betroffenen Tiere zu verringern.

Illegale Tiertransporte – Europas Kampf gegen skrupellose Machenschaften

Der illegale Handel mit Heimtieren in Europa stellt eine zunehmende Herausforderung für Tierschutz, Verbraucher und Behörden dar. Im ersten Halbjahr 2025 wurden allein 369 Tiere aus illegalem Handel entdeckt, darunter 315 Hunde und 54 Katzen. Diese Zahlen spiegeln jedoch nur einen Bruchteil der tatsächlichen Dimension wider, denn viele Transporte und Zuchten bleiben unentdeckt. Vor allem in Bayern führten 16 Einsätze zur Beschlagnahmung von 80 Welpen. Die Hunde und Katzen leiden unter katastrophalen Bedingungen während der Zucht und des Transports: Sie sind häufig krank, mangelernährt oder psychisch stark belastet.

Die Nachfrage nach bestimmten Hunderassen und Katzen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Besonders begehrt sind kleine Hunderassen wie Französische Bulldoggen, Pomeranians oder Dackel sowie größere Rassen wie Rottweiler und Labradore. Die sogenannten „Designerhunde“, also Mischlinge bekannter Rassen wie Maltipoos oder Labradoodles, sind besonders im illegalen Handel sehr gefragt. Auch bei Katzen dominieren Rassekatzen wie Britisch Kurzhaar, Maine-Coon oder exotische Savannah-Katzen den illegalen Markt. Diese Tiere werden häufig mit gefälschten Papieren verkauft oder aus nicht registrierten Zuchten eingeführt.

Diese Nachfrage entsteht durch Trends, Statusbewusstsein oder vermeintliche Exklusivität. Händler nutzen die Hoffnung vieler Käufer, ein besonderes Tier zu erwerben, um hohe Preise zu erzielen. Dabei sind die Tiere oft gesundheitlich stark gefährdet – häufig klagen sie unter Stress, Erbkrankheiten und nicht artgerechter Haltung. Die wirtschaftlichen Interessen der Händler stehen dabei klar über dem Tierwohl.

Diese Situation hat drängende gesellschaftliche Auswirkungen:

  • Leid und gesundheitliche Risiken für die Tiere
  • Verbraucher werden oft über die Herkunft und den Gesundheitszustand ihrer Tiere getäuscht
  • Verbreitung von Krankheiten durch nicht zertifizierte Zuchten und Transporte
  • Schwächung des legalen und tierschutzkonformen Heimtierhandels

Die EU reagiert mit verschärften Maßnahmen, um den illegalen Handel zu bekämpfen. Das Europäische Parlament hat im Juni 2025 eine verbindliche Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für alle Hunde und Katzen unter menschlicher Obhut beschlossen. Diese Maßnahme soll die Rückverfolgbarkeit verbessern und anonyme, illegale Handelstätigkeiten deutlich erschweren. Zudem werden im Online-Handel neue Kontrollsysteme eingeführt, die es Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglichen sollen, Herkunft und Registrierung eines Tieres vor dem Kauf zu prüfen.

Wichtige politische Handlungsfelder, um den illegalen Heimtierhandel nachhaltig einzudämmen, lassen sich so zusammenfassen:

  • Strikte Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen
  • Verbesserung der Kontrolle und Transparenz im Online-Handel
  • Erhöhung der Kontrollen an EU-Außengrenzen und innerhalb der Mitgliedstaaten
  • Aufklärung der Verbraucher über Risiken und den legalen Tierkauf
  • Strafverfolgung und Sanktionierung illegaler Händler

Diese Schritte können den illegalen Markt nicht sofort beseitigen, stellen aber einen wichtigen Fortschritt dar. Das Leid der Tiere bleibt ein dringender Appell an Politik und Gesellschaft, verantwortungsvoll mit dem Heimtiermarkt umzugehen und geltende Gesetze konsequent umzusetzen. Nur so lässt sich verhindern, dass weiterhin unzählige Tiere Opfer skrupelloser Machenschaften werden.

Alle im Beitrag aufgeführten Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung der Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN.

8 Antworten

  1. ‚369 Tiere‘ klingt nach einer Menge Leid! Es ist wichtig darüber nachzudenken wie viele unentdeckt bleiben! Wir sollten den politischen Druck erhöhen und dafür sorgen das solche Gesetze umgesetzt werden!

  2. ‚Designerhunde‘ sind wirklich ein Problem! Es tut mir leid zu hören, wie sie oft leiden müssen. Ich frage mich: Gibt es spezielle Organisationen oder Gruppen, die gegen diesen illegalen Handel aktiv sind? Vielleicht könnten wir sie unterstützen?

    1. ‚VIER PFOTEN‘ scheint eine gute Anlaufstelle zu sein! Ich habe gehört, dass sie viele Aufklärungsarbeit leisten und sogar bei der Rettung von Tieren helfen. Kennt jemand weitere Organisationen?

  3. Die Zahlen sind alarmierend und zeigen ein großes Problem in unserer Gesellschaft auf. Wir sollten alle darüber nachdenken, wie wichtig es ist, Tierschutz ernst zu nehmen und illegale Praktiken zu melden. Welche Möglichkeiten gibt es dafür?

    1. Ich glaube auch, dass wir mehr Druck auf die Politik ausüben müssen! Wenn jeder von uns eine Stimme erhebt und sich für Tierschutz einsetzt, könnten wir wirklich etwas bewirken.

  4. Es ist erschreckend, wie viele Tiere illegal gehandelt werden. Ich frage mich, was wir als Gesellschaft tun können, um dies zu stoppen. Die Registrierungspflicht klingt nach einem guten Ansatz. Wie können wir sicherstellen, dass die Umsetzung auch tatsächlich erfolgt?

    1. Ich finde es auch wichtig, dass wir Verbraucher uns mehr informieren. Oft kaufen wir Tiere ohne zu wissen, woher sie kommen. Könnten Aufklärungskampagnen helfen, das Bewusstsein zu schärfen?

    2. Ich unterstütze die Idee der Kennzeichnung! Aber ich mache mir Sorgen, ob die Händler sich nicht immer neue Wege einfallen lassen werden, um das System zu umgehen. Was denkt ihr darüber?

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