Bremen (VBR).
Deutsch-österreichische-schweizerische Holzverbände appellieren an die EU
Am 29. Januar 2025 trafen sich die Holzverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz traditionell zum Neujahrstreffen in Salzburg. Dieses Jahr stand das Treffen im Licht bedeutender politischer Veränderungen: Regierungsverhandlungen in Österreich, die bevorstehende Bundestagswahl in Deutschland und die neue Agenda der EU-Kommission prägten die Diskussionen.
Die kürzlich vorgestellte „Agenda für Wettbewerbsfähigkeit“ der EU warf bei den Teilnehmern zahlreiche Fragen auf. Ein Hauptthema war der Bürokratieabbau, den viele begrüßten. Dr. Stephan Lang, Präsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH), äußerte sich positiv dazu: „Unsere Mitgliedsunternehmen, überwiegend familiengeführte kleinere und mittlere Betriebe, brauchen dringend Entlastungen und ein Signal des wirtschaftspolitischen Aufbruchs“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Markus Schmölzer aus Österreich fügte hinzu: „Den großen Ankündigungen aus Brüssel müssen nun rasch konkrete Schritte folgen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Ein weiterer Brennpunkt war die verschobene EU-Entwaldungsverordnung (EUDR), die wie ein Damoklesschwert über der Branche hängt. Verbindliche Lieferketteninformationen ohne klaren Mehrwert erschweren die Arbeit vieler Unternehmen. Lang bemängelt: „Die Verordnung verlangt von den Marktteilnehmern umfangreiche Informationen zu ihren Lieferketten, die ohne wirksamen Mehrwert Gefahr läuft, viele Unternehmen durch überbordende Bürokratie zu lähmen“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Der Europäische Druck auf heimische Holzwirtschaft, illegalen Holzimporten entgegenzuwirken, sei bereits durch die bestehende EU-Holzhandelsverordnung gedeckt. Weitere Belastungen durch die EUDR werden scharf kritisiert. Allesamt fordern die Verbände die EU-Kommission auf, die Wirksamkeit und Umsetzbarkeit dieser Verordnung zu überdenken und praktikabler zu gestalten.
Das Neujahrstreffen unterstrich die Bedeutung der holzverarbeitenden Industrie in Mitteleuropa nicht nur für die Umwelt, sondern auch als Motor der Wirtschaft. Die Vertreter betonten wiederholt den Drang nach nachhaltigen Lösungen und forderten Vereinfachungen, die sowohl der Industrie als auch den europäischen Wäldern zugutekommen.
Dieses Zusammenkommen der Branchenvertreter verdeutlichte erneut den gemeinsamen Einsatz aller drei Länder, um die Interessen der Forst- und Holzwirtschaft effektiver zu vertreten und die Herausforderungen koordiniert anzugehen.
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DACH-Verbände der Säge- und Holzindustrie blicken nach Brüssel
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Perspektiven und Herausforderungen für die Holzindustrie in Europa
Das Neujahrstreffen der DACH-Verbände im Jahr 2025 fand zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt, da die Branche mit einer Reihe bedeutender Entwicklungen konfrontiert ist. Neben den bereits erwähnten politischen Veränderungen rücken auch neue technologische Innovationen und nachhaltige Praktiken verstärkt in den Fokus der Holzindustrie. Diese Trends beeinflussen nicht nur den operativen Alltag der Unternehmen, sondern bieten auch Chancen, die eigene Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene zu stärken.
Mit der von der EU-Kommission angekündigten „Agenda für Wettbewerbsfähigkeit“, die eine Reduzierung der Bürokratie zum Ziel hat, könnten kleine und mittelständische Unternehmen – das Rückgrat der europäischen Holzwirtschaft – erhebliche Entlastungen erfahren. Diese wirtschaftspolitischen Maßnahmen sind dringend notwendig, da die Branche vor weiterhin hohen Anforderungen steht, nicht zuletzt durch regulatorische Änderungen wie der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Die EUDR bleibt ein strittiges Thema, und Branchenexperten warnen, dass zusätzliche bürokratische Lasten ohne direkte Vorteile die Wettbewerbsposition der europäischen Holzindustrie gefährden könnten.
Innovative Technologien bieten hier gleichzeitig neue Lösungsansätze. Der Einsatz digitaler Tools zur Überwachung und Optimierung von Lieferketten kann sowohl die Effizienz steigern als auch die Einhaltung regulatorischer Anforderungen erleichtern. Unternehmen, die in diese Bereiche investieren, könnten einen strategischen Vorteil erlangen. Es zeichnet sich ab, dass die Erholung der europäischen Wirtschaft maßgeblich davon abhängen wird, wie flexibel und anpassungsfähig sich die Industrie gegenüber diesen Herausforderungen zeigt.
Längerfristig bleibt die Branche dennoch optimistisch, da moderne, sägewerksbasierte Produkte aus Holz zunehmend als nachhaltige Alternativen in Bauwesen und Energiegewinnung akzeptiert werden. Mit rund 90.000 Beschäftigten allein in der Schweiz und weit über 320.000 Menschen entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Österreich unterstreicht dies die Bedeutung der Holzindustrie nicht nur für die nationale Ökonomie, sondern auch für die Bewältigung globaler Klima- und Umweltziele.
In diesem Kontext erscheint es unabdingbar, dass die Zusammenarbeit zwischen den Branchenverbänden sowie die Interessenvertretung auf europäischer Ebene weiter gestärkt werden müssen. Eine geeinte Strategie könnte essenziell sein, um die Balance zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten zu wahren und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Die Debatten während des Treffens haben gezeigt, dass jede dieser Facetten unverzichtbar ist, um die Stellung einer zukunftsfähigen Holzwirtschaft in Europa zu behaupten.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e. V. (DeSH)
- Bundestagswahl 2025
- EU-Kommission
- Bioökonomie
- EU-Holzhandelsverordnung (EUTR)
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8 Antworten
.Die Zusammenarbeit der Verbände ist echt wichtig! Aber was passiert mit den kleineren Unternehmen? Bekommen die auch genug Unterstützung? Das sollte nicht vergessen werden.
Ich finde es bemerkenswert, dass die Holzindustrie so viel zur Wirtschaft beiträgt. Doch wie steht es um den Umweltschutz? Es ist wichtig, dass wir nicht nur an Profit denken! Welche nachhaltigen Praktiken können wirklich helfen?
Da stimme ich dir zu! Nachhaltigkeit sollte immer im Vordergrund stehen. Ich habe gehört, dass einige Firmen mit Recycling arbeiten – vielleicht könnte das ein Weg sein?
.Jaqueline hat recht! Es wäre toll zu sehen, wie Unternehmen innovative Ansätze verfolgen könnten. Was haltet ihr von den Ideen aus dem Artikel über nachhaltige Praktiken?
Die EUDR scheint viele Unternehmen wirklich zu belasten. Warum können wir nicht einfach einen klaren und einfachen Regelungsrahmen haben? Das macht das Leben für alle einfacher. Hat jemand Vorschläge für bessere Lösungen?
Gute Frage, Rudi! Vielleicht könnten wir von anderen Ländern lernen, wo ähnliche Gesetze besser umgesetzt werden? Es wäre interessant zu hören, wie andere das handhaben.
Ich finde es wichtig, dass die Holzverbände zusammenkommen. Aber ich frage mich, was konkret aus diesen Treffen wird? Wird es echte Veränderungen geben, oder bleibt alles beim Alten? Der Bürokratieabbau ist ein guter Punkt, aber wie schnell wird das umgesetzt?
Das ist ein interessanter Gedanke, Maritta. Ich denke auch, dass die Umsetzung entscheidend ist. Wir sollten die Entwicklungen im Auge behalten und sehen, ob es tatsächlich Fortschritte gibt.