Bremen (VBR).
Heute fiel der Startschuss für die Berufsausbildungen 2024 in Deutschland. Junge Menschen betreten voller Vorfreude das Berufsleben, doch im selben Atemzug bleibt ein beunruhigendes Bild sichtbar: Viele Ausbildungsplätze sind unbesetzt. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) sieht dringenden Handlungsbedarf und ruft mit einer neuen Kampagne zur Nachwuchsgewinnung auf.
Die Säge- und Holzindustrie steht an der markanten Schnittstelle zwischen Wald und vielfältigen Holzverwendungen. Sie bietet nicht nur technische und kaufmännische Tätigkeiten, sondern integriert auch bedeutende Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit in ihre Berufsfelder. Diese elementaren Aspekte unterstreichen die Wichtigkeit gut ausgebildeter Fachkräfte für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.
"Fachkräfte sind das Rückgrat unserer Wirtschaft. Seit Jahren sehen wir jedoch eine steigende Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze – eine alarmierende Entwicklung angesichts des Fachkräftemangels und der Bedeutung der Holzwirtschaft", betont DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt. "Eine nachhaltige Transformation kann nur gelingen, wenn genügend Knowhow und Arbeitskraft vorhanden sind."
Schmidt ruft die Politik dazu auf, durch innovative Bildungspolitik und strategische Maßnahmen die Voraussetzungen für eine bessere Ausbildungssituation zu schaffen. Gleichzeitig appelliert er an die Branche, sich aktiv um die Sichtbarkeit ihrer Berufe für junge Leute zu bemühen.
Mit der Nachwuchskampagne „Holztalente – Ausbildung für den Klimaschutz“ setzt der DeSH klare Signale an junge Menschen, die sich für eine nachhaltige Zukunft engagieren möchten. „Wir brauchen Holztalente in allen Bereichen – ob kaufmännisch oder technisch“, erklärt Schmidt weiter. Die Bandbreite der angebotenen Berufe reicht von Holzbearbeitungsmechanikerin über Mechatroniker bis hin zu Industriekauffrau und Berufskraftfahrer. Jede dieser Positionen bietet nicht nur interessante Fachgebiete, sondern auch die Möglichkeit, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und sich persönlich weiterzuentwickeln.
Besonders hervorgehoben wird die Rolle der Holzwirtschaft als wesentlicher Pfeiler der Bioökonomie und Schlüssel für die Transformationsprozesse in Richtung einer klimafreundlichen Wirtschaft. Auf www.holztalente.de können Interessierte eine Übersicht offener Ausbildungsstellen finden – auch jetzt, kurz nach Beginn des Ausbildungsjahres. Unentschlossene werden ermutigt, sich spontan zu bewerben und ihre berufliche Zukunft mit Holz zu gestalten.
Die Bedeutung der Säge- und Holzindustrie geht weit über die klassische Berufswelt hinaus. Seit über 125 Jahren vertritt der DeSH die Interessen der Branche und spielt eine zentrale Rolle bei der Transformation hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft. Wesentlich ist dabei die Verwendung und Verarbeitung des nachwachsenden Rohstoffs Holz, der einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz sowie zur Schaffung von Arbeitsplätzen leistet.
Für weitere Fragen und Informationen steht der DeSH gerne zur Verfügung:
Pressekontakt:
Deutsche Säge- und Holzindustrie
Paul Westermann
Chausseestraße 99
10115 Berlin
Tel.: +49 30 2061 399-00
Fax: +49 30 2061 399-89
E-Mail: presse@zukunft-holz.de
Internet: www.zukunft-holz.de
Unter www.holztalente.de finden Interessierte zudem weitere Informationen und Materialien rund um die vielfältigen Berufsperspektiven in der Säge- und Holzindustrie.
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Herausforderungen und Chancen der Ausbildungslandschaft in der Holzindustrie
Der Start der Berufsausbildungen 2024 markiert nicht nur einen wichtigen Meilenstein für die neuen Azubis, sondern bringt gleichzeitig die anhaltenden Probleme des deutschen Ausbildungssektors ins Schlaglicht. Wie andere Branchen steht auch die Säge- und Holzindustrie vor der Herausforderung, zunehmend weniger junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. Verschiedene vergleichbare Industriezweige haben bereits ähnliche Erfahrungen gemacht; beispielsweise hat das Baugewerbe ebenfalls mit einem chronischen Mangel an Nachwuchskräften zu kämpfen, trotz umfassender Werbekampagnen und Initiativen.
Diese Situation ist nicht ausschließlich auf nationale Trends begrenzt. International zeigt sich ein ähnliches Bild; in vielen entwickelten Ländern gibt es einen rückläufigen Trend bei den Bewerbungen für handwerkliche Berufe, während akademische Karrieren stark im Fokus stehen. In Deutschland verdeutlichen die jüngsten Prognosen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), dass die Zahl der Ausbildungsplätze weiterhin stagniert oder leicht rückläufig ist – ein alarmierendes Zeichen für die langfristige Fachkräftesicherung.
Mit Blick auf zukünftige Entwicklungen könnten verschiedene Strategien greifen. Beispielsweise könnte eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Schulen und politischen Institutionen dazu beitragen, das Bewusstsein für die verschiedenen Karrierewege innerhalb der Holzindustrie zu stärken. Innovationsfördernde Bildungsmethoden und frühzeitige praktische Einblicke in die Berufswelt könnten ebenfalls motivierend wirken. Auch gezielte Programme zur Umschulung von Arbeitskräften aus anderen Branchen könnten helfen, den Fachkräftemangel kurzfristig zu entschärfen.
Ein weiterführender Ansatz könnte darin bestehen, die Digitalisierung stärker in die Ausbildung zu integrieren. Digitale Hilfsmittel, Schulungsplattformen und moderne Maschinensteuerungssysteme sind Schlüsseltechnologien, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch das Berufsfeld attraktiver machen könnten. Hier spielt auch die Politik eine entscheidende Rolle, indem sie entsprechende Unterstützungsmaßnahmen und Förderprogramme auf den Weg bringt.
Langfristig wird der Erfolg solcher Maßnahmen davon abhängen, wie effektiv sie umgesetzt werden und wie gut sie auf die Bedürfnisse und Interessen der jungen Generation eingehen. Die Säge- und Holzindustrie positioniert sich aktuell als Schlüsselakteur in der nachhaltigen Wirtschafts- und Gesellschaftsgestaltung und bietet damit ein Berufsumfeld, das nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch gesellschaftlich relevant ist. Mit einer fokussierten und innovativen Herangehensweise kann der Weg in eine zukunftssichere und fachkräftegesicherte Branche geebnet werden.
Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob die Bemühungen der DeSH sowie die politischen Maßnahmen fruchten und der Fachkräftemangel in der Säge- und Holzindustrie erfolgreich angegangen wird. Eines ist sicher: Der Bedarf an „Holztalenten“ bleibt ungebrochen und wird durch die Herausforderungen des Klimawandels und der nachhaltigen Transformation noch dringlicher.
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Durchstarten als Holztalent | Presseportal
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6 Antworten
Es gibt viele unbesetzte Ausbildungsplätze weil es an Anerkennung für handwerkliche Berufe fehlt. Das muss sich ändern, sonst bleibt das Problem bestehen.
‘Klimaschutz und Nachhaltigkeit’ sind wichtige Themen, die sollten mehr in die Schule integriert werden so dass junge Menschen das verstehen!
Ich habe gehört dass viele junge Leute lieber studieren als eine Ausbildung machen. Vielleicht muss man den wert von handwerklichen Berufen besser erklären.
Diese Kamppanie find ich gut aber warum sind so viele plätze leer? Man sollte mehr in schulen werben und kindern früh zeigen was holz ist.
Ja, stimme zu. Bildung is wichtig, aber auch die Gehälter müssen höher sein sonst will keiner das machen.
Holz ist ein toller Rohstoff, Kinder müssen wissen dass es auch spaß macht damit zu arbeiten.