...

Hohe Kosten belasten deutsche Ernährungsindustrie 2024

BVE-Jahresschätzung 2024: Deutsche Ernährungsindustrie unter Druck
Die deutsche Ernährungsindustrie steht vor enormen Herausforderungen: Das Jahr 2024 zeichnete sich durch wirtschaftliche Unsicherheiten, wachsendem Bürokratieaufwand und steigenden Energiekosten aus, die den Umsatz der Branche real um 0,6 Prozent schrumpfen ließen. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) warnt vor einer gefährdeten Wettbewerbsfähigkeit und fordert dringend Maßnahmen der Politik zur Entlastung der Unternehmen. Trotz nominal leicht gestiegener Umsatzzahlen zeigt eine aktuelle Umfrage dramatische Einblicke in die Zukunftsängste der Betriebe, die mit existenziellen Belastungen kämpfen.

Bremen (VBR).

Im Jahr 2024 stand die deutsche Ernährungsindustrie vor einem herausfordernden Umfeld. Die Unternehmen verzeichneten erhebliche wirtschaftspolitische Unsicherheiten und einen Anstieg der bürokratischen Lasten, welche letztlich zu einem realen Umsatzverlust führten. Laut ersten Schätzungen belief sich der Umsatz deutscher Lebensmittelhersteller auf 232,8 Milliarden Euro, was einem Rückgang des preisbereinigten Umsatzes um 0,6 Prozent entspricht.

"Die Ernährungsindustrie steht wegen der anhaltenden Belastungen durch hohe Kosten und regulatorische Eingriffe unter Druck", so Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der (BVE) (Zitat-Quelle: ). Besonders betroffen sind die Energiepreise, die sowohl energieintensive Bereiche als auch die gesamte Branche herausfordern. Diese Faktoren beeinträchtigen zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ausländischen Konkurrenten und stellen eine Bedrohung für den Standort Deutschland dar.

Der Inlandsumsatz sank preisbereinigt um 0,8 Prozent, während das Auslandsgeschäft mit einem minus von 0,2 Prozent geringfügig besser abschnitt. Dennoch konnte der nominale Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,6 Prozent steigen. Dabei wuchs das Auslandsgeschäft nominal um 2,5 Prozent auf 81,3 Milliarden Euro, während das Inlandsgeschäft um 0,8 Prozent auf 148,5 Milliarden Euro zurückging. Die gestiegenen Verkaufspreise spiegeln sich in einer moderaten Preiserhöhung im Inland um 0,4 Prozent wider, während diese im Ausland um 2,7 Prozent zulegten.

Eine Umfrage der BVE unter mehr als 160 Unternehmen zeigt dramatische Folgen dieser Entwicklungen auf. Über 95 Prozent berichten von gestiegenen bürokratischen Anforderungen der letzten drei Jahre, was insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in ihrer Existenz bedroht. 22 Prozent der kleinen und 18 Prozent der mittleren Unternehmen sehen die derzeitigen Belastungen als existenzgefährdend.

Auch der Investitionswille in Deutschland leidet. Nur 18 Prozent der befragten Unternehmen planen, ihre Investitionen am deutschen Standort zu steigern, während 35 Prozent Kürzungen vorsehen und 6 Prozent sogar eine vollständige Einstellung der Investitionen erwägen.

Von der neuen Bundesregierung erwarten die Unternehmen deutlich mehr Unterstützung. Sie fordern einen merklichen Abbau von , Verbesserungen in der Wirtschafts- und Standortpolitik sowie praxistauglichere Regeln bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Sorgfaltspflicht.

Die Herausforderungen spitzen sich zu: "Sinkende reale Umsätze sowie eine schwächelnde Arbeitsproduktivität bei gleichzeitig hohen Kostensteigerungen verhindern notwendigen Fortschritt und gehen an die Reserven der deutschen Lebensmittelhersteller. Während andere Länder ihre Unternehmen entlasten, bürden wir unseren Betrieben immer mehr auf," erklärt Minhoff (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Eine solche Entwicklung, so fügt er hinzu, könne die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig schwer beschädigen und das nötige Wachstum verhindern.

Zusätzlich erschwert die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung die Situation weiter, da sie die Unternehmen zwingt, zusätzliches Personal einzustellen, um den erhöhten Berichtspflichten nachzukommen. Dies bedeutet zusätzliche Kosten in einem bereits angespannten wirtschaftlichen Umfeld.

Diese komplexen Herausforderungen haben tiefgehende Auswirkungen auf die gesamte Branche und damit auch auf die Gesellschaft. Es bleibt abzuwarten, wie Politik und Wirtschaft in Zukunft reagieren werden, um die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität Deutschlands als Wirtschaftsstandort zu sichern.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
BVE-Jahresschätzung 2024: Deutsche Ernährungsindustrie unter Druck

Original-Content übermittelt durch news aktuell.




Herausforderungen und Chancen der deutschen Ernährungsindustrie im Jahr 2025

Die deutsche Ernährungsindustrie steht auch im Jahr 2025 vor erheblichen Herausforderungen, die durch wirtschaftliche, regulatorische und geopolitische Faktoren beeinflusst werden. Trotz eines nominalen Umsatzwachstums im Jahr 2024 sind die realen Umsatzverluste ein deutliches Zeichen für die komplexen Bedingungen, unter denen die Branche operiert. Ein zentraler Punkt ist hierbei der steigende Bürokratieaufwand, insbesondere in Verbindung mit der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die Unternehmen zwingt, zusätzlichen Personalbedarf zu decken und damit ihre Kostenstruktur weiter belastet.

Vergleichbare Entwicklungen sind in anderen europäischen Industriezweigen zu beobachten, wo ebenfalls eine zunehmende Regulierungsdichte den Anpassungsdruck auf die Unternehmen erhöht. Der wiederkehrende Ruf nach einem spürbaren Bürokratieabbau und einer verbesserten Standortpolitik verdeutlicht den Handlungsbedarf. In Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden wurde dieser Herausforderung mit vereinfachten Berichtspflichten begegnet, was dort zu einer spürbaren Entlastung geführt hat.

Prognosen für das kommende Jahr zeigen neben fortbestehenden Risiken auch neue Möglichkeiten für die Ernährungsindustrie auf. Innovationsanstrengungen zur Verbesserung der könnten nicht nur negative Effekte abschwächen, sondern auch Wettbewerbsvorteile bieten. So setzen einige Unternehmen verstärkt auf alternative Rohstoffe und energieeffiziente Produktionsmethoden, um langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Ein weiterer Aspekt, der zukünftig an Bedeutung gewinnen dürfte, ist die Digitalisierung. Angesichts der steigenden Anforderungen bietet die Digitalisierung potenziell effektive Lösungen, um Verwaltungsprozesse zu optimieren und so die personellen Belastungen zu reduzieren. Wichtig wird dabei sein, dass kleine und mittelständische Unternehmen von diesen technologischen Fortschritten ebenso profitieren können wie große Konzerne.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger die Notwendigkeit erkennen, die Rahmenbedingungen für die Ernährungsindustrie auf nationaler und europäischer Ebene entscheidend zu verbessern. Die kommenden Monate werden zeigen, inwiefern es gelingt, Maßnahmen zu implementieren, die sowohl kurzfristig Entlastungen schaffen als auch langfristig die internationalen Wettbewerbsbedingungen stärken.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Ernährungsindustrie
  2. Standortfaktoren
  3. Bürokratieabbau
  4. Corporate Sustainability Reporting Directive
  5. Energiewendepolitik

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

8 Antworten

  1. …die Forderung nach weniger Bürokratie finde ich sehr wichtig! Es wäre super hilfreich für alle Unternehmen in der Branche.

  2. Die steigenden Energiepreise sind ein großes Problem für die Branche. Ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, staatliche Förderungen für energieeffiziente Technologien einzuführen? Was haltet ihr davon?

    1. …ja, das wäre eine gute Idee! Aber wie könnte man sicherstellen, dass diese Förderungen auch tatsächlich bei den richtigen Unternehmen ankommen?

  3. Es ist interessant zu sehen, wie andere Länder mit ähnlichen Herausforderungen umgehen. Könnte Deutschland von den Erfahrungen anderer Länder lernen? Ich denke schon!

  4. Die Entwicklung in der Ernährungsindustrie ist wirklich besorgniserregend. Besonders die kleinen und mittleren Unternehmen leiden stark darunter. Wie könnte man Ihrer Meinung nach die Investitionsbereitschaft wieder erhöhen?

    1. Ich stimme zu, dass KMUs mehr Unterstützung benötigen! Vielleicht sollten wir eine Petition starten, um auf das Problem aufmerksam zu machen?

    2. Eine Petition wäre ein guter Anfang! Aber auch mehr öffentliche Diskussionen über diese Themen könnten helfen, das Bewusstsein zu schärfen.

  5. Ich finde es bemerkenswert, wie die Branche mit diesen Herausforderungen umgeht. Die hohe bürokratische Belastung ist wirklich ein ernsthaftes Problem. Was denkt ihr über die Vorschläge zur Vereinfachung der Richtlinien?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Das könnte Sie auch interessieren