– Herbst 2025: 73. Hörspielpreis der Kriegsblinden in NRW mit modernisiertem Konzept verliehen.
– Preisträger werden in drei Kategorien ausgezeichnet, je 5000 € Preisgeld plus Projektförderung.
– Öffnung für öffentlich-rechtliche und kommerzielle Audioanbieter stärkt Vielfalt und Marktrelevanz.
Hörspielpreis der Kriegsblinden startet mit neuer Struktur und erweitertem Fokus
In diesem Herbst findet in Nordrhein-Westfalen die 73. Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden – Preis für Radiokunst – unter einem umfassend modernisierten Konzept statt. Der traditionsreiche Wettbewerb wurde neu ausgerichtet, um die Vielfalt aktueller Audioproduktionen besser abzubilden und deren Sichtbarkeit deutlich zu erhöhen. Erstmals werden 2025 nicht nur Hörspiele, sondern auch fiktionale und dokumentarische Podcasts ausgezeichnet, was die Relevanz des Preises im wachsenden Audiomarkt unterstreicht.
Das neue Preiskonzept gliedert sich in drei Kategorien: Innovatives oder künstlerisches Hörspiel, fiktionaler Podcast und dokumentarischer Podcast. Pro Kategorie ist ein Preisgeld von 5.000 Euro vorgesehen. Zusätzlich profitieren die Preisträgerinnen und Preisträger von einer weiterführenden Förderung durch die Film- und Medienstiftung NRW, die sie bei der Entwicklung eines nächsten Projekts unterstützt. Diese Verbindung von Anerkennung und Förderung soll neue Impulse für die Audiokunst setzen und kreative Talente gezielt stärken.
Ein bedeutender Wandel ist die Öffnung des Wettbewerbs für kommerzielle Anbieter wie Spotify, Audible, RTL+ oder Wondery. Damit treten diese Produktionen gleichberechtigt neben die traditionell vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk produzierten Beiträge. Der Preis soll so ein inklusiver Wettbewerb werden, der Qualitätsmaßstäbe setzt und die gesellschaftliche Resonanz aktueller Audioformate erhöht.
Klaus Hahn, Ehrenmitglied und Beauftragter des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands (DBSV) für den Hörspielpreis, erklärt dazu: "Seit der Übernahme der Mitträgerschaft arbeiten wir mit der Film- und Medienstiftung NRW an einer Weiterentwicklung des Preises. Die Audiokunst, eine für blinde Menschen naturgemäß barrierefreie Kunstform, besteht schon lange nicht mehr nur aus dem Hörspiel und wird auch nicht mehr ausschließlich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk produziert. Wir freuen uns, dass die Filmstiftung die Öffnung und Modernisierung des Preises energisch mit vorantreibt, ohne qualitative Abstriche zuzulassen."
Auch Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW, unterstreicht die Neuerungen: "Ein traditionsreicher Preis tritt in eine neue Ära: mit klarer Struktur, größerer Relevanz und erweiterten Mitteln für starke Stimmen. In einer vielfältigen Audiolandschaft setzen wir ein Zeichen – für journalistische Exzellenz, kreative Innovation und gesellschaftliche Resonanz."
Die Einreichungsphase für den Hörspielpreis beginnt Ende dieser Woche. Bis zum 31. Juli können Sender und Publisher jeweils bis zu zwei Eigenproduktionen einreichen, allerdings nicht mehr als eine pro Kategorie. Damit wird eine ausgewogene Teilnahme in den drei neuen Bereichen gewährleistet.
Parallel zur inhaltlichen Neuausrichtung erhält der Preis auch einen neuen Namen, der seine historische Bedeutung mit der Öffnung für neue Formate vereinen soll. Die endgültige Bezeichnung wird spätestens vor der diesjährigen Preisverleihung bekanntgegeben. So bleibt die Verbindung zur Tradition erhalten, während der Wettbewerb zugleich zukunftsfähig gestaltet wird.
Hörspielpreis im Wandel: Impulse für Audiokunst und Gesellschaft
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden, einer der ältesten und renommiertesten Auszeichnungen für Radiokunst, geht mit seiner 73. Ausgabe einen grundlegend neuen Weg. Ab 2025 richtet sich der Preis nicht mehr ausschließlich an traditionelle Hörspielproduktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, sondern öffnet sich für eine vielfältige Audiolandschaft. Diese umfasst kommertielle Anbieter wie Spotify, Audible oder RTL+ und integriert neue Kategorien wie fiktionale und dokumentarische Podcasts. Damit spiegelt das umgestaltete Preiskonzept die aktuellen Veränderungen und Trends im Audiomarkt wider. Es fördert nicht nur künstlerische Innovationen, sondern stärkt auch die gesellschaftliche Bedeutung der Audiokunst als inklusive Kunstform.
Diese Neuausrichtung geht über eine reine Erweiterung der Wettbewerbskategorien hinaus. Mit der Öffnung für unterschiedliche Produktionsformen und Verbreitungswege wird die Vielfalt des Audiomarkts sichtbar und erhält eine qualitätsorientierte Bühne. Audiokunst ist längst keine Randerscheinung mehr, sondern wird von vielfältigen Akteuren gestaltet und erreicht breite Zielgruppen. Die Digitalisierung, der Boom von Podcasts und die Möglichkeit, Audioinhalte unabhängig vom klassischen Radio zu streamen, verändern die Hörgewohnheiten nachhaltig.
Klaus Hahn, Beauftragter des DBSV für den Hörspielpreis, bringt es auf den Punkt: „Die Audiokunst, eine für blinde Menschen naturgemäß barrierefreie Kunstform, besteht schon lange nicht mehr nur aus dem Hörspiel und wird auch nicht mehr ausschließlich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk produziert.“ Mit der zusätzlichen finanziellen Förderung in den drei Kategorien sowie der Möglichkeit, Projektideen bei großen Medienanstalten vorzustellen, erhalten Produktionsschaffende neue Impulse für kreative und innovative Audioformate.
Vielfalt im Audiomarkt: Chancen und Herausforderungen
Die Öffnung des Preises zeichnet ein realistisches Bild der heutigen Audiolandschaft, die durch eine enorme Diversität an Anbietern und Formaten geprägt ist. Gleichzeitig bringt der Wettbewerb um Qualität in diesem breitgefächerten Feld besondere Herausforderungen mit sich: Wie lassen sich unterschiedliche künstlerische und journalistische Ansätze vergleichen? Wie können kleine, unabhängige Anbieter neben kommerziellen Playern sichtbar bleiben? Die neue Struktur versucht, diesen Fragen mit differenzierten Kategorien und einer inklusiven Ausrichtung Rechnung zu tragen.
Mit dem Wachstum der Audioformate, insbesondere Podcasts, steigen auch die Erwartungen an narrative Vielfalt und Innovation. Gerade dokumentarische Podcasts etwa eröffnen neue Perspektiven für gesellschaftliche Themen. Die Anerkennung solcher Produktionen durch einen etablierten Preis stärkt ihre kulturelle Relevanz und erweitert die Gesellschaftliche Teilhabe über traditionelle Medienkanäle hinaus.
Audiokunst zwischen Tradition und Innovation
Während das klassische Hörspiel nach wie vor eine bedeutende Kunstform bleibt, spiegelt der neue Hörspielpreis die digitale Transformation wider: Die Produktion und Rezeption von Audioinhalten findet heute zunehmend unabhängig von Radiosendern statt. Streamingplattformen ermöglichen kreative Freiräume und eine größere Reichweite. Die Träger des Preises setzen mit der Neuausrichtung ein Zeichen für die Zukunft der Audiokunst, indem sie Innovation und traditionelle Qualität vereinen.
Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW, fasst die Intention zusammen: „In einer vielfältigen Audiolandschaft setzen wir ein Zeichen – für journalistische Exzellenz, kreative Innovation und gesellschaftliche Resonanz.“ Die stärkere Förderung und Sichtbarmachung solcher Produktionen kann entscheidend dazu beitragen, dass Audiokunst ihre neue gesellschaftliche Rolle als Spiegel und Impulsgeber für Kultur und Diskussion weiter festigt.
Für Produzierende bedeutet das neue Modell mehr Chancen auf finanzielle Unterstützung und mediale Begleitung, zugleich aber auch höheren Wettbewerb und Qualitätsanspruch. Für das Publikum entsteht eine lebendigere, diversere Hörerfahrung mit einem breiteren Spektrum von Stimmen und Themen.
Ausblick
Die Umgestaltung des Hörspielpreises dürfte die Entwicklungen in der Audiokultur weiter beschleunigen. Diversität, Digitalisierung und die Verschmelzung von Kunst und journalistischer Erzählung sind zentrale Elemente dieses Wandels. Die neue Preisstruktur bietet eine Plattform, die diese Trends sichtbar macht und gleichzeitig herausragende Produktionen unterstützt. Der zukünftige Name des Preises wird diese zeitgemäße Ausrichtung noch stärker widerspiegeln und symbolisieren, wie sich Audiokunst als dynamische, gesellschaftlich relevante Kunstform positioniert.
Wichtige Trends und Auswirkungen der neuen Hörspielpreis-Ära:
- Integration von fiktionalen und dokumentarischen Podcasts in den Wettbewerb
- Öffnung des Preises für kommerzielle Anbieter neben öffentlich-rechtlichen Sendern
- Erhöhte finanzielle Förderung und projektbezogene Unterstützung für Produzenten
- Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe durch vielfältige und inklusive Audioformate
- Sichtbarmachung von Innovation und Qualität in der digitalen Audio-Welt
Mit dieser Neuausrichtung gewinnt der Hörspielpreis an Aktualität und Relevanz für die gesamte Audiokunstszene und spiegelt die gesellschaftlichen und medialen Veränderungen der Gegenwart.
Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbands.