Hilflos im Wartezimmer: Kinderorthopädie kämpft mit Engpässen

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 30.05.2023
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Kinderorthopädie in Not: Eltern erwarten eine gute medizinische Versorgung ihrer Kinder

Berlin, 30. Mai 2023: Eltern erwarten eine gute medizinische Versorgung ihrer Kinder, insbesondere wenn es um orthopädische Probleme geht. Doch die kinderorthopädischen Abteilungen in Krankenhäusern stehen unter massivem Kostendruck und werden geschlossen oder in ihren Kapazitäten gekürzt. Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni weisen Kinderorthopäden, Orthopäden und Unfallchirurgen auf die Notlage hin und fordern eine bessere Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit orthopädischen Problemen.

Für Eltern wird es immer schwieriger, eine gute kinderorthopädische Behandlung für ihre Kinder zu finden. Oftmals ist es sehr aufwändig, einen Untersuchungstermin in einer Kinderorthopädie zu erhalten, weite Fahrtwege und lange Wartezeiten bei Operationen müssen in Kauf genommen werden. Das geht zu Lasten der behandlungsbedürftigen Kinder. Die rund 60 bestehenden Kinderstationen finden sich überwiegend an größeren Universitätskliniken. Viele Krankenhäuser haben in den vergangenen Jahren ihre kinderorthopädischen Abteilungen geschlossen oder verkleinert, da sich diese wirtschaftlich nicht rechnen. Und auch in den großen Kliniken werden Notfälle und andere, finanziell attraktivere Operationen oft vorgezogen. Denn Kinder erfordern besonders viel Zeit, individuelle Versorgung, Aufmerksamkeit und Geduld. Hinzu kommen Informationsgespräche mit den Eltern. Bei Sprachbarrieren muss aufwändig übersetzt werden. Abgerechnet wird jedoch nach einheitlicher Fallpauschale, die oft die Kosten nicht deckt.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) plädiert deshalb für eine stärkere Berücksichtigung der Kinderorthopädie bei der Neuausrichtung der kindermedizinischen Strukturen im Rahmen der Krankenhausreform. „Wir begrüßen, dass bereits Vorschläge zur besseren Vergütung der medizinischen Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin vorliegen. Uns fehlen jedoch Aussagen zur Kinderorthopädie. Hier erwarten wir konkrete Vorschläge von der Politik“, sagt Prof. Dr. Anna K. Hell, Präsidentin der DGOU-Sektion Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO). Die VKO hat dazu ein Positionspapier mit Problemdarstellungen und möglichen Lösungswegen erstellt und sich bereits an das Bundesministerium gewandt.

Deshalb erwartet die DGOU im Zuge der Reformen eine adäquate finanzielle und ressourcenmäßige Ausstattung der Orthopädie, die Behandlungen am Bewegungsapparat von Kindern und Jugendlichen in Spezialabteilungen sowie Spezialsprechstunden ermöglicht. „Der kindliche Bewegungsapparat muss in der Diskussion um die Neustrukturierung und die wirtschaftliche Ausstattung der Kindermedizin stärker berücksichtigt werden“, sagt Prof. Dr. Thomas Wirth. Er ist Mitautor des Positionspapiers. Denn die Prävention von Fehlstellungen und Wiederherstellung eines gesunden Bewegungsapparates im Kindes- und Jugendalter sind unerlässlich für ein erfülltes und produktives Erwachsenenleben.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)

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