Hessentag 2024: Deutsches Rotes Kreuz präsentiert 100 Jahre Jugendrotkreuz, Ehrenamt und moderne Katastrophenschutz-Technik in Bad Vilbel

DRK beim Hessentag in Bad Vilbel: 100 Jahre Jugendrotkreuz und moderne Katastrophenschutz-Technik im Fokus

Vom 13. bis 22. Juni präsentiert sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) auf dem Hessentag in Bad Vilbel mit einem vielfältigen Programm. Im Zentrum steht die Jubiläumsausstellung anlässlich 100 Jahre Jugendrotkreuz, die im DRK-Zelt auf dem Platz der Hilfsorganisationen gezeigt wird. Besucherinnen und Besucher können dort eine Zeitreise durch die Entwicklung des Jugendrotkreuzes erleben und erfahren, wie sich das Engagement junger Menschen in Hessen seit der Neugründung 1947 verändert hat. Heute gehören dem Jugendrotkreuz in Hessen 5.031 Mitglieder in etwa 260 Gruppen an, die sich aktiv im Schulsanitätsdienst, der Ersten Hilfe sowie sozialen Kampagnen engagieren.

Neben der Jubiläumspräsentation stellt das DRK auf dem Freigelände moderne Einsatzfahrzeuge vor. Dazu zählen ein hochgeländegängiger Sanitätsunimog, ein Bergwachtfahrzeug und ein multifunktioneller Allrad-LKW, die einen Einblick in die technische Ausstattung des Katastrophenschutzes geben. Diese Sonderfahrzeuge sind ein Beleg für die vielfältigen Aufgaben des DRK in Hessen, das sich in 35 Kreisverbänden, 403 Ortsvereinen und 322 Bereitschaften organisiert. Insgesamt engagieren sich im Land rund 18.000 aktive Helferinnen und Helfer, darunter zahlreiche Jugendliche, sowie fast 10.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ergänzt wird das Programm durch praxisnahe Erste-Hilfe-Demonstrationen am Stand des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Am 15. und 20. Juni zeigen Expertinnen und Experten lebensrettende Reanimationsmaßnahmen. Besucher können an Trainingspuppen selbst grundlegende Erste-Hilfe-Techniken erlernen. Zudem präsentiert das Jugendrotkreuz am 20. Juni realistisch geschminkte Wunden und Verletzungen, um anschaulich die Versorgung von Verletzungen zu vermitteln.

Der Hessentag ist auch Bühne für wichtige Termine des DRK. So werden am 14. Juni Förderbescheide von Innenminister Poseck überreicht. Außerdem empfängt die hessische DRK-Spitze am 20. Juni um 13:45 Uhr den Besuch von Ministerpräsident Boris Rhein. Einen weiteren Beitrag leistet das DRK im Sanitätsdienst vor Ort, bei dem die Kreisverbände Büdingen und Friedberg aus der Wetterau beteiligt sind. Am 21. Juni versorgt das DRK die Teilnehmenden einer VdK-Veranstaltung mit 1.500 Lunchpaketen.

Im Zelt der Landesregierung stehen vom 19. bis 22. Juni Führungskräfte des Roten Kreuzes am Stand der „AG Katastrophenschutz“ für fachliche Gespräche bereit und informieren über aktuelle Herausforderungen und Konzepte im Katastrophenschutz.

DRK-Präsident Norbert Södler fasst das Engagement seines Verbandes zusammen: „Wir freuen uns auf den Hessentag in Bad Vilbel und laden alle auf den Platz der Hilfsorganisationen ein, um unsere Spezialausrüstung für den Katastrophenschutz zu sehen.“ Dieser Auftritt unterstreicht das Profil des DRK Hessen als starken Partner in Prävention, Katastrophenschutz und humanitärer Hilfe im Land.

Wie das DRK die Zukunft des Helfens gestaltet

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) steht vor vielfältigen Herausforderungen und Chancen, die das Ehrenamt im Katastrophenschutz und die Jugendförderung gleichermaßen betreffen. In einer Gesellschaft, die von komplexeren Gefahrenlagen und wachsendem Bedarf an schnellen Hilfsangeboten geprägt ist, bleiben engagierte Menschen im DRK unverzichtbar. Wie entwickelt sich das Ehrenamt im Katastrophenschutz und warum ist das Jugendrotkreuz dabei besonders wichtig? Diese Fragen beleuchten zentrale Entwicklungen und zeigen auf, wie das DRK sich für eine zukunftsfähige Hilfskultur positioniert.

Das Engagement des Jugendrotkreuzes (JRK) spielt dabei eine zentrale Rolle. Junge Menschen werden bereits früh an Erste Hilfe, Katastrophenschutz und soziale Verantwortung herangeführt. So wachsen die Mitglieder des Jugendrotkreuzes in Hessen aktiv in Aufgaben wie Schulsanitätsdiensten und Kampagnen für Vielfalt und Toleranz hinein. Dieses frühe Engagement sichert nicht nur die nächste Generation von Helferinnen und Helfern, sondern fördert auch gesellschaftlichen Zusammenhalt und Verantwortungsbewusstsein. Das Jubiläum von 100 Jahren Jugendrotkreuz unterstreicht den langjährigen Einfluss und die kontinuierliche Erneuerung der Organisation in einem gesellschaftlichen Umfeld, das sich ständig wandelt.

Gleichzeitig entwickeln sich die Anforderungen an das Ehrenamt im Katastrophenschutz weiter. Neue Risikobilder, wie extreme Wetterereignisse, technologische Gefahren oder zunehmende Pandemien, fordern eine verstärkte fachliche Qualifikation und eine flexible Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. In diesem Kontext reagiert das DRK mit der Anpassung seiner Aus- und Weiterbildungsangebote, der Digitalisierung der Einsatzplanung und der Modernisierung seiner Ausrüstung.

Aktuelle Trends und Herausforderungen im Ehrenamt des Katastrophenschutzes sind unter anderem:

  • Steigende Anforderungen an Einsatzkompetenzen durch komplexere Notfallszenarien
  • Recruiting und Bindung von Ehrenamtlichen, insbesondere vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen
  • Integration von Digitalisierung zur effizienten Koordination und Informationsweitergabe
  • Anpassung an demografische Veränderungen und unterschiedliche Generationen im Ehrenamt
  • Förderung von Diversität und Inklusion, um möglichst breite Bevölkerungsschichten einzubinden

Diese Entwicklungen erfordern ein dynamisches und integratives Konzept für Helferdienste, das das DRK in Hessen aktiv gestaltet. So kommt dem Ehrenamt nicht nur als unverzichtbare Säule der Notfallversorgung eine tragende Rolle zu, sondern es wirkt auch als Brücke zwischen staatlicher Katastrophenhilfe und gesellschaftlichem Engagement.

Moderne Hilfsorganisationen wie das DRK nehmen in diesem Kontext eine Schlüsselstellung ein: Sie verbinden technisches Know-how, medizinische Kompetenz und gesellschaftliche Verantwortung und schaffen Räume, in denen Menschen gelernt wird, sich selbst und anderen im Notfall zu helfen. Die Zukunft des Helfens wird sich daran messen lassen, wie schnell und wirkungsvoll diese Organisationen auf veränderte gesellschaftliche und technologische Rahmenbedingungen reagieren können. Dabei bleibt das Ehrenamt der Motor, der das Leben vieler Menschen im Ernstfall sicherer macht und der schon heute die Weichen für morgen stellt.

Großveranstaltungen stärken das Ehrenamt und das Selbstverständnis des Roten Kreuzes

Großevents wie der Hessentag sind für das Deutsche Rote Kreuz weit mehr als nur eine Bühne zur Präsentation. Sie bieten eine zentrale Gelegenheit, das Selbstverständnis der Organisation nach außen zu tragen, Nachwuchskräfte zu gewinnen und die öffentliche Wahrnehmung des Ehrenamtes zu fördern. Die Jubiläumsausstellung zu 100 Jahre Jugendrotkreuz auf dem Hessentag macht deutlich, wie wichtig solche Veranstaltungen sind, um die Geschichte und Vielfalt des Engagements sichtbar zu machen – insbesondere das vielseitige Wirken junger Menschen in der Ersten Hilfe, im Schulsanitätsdienst und in sozialen Kampagnen.

Der direkte Austausch mit Besucherinnen und Besuchern bei Live-Demonstrationen, etwa von Reanimationsmaßnahmen, macht die Kompetenz und den Einsatz der Ehrenamtlichen erfahrbar. Gleichzeitig motivieren solche Erlebnisse, sich selbst aktiv einzubringen. Die Präsenz bei Großveranstaltungen vermittelt lebendige Einblicke sowohl in die spezialisierten Aufgaben des Katastrophenschutzes als auch in den breiten gesellschaftlichen Beitrag des Roten Kreuzes.

Für das DRK sind diese Events ein entscheidender Baustein, um die Sichtbarkeit und Wertschätzung des Ehrenamts in der Gesellschaft zu erhöhen. Sie stärken das Miteinander und geben Raum, um neue Mitglieder zu gewinnen, die für die vielfältigen Aufgaben der Organisation begeistert werden können. So gestalten Großveranstaltungen wie der Hessentag die Zukunft des Roten Kreuzes und transportieren das Leitbild „Füreinander da. Miteinander stark.“ eindrucksvoll in die Öffentlichkeit.

8 Antworten

  1. … Es ist wirklich schön zu sehen was das DRK alles macht. Der Hessentag zeigt das gut! Was denkt ihr über die Zukunft des Ehrenamtes? Werden wir genügend Freiwillige finden können?

  2. Das Engagement der Jugendlichen im Jugendrotkreuz ist bewundernswert! Wie sieht es mit den aktuellen Herausforderungen aus? Müssen neue Strategien entwickelt werden, um die Helfer zu halten?

    1. Gute Frage Ingeborg! Ich denke auch, dass es wichtig ist, den Fokus auf die Integration neuer Technologien zu legen und gleichzeitig die persönliche Bindung zu stärken.

  3. Ich habe gehört, dass die Reanimationsmaßnahmen sehr lehrreich sind. Ich würde gerne wissen, ob es auch Möglichkeiten für interessierte Bürger gibt, solche Kurse zu besuchen? Das Wissen könnte sehr hilfreich sein!

  4. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich im DRK engagieren. Die modernen Einsatzfahrzeuge sind auch spannend! Gibt es vielleicht Informationen darüber, wie diese Fahrzeuge in der Praxis eingesetzt werden?

    1. Ja Evi, ich hoffe auch auf solche Informationen! Es wäre super interessant zu erfahren, welche Einsätze diese Fahrzeuge schon hatten und wie sie helfen können.

  5. Ich finde es toll, dass das DRK beim Hessentag so aktiv ist. 100 Jahre Jugendrotkreuz sind ein wichtiger Meilenstein! Ich frage mich, wie die Jugendlichen motiviert werden, sich langfristig zu engagieren?

    1. Das ist wirklich ein guter Punkt, Karsten! Vielleicht könnte das DRK noch mehr Workshops anbieten, um die Jugendlichen an die verschiedenen Bereiche heranzuführen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte Sie auch interessieren