Bremen (VBR).
Berlin, den 14. April 2025 – Die wachsende Elektromobilität bringt neue Herausforderungen für die Feuerwehr mit sich. Dies stand im Mittelpunkt einer Onlinefortbildung des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV), welche rund 340 Feuerwehrangehörige zusammenbrachte. Jochen Schäfer, Fachberater für Elektromobilität beim DFV, beleuchtete die speziellen Risiken im Umgang mit brennenden E-Autos und deren Hochvoltbatterien.
Diese neuen Fahrzeugtechnologien sind nicht nur ein Fortschritt in der nachhaltigen Mobilität – sie erfordern auch ein umfassendes Verständnis von Brandverhalten und technischen Notfallmaßnahmen. „Brennt nicht nur das Fahrzeug, sondern sind auch die Hochvoltbatterien direkt betroffen, erweitert sich das Spektrum deutlich“, betonte Schäfer. Dabei ist die Gefahr eines Thermal Runaway, bei dem die Batterien unkontrolliert erhitzen können, besonders besorgniserregend. Diese Situation kann zu explosionsartigem Abblasen der Zellen führen und gefährliche Stoffe freisetzen, was die Sicherheit der Einsatzkräfte sowie der verunfallten Personen in akute Gefahr bringt.
Schäfer präsentierte Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Brandversuchen und schilderte, dass eine Sauerstoffreduktion keine positive Wirkung auf E-Fahrzeugbrände zeigt. Stattdessen ist die Kühlung des Akkus unerlässlich, um die Temperatur unter 70 °C zu halten. Hierbei seien Flüssigkeitszusätze wie Mehrbereichsschaummittel oder der Einsatz von Luft-unter-Druck-Schäumen (CAFS) vielversprechende Alternativen. Es sei jedoch zu beachten, dass Piercing-Tools aufgrund mangelnder Erfahrung nicht primär empfohlen werden.
Eine differenzierte Analyse der Gefahren für Löschwasser durch austretende Stoffe hat gezeigt, dass während Kleinakkus und ähnliche Quellen relativ geringfügige Bedrohungen darstellen, größere Fahrzeuge wie LKWs und Busse spezifische Löschwasserrückhaltungsmaßnahmen erfordern. In einem verunfallten Elektrofahrzeug sollte außerdem immer die Lage der Hochvoltbatterien überprüft werden, um rechtzeitig auf eine mögliche Brandentwicklung reagieren zu können. Wärmebildkameras könnten hier entscheidende Informationen liefern.
Die komplexen Themen der Elektromobilität und der damit verbundenen Gefahren verlangen nach gebündeltem Wissen und regelmäßiger Schulung. „Dies gezielt voranzutreiben, hat sich die Meyer Port4 GmbH mit dem ,Kompetenzzentrum Elektromobilität‘ zur Aufgabe gemacht“, so Schäfer weiter. Das Kompetenzzentrum dient sowohl der Ausbildung als auch der Forschung und bietet somit kostbare Unterstützung für die Feuerwehren im Umgang mit dieser innovativen Technik.
Ein zukunftsorientierter Ausblick zeigt, dass bereits weitere wichtige Themen anstehen: Am 5. Mai 2025 wird Mathias Bessel, stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses Zivil- und Katastrophenschutz, über das Fähigkeitsmanagement von Bund und Ländern referieren und die Umkehr der Anforderungspraxis erläutern. Solche Veranstaltungen sind essenziell, um die Vorbereitung der Feuerwehr auf kommende Herausforderungen zu stärken und eine effektive Brandbekämpfung sicherzustellen.
Einen bedingungslosen und gut informierten Umgang mit E-Mobilität und ihren Risiken aufrechtzuerhalten, wird für die Feuerwehr von zentraler Bedeutung sein, um auch künftig Sicherheit und Schutz der Bevölkerung gewährleisten zu können.
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Herausforderungen der Elektromobilität betrachtet / DFV-Fachberater Jochen Schäfer …
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Elektromobilität: Wachsende Herausforderungen und Chancen für die Feuerwehr
Die Einführung von Elektromobilität in der Automobilindustrie bringt eine Vielzahl von Veränderungen, die weit über die bloße Umstellung von Verbrennungsmotoren auf elektrische Antriebe hinausgehen. Während die positiven Aspekte wie geringere Emissionen und potenzielle Kosteneinsparungen bei Betrieb und Wartung oft im Vordergrund stehen, müssen auch die damit verbundenen Risiken und Herausforderungen intensiv betrachtet werden. Insbesondere die Brandbekämpfung bei E-Fahrzeugen stellt Feuerwehrkräfte vor neue Aufgaben.
Aktuelle Studien zeigen, dass die Zahl von Bränden bei Elektrofahrzeugen zwar nicht signifikant höher ist als bei herkömmlichen Fahrzeugen, jedoch die Gefahren, insbesondere durch Hochvoltbatterien und den Phänomen des Thermal Runaway, unverhältnismäßig komplex sind. Im Vergleich zu konventionellen Bränden erfordert ein Brand eines E-Autos spezielle Techniken und Equipment, da die Lithium-Ionen-Batterien explosive Reaktionen hervorrufen können, die nicht nur zu gefährlicher Hitzeentwicklung führen, sondern auch giftige Gase freisetzen. Diese Gefahren sind besonders relevant, wenn man bedenkt, dass immer mehr Firmenflotten und öffentliche Verkehrsdienstleister auf elektrische Alternativen setzen.
Ein Blick auf die Welt der Elektromobilität verdeutlicht, dass die Feuerwehr bei dieser Transformation eine zentrale Rolle spielt. Nicht nur der technische Wandel muss gemeistert werden; auch die Schulung und kontinuierliche Ausbildung der Einsatzkräfte ist entscheidend, um besser auf spezifische Einsätze vorbereitet zu sein. Die Vorstellung, dass Spezialwissen hierzu noch nicht ausreichend verbreitet ist, könnte sich nachteilig auf die Sicherheit sowohl der Einsatzkräfte als auch der Bürger auswirken. Angesichts der proaktiven Schulungsansätze des Kompetenzzentrums Elektromobilität, das die Meyer Port4 GmbH ins Leben gerufen hat, ist es jedoch erfreulich zu sehen, dass hier entgegengewirkt wird.
Zusätzlich zur weiterführenden Ausbildung werden Innovationsstrategien zunehmend wichtig, um den veränderten Bedingungen gerecht zu werden. Bund und Länder arbeiten an Projekten, die die Durchhaltefähigkeit und Autarkie der Feuerwehren unterstreichen. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Einsatzplanung und -taktik, die aufgrund unterschiedlicher Potenziale von Hybrid- und Elektrofahrzeugen flexibler gestaltet werden muss.
Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die im Rahmen von Fortbildungen wie "DFV direkt" vermittelt werden, sind somit von grundlegender Bedeutung. Sie ermöglichen es den Feuerwehren, Best Practices zu entwickeln und auf eine wachsende Zahl an E-Fahrzeugen im alltäglichen Einsatz professionell zu reagieren. Das Fortschreiten der Elektromobilität bedeutet für die Einsatzkräfte nicht nur Anpassungen, sondern auch die Chance, durch technologische Innovationsführerschaft sowie Kompetenzaufbau als Vorreiter in der Notfallmaßnahmen-Praxis zu agieren.
In einem sich verändernden technologischen Umfeld sind regelmäßige Schulungen unerlässlich, um Sicherheit, Effizienz und Effektivität der Einsätze auch in der Zukunft sicherzustellen. Der nächste Schritt in dieser Entwicklung wird beim Fähigkeitsmanagement im Mai 2025 behandelt werden, wo über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen diskutiert werden soll. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Prozesse auf die operativen Fähigkeiten der Feuerwehren in Deutschland auswirken werden.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
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6 Antworten
Die Herausforderungen für die Feuerwehr im Umgang mit E-Autos sind enorm! Ich finde es toll, dass das Kompetenzzentrum Elektromobilität Unterstützung bietet. Welche weiteren Initiativen wären hilfreich für unsere Einsatzkräfte?
Der Artikel hebt wichtige Punkte über die Risiken der Hochvoltbatterien hervor. Ich frage mich, ob es bereits Studien zu Unfällen mit E-Autos gibt? Wie gehen andere Länder damit um?
Gute Frage! In einigen Ländern gibt es spezielle Einsatzpläne für Elektrofahrzeuge. Vielleicht sollten wir uns das auch genauer anschauen und voneinander lernen.
Ich finde die Informationen zu Elektromobilität und Brandbekämpfung wirklich spannend! Es ist wichtig, dass Feuerwehrleute gut geschult sind. Was denkt ihr über die Nutzung von Wärmebildkameras? Könnte das wirklich helfen?
Ja, ich denke auch, dass Wärmebildkameras sehr nützlich sein könnten! Vor allem bei der Überprüfung von Hochvoltbatterien. Welche anderen Technologien sollten noch eingeführt werden?
Ich habe gehört, dass Schulungen zur Elektromobilität in vielen Städten stattfinden. Wo sind solche Schulungen am besten? Gibt es spezielle Programme?