150 Jahre Osteopathie in Deutschland: VOD fordert Berufsgesetz für besseren Patientenschutz und Verbraucherschutz

Zum 150. Geburtstag der Osteopathie nutzen rund 19 Millionen Menschen in Deutschland jährlich diese ganzheitliche Heilmethode. Beim Wiesbadener Ikano Bank City Marathon setzte Olympiasiegerin Heike Henkel gemeinsam mit über 60 Läufer:innen des Verbands der Osteopathen Deutschland (VOD) ein Zeichen und forderte ein Berufsgesetz zum Schutz der Patient:innen. Der VOD, mit über 6.200 Mitgliedern Deutschlands größter Osteopathie-Verband, drängt seit Langem auf klare Qualifikationsstandards und eine gesetzliche Regelung.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Gründung der Osteopathie am 22. Juni 1874; heute nutzen 19 Millionen Deutsche jährlich.
– Marathon-Event in Wiesbaden mit über 60 VOD-Läufern warb für gesetzliche Regelung.
– Ausbildung und Ausübung der Osteopathie bleiben ungeregelt; Berufsgesetz zum Patientenschutz überfällig.

150 Jahre Osteopathie: Vom historischen Ursprung bis zum Wiesbadener Marathon

Am 22. Juni 1874 markierte ein Wendepunkt in der Medizin: Der US-amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still begründete die Osteopathie, eine ganzheitliche medizinische Disziplin, die sich seither weltweit etabliert hat. Heute, 150 Jahre später, ziehen in Deutschland etwa 19 Millionen Menschen jährlich Nutzen aus osteopathischen Behandlungen – darunter auch zahlreiche Spitzensportler. Diese Zahlen verdeutlichen die wachsende Bedeutung der Osteopathie für Gesundheit und Leistung, obwohl die Ausbildung und Ausübung in Deutschland nach wie vor ungeklärt bleibt.

Zum Jubiläum der Osteopathie setzte die Hochsprung-Olympiasiegerin und Osteopathie-Botschafterin Heike Henkel ein deutliches Zeichen. Beim Wiesbadener Ikano Bank City Marathon führte sie gemeinsam mit einem Team von über 60 Läufern des Verbands der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. einen beherzten Einsatz für die gesetzliche Regelung dieses Berufsstandes an. Henkel betonte: „Osteopathie ist aus dem Spitzen-, Vereins- und Freizeitsport nicht mehr wegzudenken. Ich habe selbst sehr gute Erfahrungen mit osteopathischen Behandlungen gemacht.“ Zugleich forderte sie Nachdruck: „Der Schutz der Patientinnen und Patienten in Deutschland muss an erster Stelle stehen – auch für die Osteopathie. Ein Berufsgesetz, das die Qualifikation regelt, ist deshalb lange überfällig.“

Die engagierten Läufer des VOD-Teams lieferten beeindruckende sportliche Leistungen. Eva Buchholz erzielte dabei die schnellste Zeit aller Frauen über 5 Kilometer, Laurin Fliedner erreichte den vierten Platz im Halbmarathon, und Stefan Frisch konnte sich über den 24. Platz über 10 Kilometer sowie den Sieg in seiner Altersklasse freuen.

Mit über 6.200 Mitgliedern ist der Verband der Osteopathen Deutschland e.V. der größte Berufsverband dieser Art in Deutschland. Er setzt sich intensiv für Patientensicherheit und den Verbraucherschutz ein und fordert seit Langem eine gesetzliche Regelung sowie qualitativ hochwertige Ausbildungsstandards. Bereits heute bezuschussen fast 100 gesetzliche Krankenkassen osteopathische Behandlungen, was die zunehmende Anerkennung der Osteopathie im Gesundheitssystem widerspiegelt.

Patientensicherheit und Berufsgesetz: Die Bedeutung der Osteopathie-Debatte für alle

In Deutschland fehlt bislang ein eigenes Berufsgesetz für Osteopathinnen und Osteopathen. Diese gesetzliche Regelung ist jedoch zentral, um Patientensicherheit zu gewährleisten und klare Standards für Ausbildung und Zulassung festzulegen. Die aktuelle Debatte um die Einführung eines Berufsgesetzes berührt deshalb nicht nur die direkte Berufsgruppe, sondern hat weitreichende Konsequenzen für das gesamte Gesundheitssystem und die Verbraucherinnen und Verbraucher. Während andere Länder bereits klare rechtliche Rahmenbedingungen für Osteopathie geschaffen haben, bewegt sich Deutschland hier in einer rechtlichen Grauzone.

Die fehlende gesetzliche Verankerung führt zu einer Vielzahl gesellschaftlich relevanter Auswirkungen: Zum einen fehlt es an einheitlichen Standards, was Ausbildung und Qualität der Behandlungen betrifft. Zum anderen stehen Patientinnen und Patienten vor der Herausforderung, die Qualifikation der Behandlerinnen und Behandler beurteilen zu müssen – eine Unsicherheit, die das Vertrauen in die Osteopathie beeinträchtigen kann. Darüber hinaus entstehen für das Gesundheitssystem Risiken durch unklare Verantwortlichkeiten und mögliche Haftungsprobleme.

Diese Problematik spiegelt sich in mehreren Aspekten wider, die folgende Übersicht kurz zusammenfasst:

  • Vorteile der aktuellen Lage
    • Flexibilität bei der Ausbildung und Praxisgestaltung
    • Vielfältige Behandlungsangebote ohne strikte behördliche Einschränkungen

  • Risiken und Herausforderungen
    • Fehlende einheitliche Qualitätsstandards und Zertifizierungen
    • Unsicherheit für Patienten bezüglich der Qualifikation ihrer Therapeutinnen und Therapeuten
    • Mangelnde rechtliche Absicherung und haftungsrechtliche Unklarheiten

Die gesellschaftliche Dringlichkeit, diese Lücke zu schließen, wächst in Anbetracht der steigenden Nachfrage nach osteopathischen Behandlungen. Experten und Verbände fordern nun eine klarere gesetzliche Verankerung, die sowohl Patientenschutz als auch die Professionalisierung des Berufsbildes stärkt. Politisch zeichnen sich erste Bewegungen ab, die Rahmenbedingungen anzupassen – sofern ein gesellschaftliches und politisches Bewusstsein für die Bedeutung der Osteopathie im Gesundheitssystem weiter wächst. Ein gesetzliches Berufsrecht könnte nicht nur mehr Schutz und Transparenz bieten, sondern auch die Akzeptanz und Integration der Osteopathie in die Gesundheitsversorgung deutlich voranbringen.


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City Marathon Wiesbaden: Hochsprung-Olympiasiegerin Heike Henkel fightet mit großem …

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