– Verbraucherstimmung im Oktober leicht verbessert, Index steigt geringfügig zum Vormonat.
– Anschaffungsneigung steigt, Sparneigung bleibt nahezu unverändert, Konsumaufschwung bleibt weiterhin aus.
– Spürbare Erholung des privaten Konsums wird frühestens im nächsten Jahr erwartet.
Verbraucherstimmung im Oktober leicht aufgehellt – deutlicher Konsumschub bleibt aus
Die Verbraucherstimmung hat sich im Oktober leicht verbessert. Nach einer deutlichen Eintrübung zu Beginn des Jahres zeichnet das HDE-Konsumbarometer für Oktober eine leicht optimistischere Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Der Index legt im Vergleich zum Vormonat lediglich geringfügig zu. Damit starten viele Konsumenten zwar etwas zuversichtlicher in das letzte Quartal 2025, doch ein kräftiger Stimmungsschub fehlt weiterhin.*
Die Aufhellung zeigt sich vor allem in der etwas höheren Anschaffungsneigung, während die Sparneigung nahezu unverändert bleibt.* Diese Entwicklung weist auf eine Verschiebung im Ausgabeverhalten hin: Die Verbraucher geben etwas mehr aus und sparen nicht merklich weniger. Einen nennenswerten Konsumaufschwung bringt diese Veränderung bislang nicht mit sich. Eine spürbare Erholung des privaten Konsums wird nach Einschätzung des HDE frühestens im nächsten Jahr erwartet.*
Das HDE-Konsumbarometer erscheint jeweils am ersten Montag eines Monats. Es basiert auf einer monatlichen Umfrage unter 1.600 Personen zu Faktoren wie Anschaffungsneigung, Sparneigung und finanzieller Situation.* Das Barometer dient als Indikator für die erwartete Verbraucherstimmung in den kommenden drei Monaten und reflektiert nicht das aktuelle Konsumverhalten.*
Neben der moderat verbesserten Konsumlaune blicken Verbraucher aktuell pessimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung. Die Konjunkturerwartungen haben sich im Vergleich zum Vormonat erneut verschlechtert.* Die bislang gehegten Hoffnungen auf eine baldige konjunkturelle Erholung haben sich zuletzt eingetrübt. Allerdings beschränkt sich der Pessimismus vor allem auf den wirtschaftlichen Ausblick. Die Einkommenserwartungen der Verbraucher sind im Vormonatsvergleich gestiegen.*
Möglicherweise trägt die Erwartung des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts zu einem leichten Anstieg der Konsumlaune bei.* Insgesamt bleibt die Zurückhaltung aber weiter vorherrschend, was eine starke Belebung des privaten Konsums im laufenden Jahr unwahrscheinlich macht.*
Stand der Daten: Oktober 2025 (PM).
Einordnung der GfK-Daten: Stimmungsbild zwischen Abwärtstrend und Erholung
Die GfK-Verbraucherstimmung in Deutschland steckt im Jahr 2025 in einem spürbaren Auf und Ab. Im Spätsommer zeichnet sich ein deutlicher Rückgang ab, gefolgt von einer moderaten Erholung im Oktober. Die folgenden Werte verdeutlichen die wechselhafte Entwicklung im Detail (Stand jeweils 2025):
- August 2025: Das GfK-Konsumklima sank von -20,3 auf -21,5 Punkte. Die Sparneigung erreichte mit 16,4 % den höchsten Stand seit Februar 2024. Gleichzeitig verbesserten sich die Einkommenserwartungen im fünften Monat in Folge auf 15,2 % (Quelle: de.tradingeconomics.com/germany/consumer-confidence).
- September 2025: Das Verbrauchervertrauen fiel weiter auf -23,6 Punkte, den niedrigsten Wert seit April. Die Einkommenserwartungen brachen deutlich auf 4,1 % ein, und die Konjunkturerwartungen erreichten mit 2,7 Punkten ein Sechsmonatstief (Quelle: ebenda).
- Oktober 2025: Das Konsumklima verbesserte sich leicht auf -22,3 Punkte (im Vormonat wurde ein Wert von -23,5 Punkten gemeldet). Der Einkommensausblick stieg erneut auf 15,1 %, die Konjunkturerwartungen sackten jedoch weiter ab und lagen bei -1,4 %. Die Kaufbereitschaft nahm ab, während die Sparneigung leicht zulegte (Quelle: ebenda).
GfK-Trend seit August 2025
Die Daten spiegeln einen klaren Abwärtstrend vom Sommer bis Anfang Herbst, der erst im Oktober eine leichte Erholung erfährt. Die Entkopplung von Einkommenserwartungen und Konjunkturprognosen fällt dabei besonders ins Auge: Während die Haushalte ihre zukünftigen Einkünfte im Oktober wieder deutlich besser einschätzen, bleiben die Erwartungen an die konjunkturelle Entwicklung pessimistisch. Parallel dazu zeigt sich ein Rückgang der Kaufbereitschaft bei gleichzeitig steigendem Sparanreiz.
Was die Teilindikatoren verraten
Die Teilindikatoren zeichnen ein differenziertes Bild: Das Konsumklima, eine Art Gesamtstimmungsbild, schwankt zwischen leichtem Optimismus und deutlich zurückhaltender Stimmung. Die Einkommenserwartungen erleben im Verlauf von August bis Oktober relativ starke Schwankungen, steuern aber im Oktober wieder nach oben. Dagegen trüben sich die Konjunkturerwartungen zunehmend ein, was auf eine dauerhaft vorsichtige Haltung gegenüber der wirtschaftlichen Entwicklung hindeutet.
Auffällig ist die Divergenz zur aktuellen Pressemitteilung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) im Oktober 2025. Dort wird eine „Verlagerung vom Sparen hin zum Konsumieren“ beschrieben, während die GfK-Daten für den gleichen Monat eine leicht steigende Sparneigung und eine sinkende Kaufbereitschaft melden. Diese Unterschiede lassen sich vermutlich durch unterschiedliche Erhebungsmethoden und Beobachtungszeiträume erklären. Die PM wertet Veränderungen in der Anschaffungsneigung über ein Quartal, während die GfK monatlich blickt und auch das kurzzeitige Verbraucherverhalten abbildet.
| Monat | Indikator | Wert | Einheit | Quelle/Stand |
|---|---|---|---|---|
| August 2025 | GfK-Konsumklima | -21,5 | Punkte | GfK, Stand August 2025 |
| August 2025 | Sparneigung | 16,4 | Prozent | GfK, Stand August 2025 |
| August 2025 | Einkommenserwartungen | 15,2 | Prozent | GfK, Stand August 2025 |
| September 2025 | Verbrauchervertrauen | -23,6 | Punkte | GfK, Stand September 2025 |
| September 2025 | Einkommenserwartungen | 4,1 | Prozent | GfK, Stand September 2025 |
| September 2025 | Konjunkturerwartungen | 2,7 | Punkte | GfK, Stand September 2025 |
| Oktober 2025 | GfK-Konsumklima | -22,3 | Punkte | GfK, Stand Oktober 2025 |
| Oktober 2025 | Einkommensausblick | 15,1 | Prozent | GfK, Stand Oktober 2025 |
| Oktober 2025 | Konjunkturerwartungen | -1,4 | Prozent | GfK, Stand Oktober 2025 |
| Oktober 2025 | Kaufbereitschaft | (sinkend) | – | GfK, Stand Oktober 2025 |
| Oktober 2025 | Sparneigung | (leicht steigend) | – | GfK, Stand Oktober 2025 |
Diese Gegenüberstellung macht deutlich, dass Erwartungen und tatsächliches Konsumverhalten nicht zwangsläufig synchron verlaufen. Während die GfK-Daten im Oktober vorsichtigere Töne anschlagen, signalisiert die HDE-Pressemitteilung für dasselbe Quartal vorsichtige Verschiebungen der Ausgabenmuster zugunsten des Konsums.
Die unterschiedlichen Messgrößen und Zeitpunkte verdeutlichen die Komplexität bei der Einschätzung der Verbraucherstimmung und heben hervor, wie wichtig es bleibt, mehrere Indikatoren gemeinsam zu betrachten.
Auswirkungen auf Alltag und Handel im Herbst 2025
Die leichte Verbesserung der Verbraucherstimmung im Oktober 2025 hat direkte Folgen für den Alltag und den Handel. Verbraucherinnen und Verbraucher zeigen sich etwas zuversichtlicher, was kurzfristig dämpfende Faktoren wie die Kaufzurückhaltung abmildert. Die Methodik des HDE-Konsumbarometers erfasst dabei Erwartungen für die kommenden drei Monate und spiegelt somit vor allem die Perspektive bis zum Ende des Jahres wider (Stand: Oktober 2025, PM). Trotz der positiveren Stimmung bleiben makroökonomische Unsicherheiten bestehen. Sinkende Konjunkturerwartungen in anderen Indikatoren legen nahe, dass viele Haushalte weiterhin vorsichtig bleiben (Stand: Oktober 2025).
Für den Handel gewinnt das anstehende Weihnachtsquartal traditionell große Bedeutung. Kleine Zuwächse in der Verbraucherstimmung können hier eine spürbare Wirkung entfalten. Dennoch deutet nichts darauf hin, dass sich ein umfassender Konsumschub einstellen wird (Stand: Oktober 2025, PM). Verbraucherinnen und Verbraucher prüfen größere Anschaffungen weiterhin kritisch und achten genau auf Preise und Sicherheit. Dies spiegelt sich auch in der Verlagerung einer Verhaltensweise wider, bei der das Sparen zwar leicht zugunsten des Konsums zurücktritt, die Unsicherheit aber nicht verschwindet.
Aus Verbrauchersicht ergeben sich daraus einige praktische Auswirkungen:
– Haushalte überdenken größere Ausgaben sorgfältiger, behalten aber ihr Augenmerk auf Kosten und Risiken.
– Händler haben die Chance, vor allem im Weihnachtsgeschäft mit gezielter Ansprache und Angeboten mehr Kunden zu erreichen.
– Die nach wie vor unsicheren Konjunkturprognosen drücken auf die Kauflaune und dämpfen eine dynamische Konsumententwicklung.
Diese Zwischentöne prägen das Bild einer vorsichtigen, aber nicht völlig verhaltenen Verbraucherstimmung, die für das Jahresendgeschäft bedeutsam bleibt.
Ausblick: Woran sich die Lage entscheidet
Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt im Oktober 2025 eine leichte Verbesserung. Zwar steigt die Konsumlaune im Vergleich zum Vormonat etwas an, doch ein deutliches Stimmungsplus bleibt aus. Die Konsumenten starten somit zwar optimistischer in das letzte Quartal, gleichzeitig bleiben die Konjunkturerwartungen schwach und die Kaufbereitschaft gedämpft (Stand: Oktober 2025).
Für die kommenden Monate werden mehrere Faktoren entscheidenden Einfluss auf den Konsum und damit auf die wirtschaftliche Entwicklung haben. Besonders relevant sind die weitere Entwicklung der Kaufbereitschaft und die Sparneigung der Verbraucher. Auch das Weihnachtsgeschäft könnte mit unerwarteten Impulsen oder Enttäuschungen einen Wendepunkt markieren. Das monatlich erscheinende HDE-Konsumbarometer liefert dabei als Frühindikator wichtige Hinweise auf mögliche Trendwechsel (Stand: Oktober 2025).
Obwohl sich einzelne Bereiche der Einkommenserwartungen leicht verbessert haben, überwiegt bei den Verbrauchern weiterhin Zurückhaltung. Die breite Skepsis gegenüber der konjunkturellen Entwicklung wirkt sich auf die Konsumneigung aus. Wirtschaftliche Unsicherheiten und noch keine sichtbare Erholung im privaten Verbrauch lassen einen spürbaren Konsumaufschwung erst für das nächste Jahr erwarten. Der Ausgang der kommenden Monate hängt damit maßgeblich davon ab, ob sich Konsum- und Sparverhalten der Verbraucher stabilisieren oder weiter verhalten bleiben.
Dieser Beitrag stützt sich auf eine Pressemitteilung des Handelsverbandes Deutschland – HDE e.V.
Weiterführende Quellen:
- „Im Oktober 2025 legte der GfK-Konsumklimaindex in Deutschland auf -22,3 Punkte zu (Vormonat: -23,5); der Einkommensausblick verbesserte sich deutlich (15,1 %), während die Konjunkturerwartungen weiter fielen (-1,4 %), die Kaufbereitschaft erneut sank und die Sparneigung leicht stieg.“ – Quelle: https://de.tradingeconomics.com/germany/consumer-confidence
- „Im September 2025 sank das Verbrauchervertrauen auf -23,6 Punkte, der schwächste Wert seit April; die Einkommenserwartungen fielen erheblich auf 4,1 % und die Konjunkturerwartungen erreichten ein Sechsmonatstief (2,7 Punkte), unter anderem durch steigende Angst vor Arbeitsplatzverlust und Unsicherheit über Inflation.“ – Quelle: https://de.tradingeconomics.com/germany/consumer-confidence
- „Der GfK-Konsumklimaindex fiel im August 2025 von -20,3 auf -21,5 Punkte; die Sparneigung stieg auf den höchsten Stand seit Februar 2024 (16,4 %) und die Einkommenserwartungen verbesserten sich im fünften Monat in Folge (15,2 %).“ – Quelle: https://de.tradingeconomics.com/germany/consumer-confidence


6 Antworten
Die Daten zeigen ja eine gewisse Unruhe im Konsumverhalten. Ich hoffe wirklich auf einen positiven Trend im nächsten Jahr. Wer von euch hat Ideen zur Verbesserung der Situation?
Es ist gut zu sehen, dass die Verbraucherstimmung leicht gestiegen ist, aber ich mache mir Sorgen über die langfristige Entwicklung. Könnte es helfen, wenn der Staat mehr Anreize schafft?
Das wäre eine Möglichkeit! Vielleicht müssten wir auch mehr auf lokale Produkte setzen und den Handel unterstützen.
Die Verbraucherstimmung hat sich ja ein bisschen verbessert, aber ich finde es trotzdem besorgniserregend, dass der Konsum nicht so richtig anzieht. Was denkt ihr, könnte das Weihnachtsgeschäft etwas bewegen?
Ja, ich frage mich auch, ob die Leute wirklich mehr kaufen werden. Die Sparneigung ist doch immer noch hoch. Vielleicht sollte man mehr über die Gründe sprechen.
Ich glaube, dass viele aus Unsicherheit nicht bereit sind, größere Ausgaben zu tätigen. Es wäre interessant zu wissen, wie andere darüber denken.