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Handelspräsident fordert weniger Regulierung für globalen Erfolg

Scholz zu Gast auf dem BGA-Unternehmertag: Der Handel braucht Freiheit

Berlin (ots) — Am 2. Oktober 2024 forderte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA), auf dem Unternehmertag des Verbandes vor knapp 400 Gästen in Berlin, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und andere hochrangige Politiker, dringende Reformen zur Reduzierung der Regulierung. Der Anlass war nicht nur von wirtschaftspolitischer Brisanz geprägt, sondern auch von einem feierlichen Rückblick: Der BGA feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. „Wir brauchen Freiheit, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können“, mahnte Jandura eindringlich und hob die Bedeutung des Groß- und Außenhandels für die deutsche Wirtschaft hervor.


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Bremen (VBR).

Groß- und Außenhändler fordern mehr Freiheit: BGA feiert 75 Jahre im Zeichen des Handels

Mit einem leidenschaftlichen Appell hat Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin auf dem Unternehmertag des Verbandes die Notwendigkeit für weniger Regulierung betont. Vor rund 400 Gästen aus Politik und Verbandswelt, darunter hochrangige Persönlichkeiten wie Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner, sprach Jandura von den großen Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht. Für viele sind sie die Lebensadern der deutschen Wirtschaft — doch diese Adern müssen von unnötigen Fesseln befreit werden.

"Wir Groß- und Außenhändler brauchen endlich weniger Regulierung. Wir brauchen Freiheit. Die Rahmenbedingungen in diesem Land verhindern einen fairen globalen Wettbewerb", mahnte Jandura eindringlich. Der BGA feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Jubiläum und stellt dabei die unverzichtbare Rolle seiner Mitglieder ins Rampenlicht. "Unsere Unternehmerinnen und Unternehmer beliefern das Land mit allem, was tagtäglich gebraucht wird. Sie sind die Lebensadern der deutschen Wirtschaft. Und an ihrer Seite steht seit 75 Jahren der BGA mit einer starken Stimme in Berlin und Brüssel."

Der emotionale Aufruf fand auch Gehör bei Bundeskanzler Scholz, der die bedeutende Rolle des Mittelstands hervorhob. „Um Deutschland in diesen vergangenen 75 Jahren zu einem erfolgreichen, international geachteten und wohlhabenden Land zu machen, brauchte es neben einer guten Verfassung zugleich auch die Millionen Männer und Frauen, die angepackt und unser Land aufgebaut haben. Dafür brauchte es Verbände wie den BGA, der ebenfalls sein 75. Bestehen in diesem Jahr feiert,“ sagte Scholz und betonte die wichtige Funktion der Interessensvertretungen.

Mit Blick auf die Herausforderungen der letzten Jahre unterstrich Wirtschaftsminister Robert Habeck die Anpassungsfähigkeit der Groß- und Außenhandelsbranche. „Dem Groß- und Außenhandel sowie den unternehmensnahen Dienstleistern kommt eine Schlüsselrolle bei der Gewährleistung resilienter Lieferketten zu," erklärte Habeck. Die Branche habe erhebliche Anstrengungen unternommen, um die reibungslose Versorgung sowohl für Unternehmen als auch Verbraucher zu sichern.

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Finanzminister Christian Lindner stellte sich den Fragen der Unternehmer und betonte die unerlässliche Rolle des Mittelstands für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. „Diesen Unternehmen gebührt Respekt für ihre Überzeugung, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Risiken einzugehen, Innovationen voranzutreiben und in Deutschland zu investieren.“

Die Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie fanden Unterstützung auch bei weiteren Teilnehmern der Veranstaltung. „Den Wirtschaftsstandort wieder wettbewerbsfähig für die Zukunft machen – nur so bleiben wir eine starke Handels- und Exportnation,” sagte Jens Spahn, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, während einer Podiumsdiskussion.

Seit 75 Jahren vertritt der BGA nunmehr rund 139.000 Unternehmen aus Großhandel, Außenhandel und dem B2B-Dienstleistungssektor. Mit rund zwei Millionen Beschäftigten und 50.000 Auszubildenden erwirtschaftet die Branche jährliche Umsätze von 1,7 Billionen Euro. Als Bindeglied zwischen verschiedenen Wirtschaftszweigen sind die Unternehmen des BGA grundlegende Pfeiler der deutschen Wirtschaft.

Der Verband bündelt Know-how aus 38 Branchen- und 22 Landes- und Regionalverbänden und ist die wichtigste berufsständische und wirtschaftspolitische Interessenvertretung. Er setzt sich stark für bessere gesetzliche Rahmenbedingungen, den Abbau von Bürokratie und die internationale Wettbewerbsfähigkeit ein und wirkt eng mit politischen Entscheidungsträgern zusammen.

Den Vorsitz führt derzeit Dr. Dirk Jandura, Geschäftsführer der Oskar Böttcher GmbH & Co. KG (Obeta). Zu seinen Vorgängern zählen unter anderen Bundestagsabgeordnete wie Robert Margulies und Michael Fuchs sowie Staatsminister a. D. Otto Fricke.

In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass die klaren Botschaften des BGA auf offene Ohren treffen und die Rahmenbedingungen für den Handel in Deutschland künftig verbessert werden — zum Wohle der gesamten Gesellschaft.

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Ein Blick in die Zukunft des deutschen Groß- und Außenhandels: Herausforderungen und Chancen

Die jüngsten Aussagen auf dem Unternehmertag des BGA geben nicht nur klare Forderungen nach weniger Regulierung und verbesserten Rahmenbedingungen für den Groß- und Außenhandel wieder, sondern werfen auch die Frage auf, wohin sich diese Schlüsselbranche in den kommenden Jahren entwickeln könnte. Angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Landschaft erscheinen einige Trends und mögliche Entwicklungen besonders relevant.

Digitale Transformation und Nachhaltigkeit als Treiber

Ein zentraler Punkt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die digitale Transformation. Unternehmen im Groß- und Außenhandel müssen verstärkt in Technologien investieren, um schneller und effizienter agieren zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben. Künstliche Intelligenz, Big Data und Automatisierung bieten hierbei enorme Potenziale zur Optimierung von Lieferketten und Prozessen. Es wird erwartet, dass diejenigen Unternehmen, die frühzeitig und strategisch in diesen Bereichen investieren, sich Vorteile in einem zunehmend digitalisierten Markt sichern können.

Parallel dazu wächst der Druck in Richtung Nachhaltigkeit. Die Europäische Union hat klare Ziele zur Reduktion von CO2-Emissionen und zur Förderung einer Kreislaufwirtschaft gesetzt. Für den Groß- und Außenhandel bedeutet das, nachhaltige Praktiken entlang der gesamten Lieferkette zu etablieren. Solche Maßnahmen erfordern jedoch erhebliche Investitionen und Anpassungen, was gerade kleinere und mittlere Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Doch genau hier könnten Förderprogramme und Anreize der Politik ansetzen, um nachhaltigen Wandel wirtschaftlich attraktiv zu machen.

Geopolitische Unsicherheiten und Handelskonflikte

Die gegenwärtige geopolitische Lage, einschließlich der Spannungen zwischen bedeutenden Wirtschaftsblöcken wie den USA und China, beeinflusst den globalen Handel maßgeblich. Handelskonflikte und protektionistische Tendenzen drohen, die freien Märkte weiter einzuengen. Deutsche Groß- und Außenhändler, die stark auf internationale Verflechtungen angewiesen sind, könnten hiervon besonders betroffen sein. Eine kluge Diversifikation der Bezugsquellen und Absatzmärkte wäre eine strategische Antwort auf solche Unwägbarkeiten.

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Der Brexit und seine Folgen

Der Brexit hat weitere Unsicherheiten in die europäische Handelspolitik gebracht. Obwohl kurzfristig Übergangsregelungen geschaffen wurden, bleibt die zukünftige Beziehung zwischen der EU und Großbritannien unklar. Für viele deutsche Händler stellt der britische Markt jedoch einen wichtigen Absatzkanal dar. Hier bedarf es klarer bilateraler Abkommen, die stabile Rahmenbedingungen für den Handel sicherstellen.

Resilienz durch Flexibilität und Vernetzung

Wie Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte, spielt die Resilienz der Lieferketten eine entscheidende Rolle. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass flexible und gut vernetzte Supply Chains essenziell sind, um trotz globaler Krisen wie Pandemien oder geopolitischer Spannungen stabile Warenflüsse sicherzustellen. Die Branche muss daher weiterhin in Maßnahmen investieren, die Adaptierbarkeit und robustere Strukturen fördern.

Ausblick

Insgesamt steht der Groß- und Außenhandel somit vor umfangreichen Herausforderungen, die gleichzeitig auch Chancen eröffnen. Technologische Fortschritte, neue gesetzliche Rahmenbedingungen und politische Entwicklungen werden die Marschrichtung dieser wichtigen Wirtschaftsstufe bestimmen. Das zentrale Anliegen bleibt jedoch dieselbe: stabile, effiziente und zukunftsweisende Lösungen zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nachhaltig zu sichern.

Indem der BGA und seine Mitglieder gemeinsam mit der Politik an den notwendigen Reformen arbeiten, besteht Hoffnung auf eine erfolgreiche Anpassung und Weiterentwicklung, sodass die deutsche Wirtschaft weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen kann.

Diese langfristigen Perspektiven lassen erkennen, dass sowohl strategische Weitsicht als auch kurzfristige Maßnahmen gefragt sind, damit der Groß- und Außenhandel seinen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaftskraft Deutschlands leisten kann.


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