Bremen (VBR).
Von einer Trendwende am Wohnungsmarkt kann in Hamburg keine Rede sein, stellt der BFW Landesverband Nord klar. Die aktuelle Lage zeigt sich besorgniserregend: Im Jahr 2024 wurden lediglich 6.710 neue Wohnungen genehmigt, ein Wert, der deutlich hinter dem erklärte Ziel von 10.000 Wohnungen zurückbleibt. Besonders beunruhigend ist die schwächelnde Entwicklung im frei finanzierten Wohnungsbau.
Der Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbands Nord, Kay Brahmst, hebt hervor, dass viele Mitglieder gerade „die Zeit für die Planung zukünftiger Projekte nutzen“, doch aufgrund der anhaltend hohen Baukosten können zahlreiche Vorhaben derzeit nicht realisiert werden. „Viele unserer Mitglieder bauen momentan wenig […] Von einer Trendwende am Wohnungsmarkt kann also nicht die Rede sein.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Positiv bewertet wird indessen die steigende Zahl von 3.092 öffentlich geförderten Wohnungen. Diese Entwicklung sei dringend nötig, um die angespannte Wohnsituation in der Stadt zu entschärfen. „Diese Wohnungen brauchen wir dringend und es ist gut, dass die Genehmigungszahlen in diesem Sektor steigen“, erklärt Brahmst. Dennoch zeigt sich eine klare Missbalance: Nur 3.618 frei finanzierte Wohnungen wurden genehmigt – ein unzureichender Beitrag zur Entspannung des Wohnungsmarkts.
Ein detailliertes Bild der Lage soll das Neubaumonitoring des BFW Nord liefern, dessen Ergebnisse am 20. Februar 2025 präsentiert werden. Dieses alljährliche Monitoring spiegelt wider, welche Projekte in absehbarer Zeit fertiggestellt oder neu begonnen werden. Solche Erhebungen sind wichtig, um aus Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen und damit besser auf die Anforderungen des Marktes reagieren zu können.
Insgesamt verwaltet der BFW Landesverband Nord rund 180.000 Wohnungen in Norddeutschland und steht als Repräsentant einer großen Anzahl an Unternehmen. Dass er mit seinen Mitgliedern über 60 Prozent des Neubauvolumens in Hamburg erstellt, verleiht seiner Stimme Gewicht.
Die Diskrepanz zwischen Anspruch und Umsetzung im Hamburger Wohnungsbau offenbart dabei tiefere strukturelle Probleme, die sowohl Politik als auch Bauwirtschaft herausfordern werden. Der Weg zu einer nachhaltigen Lösung erfordert mehr als nur das Beseitigen von Engpässen – er verlangt ein Umdenken sämtlicher beteiligter Akteure, um langfristig bezahlbaren Wohnraum zu sichern.
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Baugenehmigungen in Hamburg: „Von einer Trendwende am Wohnungsmarkt kann keine Rede …
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Herausforderungen und Perspektiven am Hamburger Wohnungsmarkt
Angesichts der aktuellen Zahlen wird es immer deutlicher, dass die hohen Baukosten sowie wirtschaftliche Unsicherheiten den Hamburger Wohnungsmarkt weiter belasten. In der Vergangenheit lag das jährliche Neubauziel bei 10.000 Wohnungen, ein Ziel, das bisher nicht erreicht werden konnte. Diese Situation entspricht einem deutschlandweiten Trend. Viele Städte kämpfen trotz Förderprogrammen mit ähnlichen Problemen. Ein zentraler Punkt ist der Anstieg der Baukosten, welcher durch steigende Materialpreise und Lohnkosten bedingt ist. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Bauträger zögerlich sind, neue Projekte zu starten, was sich in den 6.710 genehmigten Wohneinheiten widerspiegelt – ein Rückgang im Vergleich zu den gesteckten Zielvorstellungen.
Die Situation spitzt sich zu, da vor allem der frei finanzierte Wohnungsbau stagniert. Ökonomische Studien prognostizieren, dass ohne signifikante Änderungen in den Bauvorschriften, Kostensubventionen oder steuerlichen Anreizen die Bautätigkeit in diesem Segment kaum zunehmen wird. Dies könnte langfristig zu einer Verknappung von Mietwohnungen im mittleren Preissegment führen, was die Mietpreisentwicklung zusätzlich unter Druck setzt. Kay Brahmst, Vorstand des BFW Landesverbands Nord, betonte die dringende Notwendigkeit, dieses Ungleichgewicht anzugehen. Nur 3.618 der genehmigten Wohnungen fallen in die Kategorie der frei finanzierten Objekte.
Positiv ist jedoch die Entwicklung bei den geförderten Wohnungen, wobei 3.092 Einheiten öffentlich unterstützt wurden. Dieser Aufwärtstrend ist das Resultat effektiver Unterstützung durch die Stadt Hamburg, die darauf abzielt, bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen sicherzustellen. Dennoch, ohne Wachstumsimpulse im freifinanzierten Bereich bleibt eine umfassende Marktentspannung aus.
In Bezug auf mögliche Entwicklungsszenarien für die nächsten Jahre sehen Experten vereinzelte Lichtblicke: Die Einführung neuer Bauverfahren und innovativer Technologien könnte langfristig zur Senkung der Baukosten beitragen. Zudem könnte die Digitalisierung im Planungsprozess Genehmigungen beschleunigen. Der bevorstehende Landesverbandstag am 20. Februar 2025 im Volksparkstadion dürfte zusätzliche Einblicke liefern, insbesondere durch die Präsentation der neuen Ergebnisse des Neubaumonitorings des BFW. Stakeholder könnten dadurch besser verstehen, welche strukturellen Anpassungen notwendig sind, um den Wohnungsbau nachhaltig zu revitalisieren.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Lage nicht nur komplex, sondern auch davon geprägt ist, dass bereits eingeleitete Maßnahmen konsequent weiterverfolgt und optimal implementiert werden müssen. Nur so können die ambitionierten Ziele des Bündnisses für das Wohnen in Hamburg realistisch ins Auge gefasst werden.
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4 Antworten
Interessant das es mehr geförderte Wohnungen gibt. Aber warum gibt es so wenige frei finanzierte Wohnungen? Vielleicht sollten wir mehr über Bauvorschriften reden.
Das ist eine gute Frage, Thomas! Ich denke, dass bürokratische Hürden ein großes Problem darstellen. Es wäre hilfreich, wenn der Genehmigungsprozess einfacher wäre.
Die Zahlen sind wirklich beunruhigend! Warum gehen die Baukosten so stark hoch? Und was kann die Stadt Hamburg tun um das zu ändern? Vielleicht könnte man alternative Materialien verwenden um Kosten zu sparen?
Ich find es schade dass der freie Wohnungsbau stockt. Vielleicht sollte man mehr Anreize schaffen? Eine Lösung könnten steuerliche Vorteile für Investoren sein. Das könnte helfen, die Situation zu verbessern.