– 22. Februar 2024: erster von fünf Pflegetagen in Hamburg zur Zukunft der Pflege.
– Prekäre Praxisanleitung gefährdet Pflegefachkraft-Ausbildung und erschwert Berufseintritt.
– Neuer pflegepädagogischer Masterstudiengang ab Wintersemester 2025/26 in Hamburg geplant.
Zentrale Erkenntnisse und Impulse vom Hamburger Pflegetag 2024
Am 22. Februar 2024 versammelten sich rund hundert Fachleute aus verschiedenen Pflegebereichen in der Albertinen Akademie Hamburg zum ersten Pflegetag des Jahres, organisiert vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest. Die Veranstaltung markierte den Auftakt zu fünf Fachveranstaltungen im laufenden Jahr und setzte dabei klare Schwerpunkte für die Zukunft der Pflege in Deutschland. Eingeleitet wurde der Tag von Staatsrat Tim Angerer, der die Bedeutung der Verteidigung unserer Demokratie angesichts gegenwärtiger politischer Herausforderungen hervorhob und eindringlich an die Pflegekräfte appellierte, sich aktiv einzubringen.
Ein zentrales Thema war die angespannte Situation der Praxisanleitung für Auszubildende. Sandra Mehmecke, Geschäftsführerin des DBfK Nordwest, machte die Problematik deutlich: Viele angehende Pflegefachpersonen haben in der Diskussion betont, wie prekär die Lage der Praxisanleitung ist. Sie betonte weiter: Die unzureichende Betreuung, oder im schlimmsten Fall das völlige Fehlen einer Anleitung, stellt Auszubildende und Studierende vor enorme Herausforderungen und kann dazu führen, dass viele von ihnen den Einstieg in den Beruf nicht erfolgreich meistern.
Neben der aktuellen Situation rückte auch die künftige Entwicklung der Branche in den Fokus. Als bedeutender Fortschritt für die regionale Pflegelandschaft kündigte Mehmecke an, dass in Hamburg zum Wintersemester 2025/26 ein neuer pflegepädagogischer Masterstudiengang startet, eine Initiative, da es ein solches Angebot bisher in Hamburg nicht gibt. Diese und weitere Reformansätze werden als entscheidend bewertet, um dem anhaltenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken und eine professionelle Versorgung sicherzustellen. Besonders hervorgehoben wurde, dass diese Entwicklungen nicht nur für die Pflegekräfte und Auszubildenden in Hamburg und darüber hinaus von Bedeutung sind, sondern auch einen wichtigen Schritt für das gesamte deutsche Gesundheitssystem darstellen.
Weichenstellung in der Pflege: Strukturelle Engpässe und neue Perspektiven
Die Pflege steht vor einem grundlegenden Wandel, der weit über einzelne Reformen hinausgeht. Praxisanleitung ist ein zentrales Thema, das symptomatisch für die strukturellen Engpässe im gesamten Pflegebereich steht. Die Herausforderungen, Nachwuchs nicht nur zu gewinnen, sondern auch qualifiziert auszubilden und fortzubilden, spiegeln die gesellschaftliche Relevanz von Bildung und Weiterbildung in einem Beruf wider, der täglich unzählige Menschen betrifft. Die Komplexität der Pflegeaufgaben und die steigenden Anforderungen an die Fachkräfte erfordern nicht nur mehr Personal, sondern auch innovative Ansätze in Ausbildung und Praxisförderung.
Warum Praxisanleitung ein Schlüsselthema bleibt
Die Funktion der Praxisanleitung geht weit über die reine Wissensvermittlung hinaus. Sie ist der Kitt, der theoretisches Lernen mit realen Anforderungen verbindet. Doch hier zeigen sich bundesweit Engpässe: Fehlende Zeitressourcen und zu wenige qualifizierte Praxisanleiterinnen und -anleiter behindern den Lernprozess und können langfristig die Qualität der Pflege gefährden. Diese Problematik ist kein Einzelfall, sondern spiegelt den Druck wider, unter dem die gesamte Pflegeausbildung steht. Daraus ergeben sich Fragen: Wie lassen sich die Bedingungen für Praxisanleitungen verbessern? Welche Unterstützung benötigen die Praxisanleiter vor Ort? Die Antworten auf diese Fragen sind essenziell, um die Ausbildungsstrukturen nachhaltig zu stärken und damit auch die Pflegequalität langfristig zu sichern.
Wie neue Studiengänge den Pflegeberuf verändern
Parallel zur Debatte um die Praxisanleitung erleben wir eine Dynamik in der akademischen Ausbildung. Neue Studiengänge bringen frischen Wind in die Pflege und eröffnen Möglichkeiten, komplexe Anforderungen wissenschaftlich fundiert zu bearbeiten. Dadurch entsteht ein neuer Qualifikationsweg, der den Pflegeberuf aufwertet und mehr Gestaltungsspielraum schafft. Der internationale Vergleich zeigt: Länder, die frühzeitig auf akademische Pflegeausbildung setzen, profitieren von einer besser vernetzten und fachlich diversifizierten Pflege. Welche Chancen eröffnet diese Entwicklung für die Praxis? Wie können etablierte Ausbildungswege und neue akademische Programme sinnvoll miteinander verzahnt werden? Die Antwort auf diese Fragen entscheidet mit darüber, wie flexibel und innovativ die Pflegebranche künftig auf gesellschaftliche Herausforderungen reagieren kann.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein: Zwischen wachsenden Anforderungen und begrenzten Ressourcen muss die Pflege Ausbildung und Weiterbildung neu denken. Die Weichenstellungen heute tragen dazu bei, den Pflegeberuf zukunftsfähig zu gestalten – für die Fachkräfte von morgen und die Menschen, die auf ihre Unterstützung angewiesen sind.
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Praxisanleitung in Not, neuer Pflegestudiengang in Hamburg in Aussicht
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