– BVMed fordert stärkere Förderung der häuslichen Versorgung als dritter Versorgungspfeiler.
– Fokus auf Digitalisierung, Innovationen und sektorenübergreifende Vernetzung im Gesundheitswesen.
– Ziel: längeres, hochwertiges Leben in der eigenen Häuslichkeit mit effizienter, qualitativ hochwertiger Betreuung.
Häusliche Versorgung als dritter Pfeiler: BVMed fordert Reform
Anlässlich der heutigen Anhörung zum Pflege-Befugniserweiterungsgesetz (BEEP) im Bundestag legt der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) in einem neuen Positionspapier seinen Fokus auf die Stärkung der nichtärztlichen häuslichen Versorgung. Ziel ist es, diese als dritten Versorgungspfeiler neben der ambulanten und stationären Versorgung zu etablieren. Dazu soll die häusliche Versorgung konsequent weiterentwickelt und alle personellen Ressourcen sowie digitale und medizintechnische Innovationen systematisch eingebunden werden.
„Ein zentraler Schlüssel, um die Herausforderungen wie den erhöhten Bedarf an medizinischer und pflegerischer Betreuung oder den Fachkräftemangel zu meistern, liegt in einer starken Versorgung in der Häuslichkeit“, betont BVMed-Ambulantexpertin Juliane Pohl. Sie unterstreicht damit, dass es nicht ausreiche, den ambulanten Sektor gegenüber dem stationären zu stärken. „Die Maßnahmen müssen einen Schritt weiter gehen: Die häusliche Versorgung muss als dritter Versorgungspfeiler etabliert werden – gleichwertig neben ambulant und stationär.“
Aus Sicht des BVMed umfasst die Stärkung der häuslichen Versorgung neben verbesserten Rahmenbedingungen für die Betreuung durch Angehörige vor allem eine effizientere Nutzung der vorhandenen personellen Ressourcen. Dabei spielen die spezialisierten Pflegefachkräfte von Homecare-Unternehmen eine zentrale Rolle. Zusätzlich setzt sich der Verband für einen gezielten Ausbau digitaler Versorgungs-, Monitoring- und Kommunikationsangebote ein, um Versorgung, Prävention und frühzeitige Erkennung von Krankheiten im häuslichen Umfeld zu fördern. Ebenso notwendig sieht der BVMed die systematische Integration medizintechnischer Innovationen sowie koordinierte Versorgungskonzepte und geeignete Informationsnetzwerke, um Patientinnen und Patienten ein langes Verweilen in den eigenen vier Wänden mit hoher Lebensqualität zu ermöglichen.
„Unser Ziel muss ein, dass Menschen so lange wie möglich und mit hoher Lebensqualität im eigenen Zuhause leben, sicher versorgt, individuell betreut und digital unterstützt werden können“, erklärt Juliane Pohl. Sie weist darauf hin, dass die derzeitigen Versorgungsstrukturen besonders in der Peripherie deutliche Schwächen aufweisen. Die wachsende Zahl von Menschen mit chronischen Erkrankungen und Multimorbidität stellt das System vor erhebliche Herausforderungen. „Das bestehende System ist nicht in der Lage, diesen Herausforderungen adäquat zu begegnen. Um die Gesundheitsversorgung auch künftig zu sichern, sind strukturelle Veränderungen, innovative Gesundheitslösungen und eine effiziente Ressourcennutzung zwingend notwendig“, stellt der BVMed fest.
Nach Ansicht des Verbandes soll die nichtärztliche häusliche Versorgung durch eine stärkere Einbindung der Pflegefachkräfte von Homecare-Diensten als Brücke zwischen Klinik, Arztpraxis, Angehörigen und Patient:innen besser genutzt werden. Zudem fordert der BVMed eine Beschleunigung des Zugangs zu digitalen und medizintechnischen Innovationen, verbunden mit einer regulären Refinanzierung über die Regelversorgung. Ebenso wichtig ist der Aufbau eines sektorenübergreifenden Kommunikations- und Informationsnetzwerks, das alle Versorgungspartner:innen und alle relevanten Versorgungsinformationen integriert, wobei Interoperabilität und Datensicherheit gewährleistet sein müssen.
Das Konzept steht nicht nur für medizinische und pflegerische Verbesserungen, sondern trägt zudem zu einer wirtschaftlich tragbareren gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bei. Die häusliche Versorgung leistet dabei einen wichtigen Beitrag zur Kostenvermeidung im Krankenhausbereich – sowohl durch die Vermeidung von Klinikaufenthalten als auch durch eine schnellere Entlassung mit sicherer Nachversorgung. „Auch die Prävention und frühzeitige Erkennung von Krankheiten im häuslichen Umfeld spielen dabei eine zentrale Rolle“, hebt der BVMed hervor.
„Es ist Zeit für ein neues Versorgungsverständnis. Die häusliche Versorgung muss als zentraler Bestandteil des Gesundheitssystems etabliert und weiterentwickelt werden. Sie ist menschenzentriert, effizient, zukunftssicher und sektorenübergreifend – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dafür braucht es eine klare Ausrichtung auf Qualität, Effizienz und Miteinander, statt auf kurzfristige Kostenreduktion“, fasst Juliane Pohl die Forderungen des BVMed zusammen.
Einordnung: Bedeutung der Befugniserweiterung für die häusliche Pflege und Homecare
Die gesetzliche Erweiterung der Befugnisse im Pflegebereich, wie sie im Pflege-Befugniserweiterungsgesetz (BEEP) diskutiert wird, zielt darauf ab, die häusliche Versorgung deutlich zu stärken. Vier von fünf Pflegebedürftigen leben zu Hause – der Großteil der Pflege findet im vertrauten Umfeld statt (Stand: 2025, Handelsblatt). Angesichts dieser Realität ist es entscheidend, die vorhandenen personellen Ressourcen besser zu nutzen. Die Aufnahme von speziell geschulten Pflegefachkräften aus Homecare-Unternehmen in die gesetzliche Befugniserweiterung entspricht diesem Bedarf. Sie sollen helfen, Versorgungslücken zu schließen und Angehörige entlasten, indem sie Aufgaben übernehmen, die bislang vor allem in Kliniken oder ambulanten Diensten lagen.
Politischer Kontext: BEEP und die Rolle von Homecare
Die politische Debatte rund um BEEP setzt den Fokus auf eine nachhaltige Entlastung der pflegerischen Strukturen. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert, die Pflegefachkräfte von Homecare-Versorgern einzubeziehen, um sie als Bindeglied zwischen Ärzten, Kliniken, Angehörigen und Patient:innen zu positionieren. In der Konsequenz verschiebt sich die häusliche Versorgung von einem Neben- zu einem gleichwertigen Pfeiler des Gesundheitssystems neben der stationären und ambulanten Pflege. Damit reagiert das Gesetz auch auf das Wachstum chronisch Kranker und multimorbider Menschen, bei denen die häusliche Betreuung komplexer wird. Der Gesetzgeber orientiert sich an einem modernen Versorgungsverständnis, das Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert – unter Einschluss der innovativen Homecare-Leistungen.
Digitalisierungsschub: TI, DiPA und Telemedizin in der Pflege
Die räumliche Dezentralisierung der Pflege stellt hohe Anforderungen an Kommunikation und Monitoring. Die flächendeckende Anbindung aller Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) bis zum Jahr 2025 schafft hierfür die technische Basis (Stand: 2025, Telekonnekt). Außerdem sind digitale Pflegeanwendungen (DiPA) als erstattungsfähige Leistung integriert und ermöglichen neue Formen der Versorgung und Betreuung im häuslichen Umfeld (Stand: 2025, Telekonnekt). In ländlichen Regionen, wo medizinische Fachkräfte oftmals fehlen, verbessert die Kombination aus Telemedizin und digitalen Anwendungen den ortsunabhängigen Zugang zu pflegerischer Unterstützung erheblich (Stand: 2025, Telekonnekt). Damit erhöhen sich die Möglichkeiten für eine kontinuierliche Überwachung von Gesundheitszuständen und eine frühzeitige Intervention. Solche digitalen Instrumente tragen nicht nur zur Effizienzsteigerung bei, sondern erhöhen auch die Sicherheit und Lebensqualität der Pflegebedürftigen.
In Summe stellt die Befugniserweiterung im Pflegebereich einen wichtigen Schritt dar, um Versorgungslücken in der Häuslichkeit zu schließen. Die Kombination mit digitalen Innovationen und einer besseren Einbindung der Homecare-Fachkräfte kann die Pflege zukunftssicher gestalten – mit dem Ziel, Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.
Zahlencheck: Pflege zu Hause – Akzeptanz und aktuelle Entwicklungen
Der Großteil der Pflegebedürftigen in Deutschland lebt und wird zu Hause versorgt. Bereits im Juli 2021 lag der Anteil häuslich betreuter Pflegebedürftiger bei 80 Prozent von insgesamt 4,1 Millionen Betroffenen (Quelle: VZBV). Aktuelle Zahlen bestätigen diesen Trend: Im Jahr 2025 leben weiterhin rund vier von fünf Pflegebedürftigen zu Hause (Quelle: Handelsblatt). Die Zahlen zeigen eine anhaltende und sogar leicht steigende Tendenz zur häuslichen Pflege, die für das Gesundheits- und Pflegesystem eine zentrale Rolle spielt.
Digitale Lösungen finden in der Pflege zunehmend Zustimmung. Bereits im Jahr 2018 unterstützte mehr als die Hälfte der Befragten den vermehrten Einsatz digitaler Anwendungen in der Pflege (Quelle: Bitkom-Research). Noch deutlicher fällt die Akzeptanz gegenüber Pflege-Robotern aus: 85 Prozent der Befragten befürworteten deren Nutzung bereits 2018. Diese positive Grundhaltung bildet eine wichtige Grundlage für die Integration technischer Innovationen in die Pflegepraxis.
Um den Ausbau digitaler und medizintechnischer Innovationen zu fördern, stellt die TPG 2025 bis zu 10 Millionen Euro für Digital-Health- und Pflege-Innovationen bereit (Quelle: UMH). Neue Technologien wie Robotik, smarte Hilfsmittel und sensorgestützte Systeme kommen inzwischen in Pilotprojekten der Caritas und teils auch breiter zum Einsatz (Quelle: Caritas Verband Düren). Auch Pflege-Roboter und digitale Plattformen werden aktuell in Deutschland erprobt und eingebunden (Quelle: Pflegeantrag.de).
Die demografische Entwicklung stellt das Pflegesystem vor wachsende Herausforderungen: Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt voraussichtlich bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent (Quelle: TeleKonnekt). Diese Prognose verdeutlicht die Dringlichkeit, die häusliche Versorgung zu stärken und digitale Angebote sinnvoll zu integrieren.
Wichtige Kennzahlen im Überblick:
| Jahr | Kennzahl | Wert | Quelle / Stand |
|---|---|---|---|
| 2021 | Anteil häuslich versorgte Pflegebedürftige | 80 % | VZBV, Juli 2021 |
| 2025 | Pflegebedürftige, die zu Hause leben | 80 % | Handelsblatt, 2025 |
| 2018 | Zustimmung zu mehr digitalen Anwendungen in der Pflege | > 50 % | Bitkom-Research, 2018 |
| 2018 | Befürwortung von Pflege-Robotern | 85 % | Bitkom-Research, 2018 |
| 2025 | Fördermittel für Digital-Health-/Pflege-Innovationen | 10 Mio. Euro | TPG, 2025 |
| 2025 | Einsatz neuer Technologien in Pilotprojekten | Ja | Caritas Verband Düren, 2025 |
| 2025 | Erprobung von Pflege-Robotern und digitalen Plattformen | Ja | Pflegeantrag.de, 2025 |
| 2030 | Prognostizierter Anstieg Pflegebedürftiger | +50 % | TeleKonnekt, 2030 |
Diese Zahlen verdeutlichen die steigende Bedeutung der häuslichen Pflege sowie die wachsende Akzeptanz und Nutzung digitaler und technischer Innovationen. Vor dem Hintergrund der prognostizierten Zunahme der Pflegebedürftigen gewinnt die Verstärkung der häuslichen Versorgung als eigenständiger und gleichwertiger Versorgungssäule an Gewicht. Der gezielte Einsatz digitaler Technologien und eine bessere Vernetzung aller Beteiligten bieten wichtige Ansatzpunkte, um die Pflegequalität zu sichern und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Folgen für Familien, ländliche Räume und Kliniken: Chancen und Herausforderungen einer stärkeren häuslichen Versorgung
Eine intensivierte häusliche Versorgung eröffnet vielfältige Möglichkeiten, die Lebensqualität von Patient:innen zu verbessern und die Gesundheitsversorgung insgesamt effizienter zu gestalten. Entlastung der Kliniken gehört zu den größten Vorteilen: Patient:innen können nach akuten Behandlungen schneller entlassen werden, wenn eine gesicherte Nachversorgung zu Hause gewährleistet ist. Dies senkt die Belastung der stationären Einrichtungen und schafft Kapazitäten für komplexere Behandlungsfälle. Zudem stärkt die häusliche Versorgung die Prävention – durch kontinuierliches Monitoring und frühzeitige Erkennung gesundheitlicher Veränderungen lassen sich Krankenhausaufenthalte vermeiden.
In ländlichen Regionen verbessert der Einsatz von Telemedizin und digitalen Pflegeanwendungen den Zugang zu gesundheitlicher Betreuung erheblich. Der Stand im Jahr 2025 belegt, dass diese Technologien dabei helfen, Versorgungslücken in der Peripherie zu schließen und Patient:innen in ihrer gewohnten Umgebung zu betreuen (Quelle: Telekonnekt). Zudem kommen in Pilotprojekten bereits robotische Assistenzsysteme, smarte Hilfsmittel und Sensorik zum Einsatz, die die Pflege in Kliniken und zu Hause unterstützen (Quelle: Caritasverband Düren). Pflege-Roboter und spezialisierte digitale Plattformen stärken die Selbstständigkeit sowie die Sicherheit in der Häuslichkeit (Quelle: Pflegeantrag.de).
Trotz der positiven Perspektiven stellen sich einige Herausforderungen. Datenschutz bleibt im Umgang mit digitalen Gesundheitsdaten ein zentrales Anliegen. Sensible Informationen erfordern besonders hohe Sicherheitsstandards, um Vertrauen bei Patient:innen und Pflegekräften zu erhalten. Die Akzeptanz technischer Lösungen hängt stark von der digitalen Kompetenz der Nutzer:innen ab. Während die Offenheit für digitale Anwendungen wächst – über die Hälfte der Befragten befürwortet entsprechende Angebote, 85 % stehen Robotern positiv gegenüber (Stand 2018, Verbraucherzentrale Bundesverband) – erfordert die Nutzung entsprechender Geräte oft umfassende Schulungen und flexible Unterstützung.
Für Familien bedeutet die verbesserte häusliche Versorgung eine unmittelbare Erleichterung im Alltag. Sie profitieren von schneller erreichbaren Hilfsmitteln und einer effizienteren Versorgungslinie, die Krankenhausaufenthalte verkürzt und Rückkehr ins Zuhause erleichtert. Gleichzeitig stellen digitale Systeme und neue Technologien erhöhten Anforderungen an Datenschutz und den kompetenten Umgang mit Technik. Die Integration der häuslichen Versorgung als gleichwertiger Pfeiler neben der stationären und ambulanten Versorgung soll langfristig eine patientenorientierte, effiziente und vernetzte Gesundheitslandschaft fördern.
Wichtige Aspekte einer gestärkten häuslichen Versorgung:
- Entlastung von Kliniken durch schnellere Entlassungen bei gesicherter Nachversorgung
- Verbesserter Zugang in ländlichen Regionen durch Telemedizin und digitale Anwendungen
- Stärkung der Prävention durch kontinuierliches Monitoring und frühzeitige Erkennung
- Notwendigkeit hoher Datenschutz-standards und Sicherstellung der digitalen Kompetenz
- Akzeptanzsteigerung für robotische und digitale Hilfsmittel trotz bestehender Herausforderungen
Die Verschmelzung von menschlicher Betreuung und moderner Technologie hat das Potenzial, die häusliche Versorgung zu einem tragfähigen und nachhaltigen Bestandteil des Gesundheitssystems zu machen.
Ausblick auf die digitale Pflegeversorgung: Chancen und Herausforderungen
Mit dem Abschluss der Anhörung zum Pflege-Befugniserweiterungsgesetz (BEEP) rücken wichtige Umsetzungsfragen in den Vordergrund. Die digitale Anbindung der Pflegeeinrichtungen über die Telematikinfrastruktur (TI) stellt dabei eine entscheidende Voraussetzung dar. Aktuell gilt das Ziel, bis 2025 alle Pflegeeinrichtungen an diese TI anzuschließen, um Kommunikation und Datenfluss deutlich zu verbessern. Diese technische Vernetzung soll nicht nur den Informationsaustausch zwischen Pflegekräften, Ärzten und weiteren Akteuren erleichtern, sondern auch die Qualität und Effizienz der Versorgung steigern.
Parallel gewinnt die Bedeutung der digitalen Pflegeanwendungen (DiPA) als erstattungsfähige Leistungen weiter an Fahrt. Ihre Integration erlaubt eine patientennahe Unterstützung und präventive Betreuung im Heimalltag. Durch digitale Tools eröffnen sich neue Chancen, die Versorgungsqualität zu erhöhen und die Koordination zwischen den unterschiedlichen Versorgungspartnern zu stärken.
Im Zentrum der Debatte steht zudem die Rolle der Fachkräfte von Homecare-Unternehmen. Sie könnten als Brücke zwischen stationärer und ambulanter Versorgung fungieren und Versorgungslücken, insbesondere in ländlichen Regionen, effizient schließen. Dazu bedarf es jedoch klarer Rahmensetzungen sowie gesetzlicher Befugnisregelungen, die ihre Kompetenzen in der Behandlungspflege anerkennen und ausbauen.
Innovationen erhalten aus Sicht der Förderpolitik ebenfalls Rückenwind. Mit dem Förderimpuls TPG stellt die öffentliche Hand bis 2025 bis zu 10 Millionen Euro für digitale Gesundheits- und Pflegeinnovationen bereit, die darauf zielen, die häusliche Versorgung wirksam zu verbessern. Solche Programme bieten Anreize für die Entwicklung neuer Technologien und Versorgungsmodelle, die direkt auf die steigenden Anforderungen einer alternden und zunehmend pflegebedürftigen Bevölkerung reagieren.
Dies gilt angesichts der Prognose, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um 50 Prozent zunehmen wird, als eine der größten Herausforderungen – zugleich aber auch als Motor für dringend benötigte Modernisierungsprozesse im Pflegebereich. Die rechtszeitige und flächendeckende Umsetzung digitaler Lösungen kann die Versorgung zu Hause langfristig stabilisieren und entlasten.
Trotz dieser positiven Impulse bleibt der Weg zur umfassenden digitalen Integration breit gefächert und komplex. Vorgegebene Fristen, wie die angestrebte TI-Anbindung bis 2025, erfordern neben technischer Umsetzung auch eine enge Abstimmung aller Beteiligten. Neben der Technologie selbst steht die Schulung und Einbindung der Fachkräfte im Mittelpunkt, um die neuen Möglichkeiten praxisnah zu nutzen.
Es zeigt sich, dass die Digitalisierung der Pflege mehr als eine technische Aufgabe ist: Die konsequente Einbindung aller Akteure – von Pflegefachkräften über medizinische Versorger bis zu den Menschen in häuslicher Pflege – ist essentiell. Nur so lassen sich die Potenziale der digitalen Transformation mit der Wirklichkeit vor Ort verbinden und nachhaltig zum Wohl der Pflegebedürftigen einsetzen.
Die nachfolgenden Informationen und Zitate stammen aus einer Pressemitteilung des Bundesverband Medizintechnologie (BVMed).
Weiterführende Quellen:
- „80 Prozent der 4,1 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden zu Hause von Angehörigen oder Pflegediensten versorgt. Stand: Juli 2021“ – Quelle: https://www.vzbv.de/sites/default/files/downloads/2020/01/06/2019_vzbv_faktenblatt_digitalisierung_pflege.pdf
- „Vier von fünf Pflegebedürftigen in Deutschland leben zu Hause. Stand: 2025“ – Quelle: https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/inside-digital-health/haeusliche-pflege-ki-und-neues-pflegegesetz-koennten-angehoerige-entlasten/100095661.html
- „Bis 2025 sollen alle Pflegeeinrichtungen an die Telematikinfrastruktur (TI) angebunden sein, um den sicheren Austausch von Daten zu ermöglichen. Stand: 2025“ – Quelle: https://www.telekonnekt.de/artikel/pflege-4-0
- „Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) sind als erstattungsfähige Leistung in die Versorgung integriert. Stand: 2025“ – Quelle: https://www.telekonnekt.de/artikel/pflege-4-0
- „Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung prognostiziert bis 2030 einen Anstieg der Pflegebedürftigen um 50 %. Stand: 2030-Prognose“ – Quelle: https://www.telekonnekt.de/artikel/pflege-4-0
- „Neue Technologien wie Robotik, Automatisierung, smarte Pflegehilfsmittel und sensorgestützte Überwachungssysteme werden bereits in Pilotprojekten (z. B. Caritas-Einrichtungen) und zum Teil in der Breite eingesetzt. Stand: 2025“ – Quelle: https://www.caritasverband-dueren.de/arbeitsplatz-caritas/themenwelt-arbeiten-bei-der-caritas/innovation-in-der-pflege-neue-technologien-und-ansaetze
- „Pflege-Roboter (z. B. ‚Pepper‘) und digitale Pflegeplattformen (z. B. ‚Pflegebox‘) werden in Deutschland eingesetzt und evaluieren neue Lösungen für die häusliche Versorgung. Stand: 2025“ – Quelle: https://pflegeantrag.de/telemedizin-revolution-in-der-pflege-wie-inno/
- „In ländlichen Regionen können Telemedizin und digitale Pflegeanwendungen einen schnellen, ortsunabhängigen Zugang zu professioneller Unterstützung ermöglichen. Stand: 2025“ – Quelle: https://www.telekonnekt.de/artikel/pflege-4-0
- „Mehr als die Hälfte der Bevölkerung würde es begrüßen, wenn digitale Anwendungen verstärkt in der Pflege eingesetzt werden. Stand: 2018 (Bitkom-Research)“ – Quelle: https://www.vzbv.de/sites/default/files/downloads/2020/01/06/2019_vzbv_faktenblatt_digitalisierung_pflege.pdf
- „85 Prozent der Verbraucher sprechen sich für den Einsatz von Robotern in der Pflege aus. Stand: 2018 (Bitkom-Research)“ – Quelle: https://www.vzbv.de/sites/default/files/downloads/2020/01/06/2019_vzbv_faktenblatt_digitalisierung_pflege.pdf
- „TPG stellt bis zu 10 Millionen Euro Förderung für Innovationen im Bereich Digital Health und häusliche Versorgung bereit. Stand: 2025“ – Quelle: https://www.umh.de/news/10-millionen-fuer-pflege-innovationen-made-in-mitteldeutschland-tpg-startet-zweite-foerderrunde-fuer-ideen-im-bereich-digitale-pflege-und-gesundheitsversorgung
12 Antworten
Die Idee mit Homecare klingt toll! Ich hoffe nur, dass es auch genügend Mittel dafür gibt?! Was meint ihr zur Finanzierung dieser Maßnahmen?
Ja genau Agathe! Die Finanzierung muss klappen, sonst bringt das ganze Konzept nichts. Wer sollte da entscheiden?
Finanzierung ist entscheidend – ohne Geld keine Umsetzung! Ich würde gerne wissen, wie viele Gelder tatsächlich bereitgestellt werden können.
‚BVMed fordert eine Veränderung – das sehe ich positiv! Ich frage mich aber, ob es genug Fachkräfte gibt für all diese neuen Aufgaben in der häuslichen Versorgung.
‚BEEP‘ klingt nach einer großen Chance für die häusliche Pflege! Was haltet ihr von den neuen Technologien? Könnte das unseren Alltag wirklich verbessern?
‚BEEP‘ hat auf jeden Fall Potenzial! Ich hoffe nur, dass es auch wirklich umgesetzt wird und nicht nur auf dem Papier bleibt.
‚BEEP‘ könnte echt einen Unterschied machen! Besonders in ländlichen Gebieten gibt es oft wenig Unterstützung. Wie können wir mehr Menschen erreichen?
Die Forderungen von BVMed sind wirklich bemerkenswert! Ich denke, wir brauchen mehr Unterstützung für Pflegekräfte im Homecare-Bereich. Wie könnte das konkret aussehen?
Das ist eine gute Frage! Vielleicht sollten wir mehr Schulungen anbieten, damit alle wissen, wie man digitale Hilfsmittel richtig nutzt.
Ich finde die Idee von BVMed sehr wichtig! Es ist echt notwendig, die häusliche Versorgung zu stärken. Was denkt ihr über die Digitalisierung in der Pflege? Könnte das wirklich helfen, die Qualität zu verbessern?
Ich glaube, dass digitale Lösungen echt hilfreich sein könnten. Aber wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Das ist ja auch ein großes Thema.
Ja, ich bin auch skeptisch, was den Datenschutz angeht. Aber die Entlastung der Kliniken klingt gut! Hat jemand Erfahrung mit Telemedizin?