– TÜV-Verband fordert Europa als führende Marktmacht für grüne und digitale Technologien.
– Warnt vor Rücknahme von Energieeffizienz-, Kreislaufwirtschafts- und Cybersicherheits-Transformationsprozessen.
– AI Act minimal bürokratisch umsetzen, um europäische Technologieabhängigkeit zu verhindern.
TÜV-Verband fordert entschlossenes Engagement für Europas nachhaltige Zukunft vor den Europawahlen
Der TÜV-Verband hat seine politischen Empfehlungen veröffentlicht und appelliert eindringlich an die Weichenstellung für ein nachhaltigeres, technologisch fortschrittliches Europa. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahlen betont der Verband die Dringlichkeit, die bereits begonnenen Transformationsprozesse nicht zu gefährden. "Europa soll zur führenden Marktmacht für grüne und digitale Technologien avancieren, um sowohl das wirtschaftliche Wachstum zu beschleunigen als auch soziale Gerechtigkeit unter den Mitgliedsstaaten zu fördern." Damit setzt der TÜV-Verband klare Prioritäten in den Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit.
Besondere Sorge gilt dem Risiko einer Abschwächung oder gar Zurücknahme wichtiger Fortschritte bei Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Cybersicherheit. Der TÜV-Verband warnt außerdem vor den Gefahren eines zunehmenden Rechtspopulismus, der die europäische Integration und wirtschaftliche Prosperität ernsthaft bedrohen könne. Insbesondere die von der AfD vertretene Ablehnung von Klimaschutzmaßnahmen gefährde nicht nur die Umwelt, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Konsequent fordert der Verband, die Energiewende und die Mobilitätswende in Europa mit Nachdruck voranzutreiben. Dafür sei ein umfassender, EU-weiter Rechts- und Investitionsrahmen notwendig, der von der Förderung erneuerbarer Energien bis hin zur Entwicklung emissionsarmer Fahrzeugtechnologien reiche. Auch innovative Technologien wie grüner Wasserstoff oder moderne Batteriespeicher müssten gezielt unterstützt werden, um "'Made in Europe' zu einem Gütesiegel für Nachhaltigkeit und technologische Exzellenz zu machen."
Ein zentrales Element der Strategie ist der AI Act, der die Regulierung künstlicher Intelligenz in der EU zum Ziel hat. Der TÜV-Verband unterstreicht, dass dieser "beispielhaft und mit möglichst wenig Bürokratie in die Praxis umgesetzt werden" müsse, um Europa nicht in eine Abhängigkeit von nicht-europäischen Technologien und Märkten zu drängen. Der AI Act sei ein entscheidender Stellhebel, um Europa zum weltweit führenden Markt für vertrauenswürdige und sichere künstliche Intelligenz zu entwickeln. Um den KI-Sektor innovationsfreudig und wettbewerbsfähig zu halten, soll insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen durch Reallabore und einen einheitlichen rechtlichen Rahmen der nötige Rückhalt geboten werden.
Darüber hinaus verweist der TÜV-Verband auf die wichtige Rolle unabhängiger Prüfdienstleister, die nationale Behörden entlasten und Unternehmen bei der Einhaltung der umfangreichen EU-Gesetzgebung unterstützen. "Diese unabhängigen Organisationen sind entscheidend, um die Einhaltung regulatorischer Anforderungen effizient und schnell sicherzustellen."
Die Veröffentlichung gipfelt in der Ankündigung eines TÜV MeetUps mit Kandidatinnen und Kandidaten der großen Parteien. Ziel dieser Veranstaltung ist es, zentrale Handlungsfelder und Herausforderungen für ein zukunftsfähiges Europa offen zu diskutieren. So wird die Rolle des TÜV-Verbands als aktiver Gestalter im Dialog über Europas Zukunft deutlich sichtbar.
Europa zwischen Klimaschutz, Digitalisierung und gesellschaftlicher Spaltung
Europa steht heute vor einem anspruchsvollen Balanceakt: Die Herausforderungen des Klimaschutzes müssen mit den Chancen und Erfordernissen der Digitalisierung verbunden werden, während gleichzeitig gesellschaftliche Spaltungen und Polarisierungen überwunden werden müssen. Inmitten wachsender internationaler Konkurrenz, etwa durch die USA und China, sowie steigender politischer Spannungen innerhalb der EU wird deutlich, dass technologische und nachhaltige Transformationen keine Frage des Komforts, sondern der Überlebensfähigkeit sind.
Der Wettbewerb um technologische Vorherrschaft und wirtschaftliche Stärke ist in vollem Gange. Länder wie die USA und China investieren massiv in digitale Innovationen und setzen Standards, an denen sich auch Europa messen lassen muss. Ein Rückstand in Schlüsseltechnologien schmälern nicht nur die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen, sondern schwächen auch die gesamte EU als globalen Akteur. Zugleich beeinflussen Faktoren wie der aktuelle Energiepreisanstieg die wirtschaftliche Lage und wirken sich auf die Innovationskraft aus. Der Fachkräftemangel verschärft diese Dynamiken zusätzlich, denn verantwortungsvolle Digitalisierung und Klimaschutz benötigen qualifizierte Arbeitskräfte, die Europa verstärkt fördern muss.
Der Klimawandel bleibt eine Krise, die über das bloße Wirtschaften hinausgeht. Ein nachlassender Klimaschutz hätte nicht nur verheerende ökologische Folgen, sondern würde auch die sozialen Spannungen innerhalb der EU verstärken. In einer Zeit, in der Rechtspopulismus in verschiedenen Mitgliedsstaaten an Einfluss gewinnt, sind gemeinsame, grenzüberschreitende Lösungen wichtiger denn je. Die EU-weite Zusammenarbeit gilt dabei als das Fundament, um nachhaltige Strategien nicht zu verwässern und gesellschaftlicher Polarisierung entgegenzuwirken. Der Druck wächst, erneuerbare Energien effizient einzusetzen und gleichzeitig die wirtschaftliche Stabilität zu sichern – ein Balanceakt, den europäische Politik und Wirtschaft meistern müssen.
Unabhängige Prüfstellen spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie agieren als Schiedsrichter im Dreiklang von Innovation, Klimaschutz und Verbraucherschutz. Ihre Fähigkeit, Standards objektiv zu kontrollieren und Technologien transparent zu bewerten, schafft Vertrauen. Dieses Vertrauen ist essentiell, um Akzeptanz für den technologischen Wandel zu schaffen und gleichzeitig den Schutz von Umwelt und Verbrauchern sicherzustellen.
Die am Horizont stehende Europawahl gewinnt angesichts dieser Herausforderungen an Bedeutung. Sie wird maßgeblich über die zukünftige Ausrichtung Europas entscheiden – ob der Kontinent seine Rolle als glaubwürdiger Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Digitalisierung behaupten und gesellschaftliche Spaltungen überwinden kann, hängt entscheidend von den politischen Weichenstellungen ab, die hier getroffen werden. So bleibt die Wahl nicht nur eine politische Frage, sondern ein Impuls für die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft Europas.
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Europawahl: Grüne und digitale Transformation weiter vorantreiben
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