Lufthansa-Tarifkonflikt eskaliert: ver.di-Streik in der Technik stellt Weichen für gesamte Luftfahrtbranche

Beschäftigte von Lufthansa Technik und angeschlossenen Tochterfirmen streiken vom 28. Februar bis 1. März, weil die Tarifgespräche mit dem Konzern ohne Annäherung endeten. Ver.di verlangt eine Lohnerhöhung von 12,5 Prozent bzw. mindestens 500 Euro mehr, während Lufthansa sein Angebot nur marginal auf 0,5 Prozent und Nullmonate reduziert hat. Mit den gezielten Warnstreiks will die Gewerkschaft den Druck erhöhen und ein schnelles Ende des Konflikts erzwingen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Ver.di ruft Beschäftigte von Lufthansa Technik und Training zu Streik 28. Feb–1. März auf.
– Konzernangebot: 0,5% Gehaltserhöhung; Gewerkschaft fordert 12,5% bzw. 500 Euro monatlich.
– Vierte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis; nächste Termine am 13. und 14. März angesetzt.

Tarifstreit bei Lufthansa spitzt sich zu: ver.di ruft zum Streik auf

In der deutschen Luftfahrt sorgt ein heftiger Tarifkonflikt für zunehmende Spannung. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat die Beschäftigten von Lufthansa Technik, Lufthansa Aviation Training und Lufthansa Technical Training sowie teilweise Mitarbeitende der Lufthansa Technik Logistik und Lufthansa Technik Logistik Services dazu aufgerufen, vom 28. Februar bis zum 1. März die Arbeit niederzulegen. Dieser Streik folgt auf zwei Tage intensiver Verhandlungen, die am 22. Februar ohne eine nennenswerte Annäherung endeten.

Lufthansa hatte sein Angebot zwar leicht verbessert, indem die Dauer von Nullmonaten reduziert und eine nachhaltige Gehaltserhöhung von 0,5 Prozent vereinbart wurde. Doch diese Zugeständnisse bleiben weit hinter den Forderungen der Gewerkschaft zurück. ver.di verlangt eine Erhöhung von 12,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro monatlich – eine Forderung, die auch durch die Ausweitung des Angebots auf insgesamt 28 Monate nicht erreicht wird.

Marvin Reschinsky, der ver.di-Verhandlungsführer, hebt die Dringlichkeit eines raschen Abschlusses hervor und kritisiert das Verhalten der Lufthansa scharf: „Mit der kürzlichen Aufforderung, zügig an den Verhandlungstisch zurückzukehren, haben wir nochmals unterstrichen, dass wir ein schnelles Ende dieses Tarifkonfliktes wollen. Lufthansa ließ sich darauf bislang nicht ein.“ Die Streiks sind so geplant, dass sie Passagiere nicht direkt beeinträchtigen, was die Hoffnung der Gewerkschaft auf ein besseres Angebot unterstreicht. Sollte sich jedoch keine Bewegung auf Seiten von Lufthansa zeigen, könnte der Konflikt bald auch Reisende direkt treffen.

Die Verhandlungstermine am 13. und 14. März gelten als letzte Chance, einen Kompromiss zu erzielen, der sowohl die Würde und Leistungen der Beschäftigten anerkennt als auch die wirtschaftliche Stabilität des Konzerns bewahrt.

Warum der Lufthansa-Tarifstreit die Luftfahrtbranche in Atem hält

Der aktuelle Tarifstreit bei Lufthansa spiegelt die wachsende Spannung wider, die die gesamte Luftfahrtbranche prägt. Unter wirtschaftlichem Druck, den Folgen der Pandemie, einem akuten Fachkräftemangel sowie steigenden Anforderungen durch digitale Transformation und Nachhaltigkeit sehen sich die Unternehmen mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Finanzielle Engpässe entstehen durch hohe Betriebskosten und eine volatile Nachfrage, die Planungssicherheit erschwert. Zudem erschweren Rekrutierungsschwierigkeiten aufgrund des globalen Fachkräftemangels die Personalplanung und wirken sich auf den Betriebsablauf aus. Hinzu kommt der zunehmende Druck, die Branche zu modernisieren und nachhaltiger zu gestalten, was neue Investitionen und Anpassungen erfordert.

Wachsendes Konfliktpotenzial im Luftfahrtsektor

Der Tarifstreit bei Lufthansa hat eine Signalwirkung weit über das Unternehmen hinaus. Ein erfolgreicher Abschluss könnte als Vorbild für höhere Tarifforderungen bei anderen Verkehrsunternehmen dienen. Andererseits birgt ein Scheitern das Risiko, das Vertrauen der Beschäftigten nachhaltig zu erschüttern und kurzfristig zu logistischen Engpässen zu führen. Damit wird deutlich, wie empfindlich das Gleichgewicht zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern in dieser Branche inzwischen ist.

Auswirkungen auf Passagiere und deutsche Wirtschaft

Für Passagiere drohen durch den Konflikt längere Wartezeiten und mögliche Anschlussverluste, was die Dringlichkeit eines raschen Konsenses unterstreicht. Der Tarifstreit zeigt zudem deutlich, wie essenziell ein stabiler Arbeitsmarkt und ein verlässliches Tarifgefüge für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind. Nur so lässt sich langfristig die nötige Investitionssicherheit gewährleisten und die tiefgreifende Transformation der Luftfahrtbranche nachhaltig gestalten.


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Medien-Info: Lufthansa Boden: Erneute Streiks nach unverändertem Angebot

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