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Großstädter fordern Fahrverbote für große SUVs und Pkw

Bewohner von Großstädten fordern Fahrverbote für große Pkw und SUV

Berlin (ots) - 20.06.2024, 09:15 Uhr: Eine aktuelle Umfrage des TÜV-Verbands hat ergeben, dass die Mehrheit der Deutschen höhere Abgaben und Parkgebühren für große und schwere Pkw befürwortet. Insbesondere in Großstädten sprechen sich viele Bewohner:innen für striktere Maßnahmen gegen SUV und ähnliche Fahrzeuge aus, die zunehmend den Verkehrsraum verknappen. Die repräsentative Ipsos-Umfrage, an der 2.500 Personen ab 16 Jahren teilnahmen, offenbart eine deutliche Spaltung der Meinungen hinsichtlich Fahrverboten für solche Fahrzeuge in Innenstädten. Während Straßenbauexpert:innen eine Anpassung der Parkplatzgrößen empfehlen, fordert der TÜV-Verband eine sachliche Diskussion rund um das Thema.


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Bremen (VBR).

In einer aktuellen Umfrage des TÜV-Verbands zeigt sich eine deutliche Mehrheit der Deutschen für höhere Abgaben und Parkgebühren für große und schwere Pkw. Straßenbauexpert:innen plädieren zudem für die Erweiterung von Parkplätzen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Der TÜV-Verband hebt zugleich hervor: Der wachsende Fahrzeugbestand und das Größenwachstum verknappen den ohnehin knappen Verkehrsraum in den Städten.

Nach einer repräsentativen Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands befürworten 51 Prozent der Großstadtbewohner:innen mit über 500.000 Einwohner:innen ein Fahrverbot für große, schwere Pkw und SUVs in Innenstädten. Diese Entwicklung spiegelt die steigenden Herausforderungen wider, denen städtische Infrastrukturen gegenüberstehen – insbesondere angesichts der zunehmenden Zahl an Fahrrädern und E-Scootern, die ebenfalls Verkehrsraum beanspruchen.

Fani Zaneta vom TÜV-Verband erläutert: „Seit Jahren werden Autos immer größer, breiter und schwerer. Dies erschwert vor allem in Großstädten eine ausgewogene Gestaltung des Verkehrsraumes.“ In kleineren Städten und ländlichen Regionen sieht die Meinungslage hingegen anders aus: Dort lehnt eine Mehrheit entsprechende Fahrverbote ab. Die Gesamtbevölkerung ist in dieser Frage gespalten, wobei sich 47 Prozent für und 48 Prozent gegen ein Verbot aussprechen.

Bemerkenswert ist, dass nahezu zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) für höhere Abgaben und Parkgebühren auf großen Fahrzeuge plädieren. Sie begründen dies damit, dass diese Autos nicht nur mehr Platz beanspruchen, sondern auch Ressourcen stärker belasten. Ferner äußerten 62 Prozent der Befragten Sorgen darüber, dass Fahrer:innen großer Fahrzeuge schwächere Verkehrsteilnehmer:innen wie Fußgänger:innen oder Radfahrer:innen leichter übersehen könnten.

Neben der Möglichkeit erhöhter Parkgebühren, wie sie beispielsweise ab September in Paris für große SUV eingeführt werden, wird auch in deutschen Städten wie Freiburg, Tübingen, Konstanz und Hannover über ähnliche Maßnahmen diskutiert. Zaneta mahnt zur Versachlichung der Diskussion und betont: „Beim Parken in Nebenstraßen oder Parkhäusern ist die Fahrzeuggröße ein Faktor.“

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Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) hat unlängst darauf reagiert und empfiehlt in einem neuen Regelwerk vergrößerte Parkplätze einzuführen, um dem Trend zu größeren Fahrzeugen Rechnung zu tragen. Künftig sollen Parkplätze statt bisheriger 2,5 Meter Breite auf 2,65 Meter verlängert und von 2,0 Meter auf 2,15 Meter in der Breite erweitert werden.

Zaneta warnt jedoch, dass die zunehmende Ausdehnung von Fahrzeugen den bereits eingeschränkten Verkehrsraum weiter reduzieren könnte: „Wichtigster Grund dafür sei vor allem der wachsende Fahrzeugbestand und ein sich änderndes Mobilitätsverhalten mit den Trends zu Fahrrädern, Lastenrädern und E-Scootern.“

Laut Kraftfahrt-Bundesamt ist die Anzahl der Kraftfahrzeuge in den vergangenen 15 Jahren erheblich gestiegen – allein der Pkw-Bestand erhöhte sich dabei um 7,8 Millionen auf insgesamt 49,1 Millionen Fahrzeuge. Ziel des TÜV-Verbands bleibt es daher, die Infrastruktur entsprechend anzupassen, sodass auch schwächere Verkehrsteilnehmer sicher und schnell ans Ziel kommen können.

Der vollständige Studienbericht der "TÜV Mobility Studie 2024" kann unter folgendem Link eingesehen werden: TÜV Mobility Studie 2024.

Der TÜV-Verband e.V. vertritt die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördert den fachlichen Austausch seiner Mitglieder, setzt sich für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Bewohner von Großstädten fordern Fahrverbote für große Pkw und SUV

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Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Zitierte Personen und Organisationen

  • TÜV-Verband e. V.
  • Ipsos (Umfrageinstitut)
  • Fani Zaneta (Expertin für Verkehrssicherheit beim TÜV-Verband)
  • Stadt Paris
  • Städte in Deutschland (Freiburg, Tübingen, Konstanz, Hannover)
  • Kraftfahrt-Bundesamt
  • Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
  • Maurice Shahd (Pressesprecher, TÜV-Verband e. V.)
  • news aktuell

Meldung einfach erklärt

  • Am 20. Juni 2024 um 09:15 Uhr veröffentlichte der TÜV-Verband e. V. eine Pressemitteilung.

  • Der TÜV-Verband führte eine Umfrage durch. Die Mehrheit der Deutschen ist für höhere Abgaben und Parkgebühren für große und schwere Autos.

  • Warum?
    Große und schwere Autos nehmen mehr Platz ein und benutzen mehr Ressourcen.

  • Expert:innen für Straßenbau empfehlen, die Parkplätze zu vergrößern.

  • Was sagt der TÜV-Verband?
    Der Fahrzeugbestand steigt, und die Autos werden immer größer. Dadurch wird der Verkehrsraum knapp. Deshalb soll die Infrastruktur für Fahrräder und schwächere Verkehrsteilnehmer verbessert werden.

  • In Großstädten mit über 500.000 Einwohnern sind die Meinungen geteilt:

    • 51 Prozent sind für Fahrverbote für große Autos in Innenstädten.
    • 45 Prozent sind dagegen.
    • 4 Prozent sind unentschlossen.
  • In kleineren Städten sind die Menschen mehrheitlich gegen Fahrverbote für große Autos in Innenstädten.

  • Was denkt die Gesamtbevölkerung?

    • 47 Prozent sind für ein Fahrverbot.
    • 48 Prozent sind dagegen.
    • 5 Prozent sind unentschlossen.
  • Welche weiteren Ergebnisse gab es?

    • 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Besitzer großer Fahrzeuge höhere Abgaben zahlen sollten.
    • 62 Prozent fürchten, dass Fahrer großer Autos Fußgänger und Radfahrer leichter übersehen.
    • 59 Prozent fordern, dass Städte ihre Infrastruktur anpassen sollen.
  • Was passiert in anderen Städten?

    • In Paris werden ab dem 1. September große SUV für das Parken höhere Gebühren zahlen müssen.
    • Auch deutsche Städte wie Freiburg, Tübingen, Konstanz und Hannover diskutieren über höhere Parkgebühren.
  • Was ist ein SUV?
    SUV steht für „Sports Utility Vehicle“. Diese Fahrzeuge sind in allen Fahrzeugklassen erhältlich und machen inzwischen 30 Prozent aller Neuzulassungen aus.

  • Warum mögen Leute SUVs?
    Viele Käufer bevorzugen SUVs wegen der höheren Sitzposition und des besseren Sicherheitsempfindens.

  • Welche Probleme gibt es mit großen SUVs?
    Sie passen oft nicht mehr gut in vorhandene Parkhäuser und Nebenstraßen.

  • Straßenbau-Expert:innen haben bereits reagiert und neue Maße für Parkplätze empfohlen:

    • Neue Parkplätze sollen 2,65 Meter lang und 2,15 Meter breit sein (statt bisher 2,5 bzw. 2,0 Meter).
  • Warum sind größere Autos ein Problem?
    Weil sie den ohnehin engen Verkehrsraum noch weiter verknappen.

  • Wie hat sich der Fahrzeugbestand verändert?

    • Der gesamte Kraftfahrzeugbestand ist in den letzten 15 Jahren um 22 Prozent gestiegen.
    • Die Pkw-Dichte ist seit 2009 um 16 Prozent gestiegen.
  • Was sollte laut TÜV-Expertin Zaneta getan werden?
    Die Infrastruktur sollte für Zweiräder und schwächere Verkehrsteilnehmer verbessert werden.

  • Mehr Informationen finden Sie im vollständigen Studienbericht unter https://www.tuev-verband.de/studien/tuev-mobility-studie-2024

  • Über den TÜV-Verband:

    • Der TÜV-Verband vertritt die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen.
    • Setzt sich für technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit ein.
    • Fördert den fachlichen Austausch und qualifizierte Weiterbildung.
  • Wer ist der Ansprechpartner für die Presse?
    Maurice Shahd, Pressesprecher des TÜV-Verbands. Kontaktdaten: maurice.shahd@tuev-verband.de
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