Bremen (VBR). Im Landkreis Dithmarschen steht ein bedeutendes industrielles Großprojekt an: Das schwedische Unternehmen Northvolt plant dort den Bau einer Batteriefabrik, eine Investition in Milliardenhöhe, die durch staatliche Förderungen unterstützt wird. Am 24. März 2024 fand in Heide eine Diskussionsrunde statt, bei der Andreas Breitner, der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), teilnahm und seine Bedenken äußerte.
Breitner machte darauf aufmerksam, dass die größte Industrieansiedlung der letzten 50 Jahre erhebliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt in Dithmarschen haben wird. Es wird prognostiziert, dass bis zu 1500 zusätzliche Wohnungen erforderlich sein werden, um den Bedarf des neuen Werks zu decken. Derzeit verfügt der Landkreis über rund 70.000 Wohnungen. Die Sorge besteht, dass durch den Zuzug gut verdienender Mitarbeiter von Northvolt der Wohnungsmarkt für Menschen mit mittlerem und geringem Einkommen unerreichbar wird. Breitner fordert daher von Landes- und Bundesregierung, dass sie die Region nicht im Stich lassen und die Kommunen finanziell bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unterstützen.
Breitner appellierte an die Regierungen, pragmatische Lösungen zu finden und unterstrich die Notwendigkeit, nicht nur in den Wohnungsbau, sondern auch in den Ankauf von Baugrundstücken zu investieren. Zudem empfahl er, den Landesentwicklungsplan für Dithmarschen vorübergehend auszusetzen, um den Kommunen mehr Flexibilität bei der Schaffung von neuem Wohnraum zu ermöglichen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den Breitner hervorhob, war die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen der Stadt Heide und den umliegenden Gemeinden. Heide hat bereits seine Kapazitätsgrenzen erreicht und kann nicht alleine die neuen wohnungswirtschaftlichen Herausforderungen bewältigen. Eine verstärkte regionale Kooperation, bei der sich das Umland stärker in den Wohnungsbau einbringt, während Heide sich auf die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur konzentriert, könnte eine Lösung bieten.
Der VNW, der insgesamt 435 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vertritt, betont die Wichtigkeit von erschwinglichem Wohnraum. In den verwalteten 742.000 Wohnungen des VNW leben etwa 1,5 Millionen Menschen, wobei die durchschnittliche Nettokaltmiete lediglich bei 6,41 Euro pro Quadratmeter liegt. Der Verband setzt sich somit nicht nur für die Interessen der Wohnungswirtschaft, sondern auch für die sozial verantwortliche Bereitstellung von Wohnraum ein.
Dieses Projekt in Dithmarschen steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen Regionen stehen, wenn sie durch große Industrieansiedlungen einen Aufschwung erleben. Es betont die Notwendigkeit, vorausschauend und kooperativ zu handeln, um langfristige positive Effekte für die lokale Bevölkerung und die Wirtschaft zu erzielen und gleichzeitig soziale Gerechtigkeit zu wahren.
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