Bremen (VBR).
Bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte stößt auf breites Interesse
Berlin – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten ab 2025 steht bevor und wird von einer überwältigenden Mehrheit positiv aufgenommen. Laut einer repräsentativen Civey-Befragung, die im August 2024 im Auftrag des AOK-Bundesverbands unter 10.000 Personen durchgeführt wurde, befürworten 61 Prozent der Befragten die automatische Einrichtung der ePA, wenn nicht aktiv widersprochen wird. Diese sogenannte Opt-out-Regelung soll sicherstellen, dass Versicherte automatisch eine ePA erhalten, es sei denn, sie lehnen ausdrücklich ab.
Überraschend ist jedoch der Anstieg des Anteils unentschiedener Bürger von 12 auf 15 Prozent seit der letzten Umfrage im November 2023, kurz vor dem Beschluss zur Einführung der “ePA für alle”. Etwa 20 Prozent lehnen die Regelung generell ab.
Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, betont: „Die AOKs beginnen nun, ihre 27 Millionen Versicherten mit persönlichen Anschreiben oder E-Mails über die Einrichtung ihrer persönlichen ePA zu informieren.“ Diese Informationskampagne zielt darauf ab, die Vorteile der ePA und die Schutzmaßnahmen für sensible Gesundheitsdaten hervorzuheben sowie auf die Möglichkeit des Widerspruchs aufmerksam zu machen.
Die Civey-Umfrage offenbart ein großes Interesse an den angebotenen Funktionen der ePA, insbesondere bei digital affinen Menschen. 77 Prozent der Befragten möchten künftig Gesundheitsdaten wie Arztbriefe oder Labordaten über ihre ePA einsehen. Bei digitalen Enthusiasten steigt dieser Anteil sogar auf 90 Prozent.
Ähnliche Zustimmung findet sich bei der Einsicht von Informationen zu verordneten Behandlungen und Medikamenten, woran 73 Prozent Interesse haben. Auch hier zeigt sich eine höhere Zustimmung bei besonders technologieaffinen Nutzern.
Weniger ausgeprägt ist das Interesse daran, eigene Dokumente in die ePA hochzuladen. Während knapp 57 Prozent dies befürworten, äußert sich ein Viertel ablehnend und 19 Prozent sind unentschlossen. Bei technikaffinen Befragten liegt die Zustimmungsrate allerdings bei 71 Prozent.
Der Gesetzgeber hatte mit dem Digitalgesetz die Einführung der ePA für alle gesetzlich Versicherten inklusive der familienversicherten Kinder ab dem 15. Januar 2025 beschlossen. Nach einer Pilotphase soll die ePA ab Februar 2025 bundesweit verfügbar sein.
„Mit der Opt-out-Lösung bietet sich die Chance, dass die ePA flächendeckend Einzug in die medizinische Versorgung hält“, so Reimann. Bereits jetzt können AOK-Versicherte die ePA “AOK Mein Leben” nutzen, müssen diese aber noch aktiv beantragen. Mit der neuen Regelung wird die ePA automatisch angelegt und bietet somit eine sichere digitale Ablage für Gesundheitsdaten, vermeidet Doppelbehandlungen und fördert die Vernetzung der behandelnden Ärzte.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenschutz. Die Gesundheitsdaten der Versicherten sind durch höchste Sicherheitsstandards geschützt. Wer die ePA nicht nutzen möchte, hat sechs Wochen Zeit, der Einrichtung zu widersprechen. Auch später kann jederzeit eine Entscheidung revidiert werden.
Die Bedeutung dieser Entwicklung für das Gesundheitssystem ist enorm. Die ePA ermöglicht Ärzten, mit Zustimmung der Patienten, einen umfassenden Überblick über deren Gesundheitshistorie und erleichtert den Zugang zu relevanten medizinischen Dokumenten wie Röntgenbildern und Berichten. Dies spart Zeit und Ressourcen und verbessert die Patientenversorgung.
Elektronische Patientenakte: Digitalisierung im Gesundheitswesen auf dem Vormarsch
Die bevorstehende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle gesetzlich Versicherten ab dem Jahr 2025 stößt in der deutschen Bevölkerung auf breites Interesse. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Wendepunkt im Gesundheitswesen und könnte die Art und Weise, wie medizinische Daten und Gesundheitsinformationen verwaltet werden, revolutionieren.
Vision einer Vernetzten Gesundheitsversorgung
Die ePA soll nicht nur eine sicherere digitale Ablage für Gesundheitsdaten bieten, sondern auch die Vernetzung und Kommunikation zwischen behandelnden Ärzten fördern. So könnten Doppelbehandlungen vermieden und die Patientenversorgung verbessert werden. Bereits jetzt zeigt die repräsentative Civey-Befragung, dass eine deutliche Mehrheit der Befragten von den potenziellen Vorteilen der ePA überzeugt ist. Besonders bei digital affinen Menschen trifft die ePA auf offenen Türen.
Andere Länder haben bereits ähnliche Systeme implementiert und positive Erfahrungen gesammelt. In den skandinavischen Ländern, etwa Schweden und Dänemark, wird die elektronische Patientenakte seit Jahren erfolgreich genutzt. Diese Länder berichten von einer verbesserten Qualität der medizinischen Versorgung und einer höheren Effizienz im Gesundheitswesen. Diese internationalen Beispiele könnten als Vorbild für Deutschland dienen und zeigen das Potenzial der Digitalisierung im Gesundheitssektor auf.
Herausforderungen und Widerstände
Trotz der positiven Resonanz gibt es auch Herausforderungen und Widerstände. Eine beachtliche Minderheit von 20 Prozent der Befragten lehnt die Opt-out-Regelung ab. Diese Personen haben Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Sicherheit ihrer sensiblen Gesundheitsdaten. Es ist essentiell, dass diese Sorgen ernst genommen werden. Denn Vertrauen ist die Basis für den Erfolg der ePA.
Die Datenschutzstandards der ePA in Deutschland gehören zu den höchsten weltweit. Die Versicherten können sicher sein, dass ihre Daten nur mit ihrer ausdrücklichen Zustimmung weitergegeben werden. In vergleichbaren Projekten haben Länder wie Estland gezeigt, dass ein robustes Datenschutzkonzept viele anfängliche Bedenken zerstreuen kann.
Die Zukunft der Gesundheitsdigitalisierung
Die Einführung der ePA könnte auch langfristige Trends in der Gesundheitsdigitalisierung verstärken. Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung im Gesundheitswesen könnten zu einer flächendeckenden Implementierung von Telemedizin und anderen digitalen Gesundheitsdiensten führen. In der aktuellen Civey-Umfrage zeigten viele Befragte Interesse an der Einsicht von Gesundheitsdaten via ePA – ein klarer Hinweis darauf, dass die Bevölkerung bereit für mehr digitale Innovationen im Gesundheitssystem ist.
In Ländern wie Finnland, wo die Telemedizin bereits verbreitet ist, hat die ePA als Grundlage für die umfassende Nutzung digitaler Gesundheitsdienste gedient. Ebenso könnte in Deutschland die ePA als Katalysator für weitere digitale Innovationen in der Medizin fungieren.
Ein Schritt in die digitale Zukunft
Die Einführung der elektronischen Patientenakte ist nur ein Puzzleteil in der komplexen Landschaft der Gesundheitsdigitalisierung. Doch sie könnte als Initialzündung für weitreichendere Veränderungen dienen. Die überwältigende Mehrheit der Befragten, die die ePA positiv aufnehmen, zeigt, dass die Bevölkerung bereit ist, diesen Schritt in die digitale Zukunft zu wagen. Mit der richtigen Balance zwischen Datenschutz und Nutzen könnte die ePA der Gesundheitsversorgung in Deutschland zu neuen Höhen verhelfen.
Die Entwicklung bleibt spannend und es bleibt abzuwarten, wie gut die Einführung tatsächlich umgesetzt wird und ob die geplanten Maßnahmen die Bedürfnisse und Bedenken aller Versicherten angemessen berücksichtigen können. The potential for the ePA to improve the overall healthcare experience is enormous, and it offers a promising glimpse into a more connected and efficient healthcare system for everyone.
Für weitere Details stehen Dr. Kai Behrens und sein Team vom AOK-Bundesverband zur Verfügung, welche auch weiterhin umfassend über die ePA informieren werden. Die vollständigen Ergebnisse der Civey-Befragung sind online abrufbar.
Diese Initiative markiert einen bedeutenden Schritt in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens und verspricht, die Versorgungsqualität der Patienten wesentlich zu verbessern.
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Befragung zeigt nach wie vor viel Informationsbedarf beim Thema elektronische …
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8 Antworten
Ich finde es gut, dass man alle Gesundheitsdaten an einem Ort hat. Aber was ist, wenn ich etwas nicht hochladen möchte? Kann ich das steuern?
Das mit der ePA klingt gut, aber was passiert, wenn jemand die Daten hackt? Das wäre schlimm.
Ich habe Angst vor dem Datenschutz. Wer garantiert mir, dass meine Gesundheitsdaten nicht missbraucht werden?
Wenn die Daten sicher sind, dann ist die ePA bestimmt nützlich. Aber wie sicher sind die Daten wirklich?
Die sagen, es ist sicher. Aber man weiß ja nie, Hacker gibt es überall.
Diese elektronische Patientenakte klingt kompliziert. Werden die älteren Leute das überhaupt verstehen können?
Vielleicht helfen doch die Ärzte und die Familie dabei.
Die Ärzte müssen dann mehr Zeit für Erklärungen einplanen.