Bremen (VBR).
Freiburg/Goma – Der Humanitäre Einsatz der Caritas in der vom Konflikt gezeichneten Stadt Goma, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, bleibt angesichts anhaltender Gewalt und einer katastrophalen Versorgungslage eine drängende Priorität. Dreizehn Wochen nach der Machtübernahme durch die M23-Rebellen wird die Situation für die Zivilbevölkerung immer prekärer. „Es kommt immer wieder zu Kämpfen zwischen Armee und Rebellen, zudem nimmt die Gewaltkriminalität in der Stadt zu“, erklärt Volker Gerdesmeier, Leiter des Afrika-Referats von Caritas international. Die Menschen in Goma sind verängstigt und fühlen sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher. Überfälle, Plünderungen und gezielte Tötungen haben das Vertrauen in die eigene Sicherheit erschüttert.
Der Mangel an Trinkwasser und Nahrungsmitteln wirkt sich besonders stark auf schutzbedürftige Gruppen wie Kinder und Schwangere aus. „Die Gefahr von Cholera und Typhus ist nicht gebannt“, warnt Gerdesmeier und hebt hervor, dass die medizinische Versorgung für die Bevölkerung in Goma nur unzureichend ist. Heutzutage haben viele Menschen nicht einmal mehr Zugang zu grundlegenden gesundheitlichen Leistungen.
Trotz dieser verheerenden Umstände leisten die Caritas-Mitarbeiter vor Ort bemerkenswerte Hilfe. Sie haben die Wasserversorgung in Goma ausgebaut und betreiben nun fünf Wasserentnahmestellen, die täglich 200.000 Liter Wasser bereitstellen. „Gott sei Dank können wir die Menschen erreichen und ihnen helfen. Das immerhin ist die gute Nachricht“, so Gerdesmeier weiter.
In einem weiteren Schritt hat Caritas Goma eine mobile Klinik in Betrieb genommen, die sich intensiv um schwangere Frauen und Opfer sexueller Gewalt kümmert. Psychologische Unterstützung wird ebenso angeboten, um den traumatisierten Menschen in Goma zu helfen, die unter den Auswirkungen des Konflikts leiden.
Die Lage für die mehr als 11.000 Vertriebenen, die in und um Goma untergebracht sind, bleibt kritisch. Viele haben Zuflucht in Sammelzentren oder bei Gastfamilien gefunden. Aufgrund wiederholter Kämpfe sind fast 80.000 Menschen aus ihren Häusern geflohen, und die Perspektiven auf eine Besserung sind gering. „Unser Partner rechnet damit, dass die Kämpfe weiter zunehmen und sich die Situation nicht so schnell verbessern wird“, so Gerdesmeier besorgt.
Am 27. Januar 2025 eroberten die M23-Rebellen Goma nach wochenlangen Kämpfen mit der kongolesischen Armee. Die Anzahl der Opfer ist unklar; die Regierung spricht von mehr als 8.000 Toten und einer Vertreibung von 400.000 Menschen.
Die anhaltende Krise verdeutlicht nicht nur die humanitären Herausforderungen in der Region, sondern fordert auch ein schnelles Handeln von internationaler Seite. Die Caritas international ruft zu Spenden auf, um den Menschen in der DR Kongo zu helfen und die notwendige Nothilfe zu mobilisieren.
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Goma: Kämpfe, Überfälle, Selbstjustiz – die Lage im Ostkongo bleibt kritisch
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Zunehmende Humanitäre Krise in Goma: Ein Blick auf die Hintergründe und zukünftige Entwicklungen
Die anhaltenden Kämpfe in Goma, die seit der Eroberung durch die M23-Rebellen am 27. Januar 2025 eskaliert sind, verschärfen die humanitäre Krise in der Region sowohl durch die unmittelbare Bedrohung durch Gewalt als auch durch die anhaltende Unterversorgung der Zivilbevölkerung mit lebensnotwendigen Gütern. Über 80.000 Menschen wurden durch die Konflikte gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, und Schätzungen zufolge leben in Goma nach wie vor über 11.000 Vertriebene in Sammelzentren unter schwierigen Bedingungen.
Die derzeitige Versorgungslage ist alarmierend. Während Caritas Goma versucht, den akuten Wasserbedarf mit den kürzlich installierten Wasserentnahmestellen zu decken, bleibt die Herausforderung, tragfähige Lösungen für die Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung zu finden, bestehen. Die steigenden Preise für Lebensmittel haben die Situation insbesondere für schutzbedürftige Gruppen wie Schwangere und Kinder erheblich verschärft. Diese Verknappung ist eine direkte Folge der Unsicherheit, die sich auch in Form von Plünderungen und gewalttätigen Übergriffen manifestiert.
International ist die Aufmerksamkeit auf den Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo begrenzt, was die Chance auf eine umfassende humanitäre Antwort beeinträchtigt. Prognosen deuten darauf hin, dass die Kämpfe an Intensität zunehmen könnten, was die ohnehin prekäre Lage der Zivilbevölkerung weiter verschlechtern würde. Caritas engagiert sich in Goma aktiv, doch ohne ausreichende Mittel wird es zunehmend schwierig sein, die nötige Unterstützung bereitzustellen.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass humanitäre Unterstützung oft nicht ausreicht, um langfristige Lösungen zu finden. Vergleiche mit früheren Konflikten in anderen Regionen Afrikas zeigen, dass eine stabilere politische Lösung und internationale Diplomatie unerlässlich sind, um die Wurzeln der Krise zu bekämpfen. Die Erfahrung lehrt uns, dass ohne eine nachhaltige Friedenslösung in der Region die humanitären Herausforderungen die Menschen weiterhin in ein von Angst und Unsicherheit geprägtes Leben zwingen werden.
Die aktuelle Situation in Goma ist ein eindringlicher Aufruf an die internationale Gemeinschaft, nicht nur finanzielle Unterstützung zu leisten, sondern auch einen aktiven Dialog zu fördern, um die Ursachen des Konflikts und die Not der Zivilbevölkerung anzugehen. Es bedarf eines kollektiven Engagements, um die leidende Bevölkerung in Goma zu unterstützen und langfristige Stabilität zu schaffen.
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7 Antworten
‚Es ist schockierend zu hören, wie viele Menschen leiden müssen! Die Caritas leistet tolle Arbeit unter extremen Bedingungen. Wie können wir als Bürger helfen? Gibt es spezifische Spendenaktionen oder Hilfsinitiativen?‘
Die Berichte über Gewalt und Übergriffe machen mich sehr betroffen. Ich hoffe auf mehr Aufmerksamkeit für Goma in den Medien. Was denkt ihr, könnte helfen, die Öffentlichkeit besser zu informieren?
‚Ich stimme dir zu, Jonas! Die Medien sollten mehr darüber berichten! Vielleicht sollten wir auch Social Media nutzen, um das Bewusstsein zu schärfen? Welche Plattformen haltet ihr für am effektivsten?‘
Die Situation in Goma scheint immer schlimmer zu werden. Ich frage mich, wie lange die internationale Gemeinschaft noch zusehen will? Gibt es Pläne für langfristige Hilfe oder bleibt es nur bei Nothilfe?
Das sind wichtige Fragen, Karla20! Es braucht mehr als nur kurzfristige Lösungen. Ich denke auch, dass eine politische Lösung entscheidend wäre. Was denkt ihr über die Rolle der UN in dieser Krise?
Es ist wirklich wichtig, dass wir die Caritas unterstützen. Die mobile Klinik für schwangere Frauen klingt nach einer großartigen Initiative. Wie können wir sicherstellen, dass mehr Menschen von diesen Angeboten erfahren und Zugang dazu haben?
Ich finde die Lage in Goma wirklich erschreckend. Es ist traurig zu sehen, wie die Menschen leiden müssen, vor allem Kinder und Schwangere. Welche Schritte können wir als internationale Gemeinschaft unternehmen, um diese Krise zu lindern?