Gewalt gegen Polizeikräfte in Bayern bleibt alarmierend hoch, so Jürgen Köhnlein, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Bayern, bei der Präsentation des Lagebildes Gewalt gegen Polizeikräfte 2022. Die Hemmschwelle sinkt, und die Zahl der Verletzten steigt – es ist an der Zeit, dass Politiker und Gesellschaft den Schutz derer, die uns schützen, ernst nehmen.
Zunehmende Gewalt und mangelnde Rückendeckung
Die Zahlen sind erschreckend: 22 Schwerverletzte und fast 3.000 insgesamt verletzte Polizisten in Bayern im Jahr 2022. Acht Angriffe wurden sogar als versuchte Tötungsdelikte eingestuft. Jürgen Köhnlein macht deutlich, dass diese alarmierenden Zahlen aufrütteln müssen. “Es gehen immer mehr Menschen ohne ersichtlichen Grund auf unsere Einsatzkräfte los”, so der Landesvorsitzende der DPolG Bayern.
Doch nicht nur die Gewaltbereitschaft nimmt zu, auch das Verständnis für den schweren Dienst der Einsatzkräfte scheint bei einigen politischen Entscheidungsträgern zu schwinden. Köhnlein fordert mehr Sicherheit für Polizisten, nicht nur durch bessere Schutzausrüstung und Bewaffnung, sondern auch durch Rückendeckung von allen demokratischen Parteien. Er kritisiert, dass polizeiliche Maßnahmen wie der Einsatz von unmittelbarem Zwang bei sogenannten “Klima-Klebern” oft vorschnell als illegale Polizeigewalt bezeichnet werden.
Gesellschaftlicher Wandel und die Rolle der Politik
Der zunehmende Respektverlust gegenüber Polizisten ist Teil eines gesellschaftlichen Wandels, der sich in den letzten Jahren beobachten lässt. Gewaltbereitschaft und fehlende Anerkennung für den gefährlichen Dienst der Einsatzkräfte sind besorgniserregende Entwicklungen. Politiker und die Gesellschaft insgesamt müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und den Schutz derer, die uns schützen, sicherstellen.
Jürgen Köhnlein betont, dass es wichtig ist, das Bewusstsein der Bevölkerung und insbesondere der Politiker für die Notwendigkeit polizeilicher Maßnahmen und Zwangsmittel zu schärfen. “Jede Polizistin und jeder Polizist möchte wohlbehalten vom schweren und gefährlichen Dienst nach Hause zurückkehren. Leider ist das nicht immer der Fall”, mahnt Köhnlein. Nur durch ein gemeinsames Handeln von Politik, Gesellschaft und Polizei kann die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleistet und die Hemmschwelle wieder erhöht werden.
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