Bremen (VBR).
Die Jugendlichen der Generation Z stehen unter einem enormen Druck. Gesellschaftliche Krisen, Kriege und Inflation prägen ihre Realität und lassen sie oft das Gefühl der Kontrolle vermissen. Um dem entgegenzuwirken, entwickeln sie eigene Strategien, die Sicherheit vermitteln sollen. Ein zentrales Element dieses Sicherheitsbedürfnisses ist ein gut bezahlter Job. Die Erwartungen sind dabei jedoch hoch – und realitätsnah scheinen sie oft nicht zu sein.
Eine Jugendstudie des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW) mit dem Titel "Jugend ungeschminkt" zeigt auf eindrückliche Weise, wie unrealistisch viele Gehaltsvorstellungen der GenZ tatsächlich sind. So wünschen sich über 50% der Befragten ein monatliches Einkommen von mindestens 5.000 Euro. Nahezu ein Viertel gibt an, einen Verdienst von mindestens 9.000 Euro pro Monat anzustreben. Im Schnitt liegt das „Traumgehalt“ sogar bei 7.331 Euro. Interessanterweise zeigen sich hierbei junge Männer mit durchschnittlich 8.200 Euro Gehaltsvorstellungen signifikant optimistischer als ihre weiblichen Altersgenossinnen, deren Wunschgehalt bei etwa 6.400 Euro liegt.
Jedoch ist es nicht nur das Gehalt, das die Jugendlichen als Kriterium für ihren Traumjob heranziehen. Das Streben nach einem Beruf, der dauerhaft glücklich macht, rückt zunehmend in den Fokus: 85% suchen eine Tätigkeit, die sie erfüllt, und rund 60% hoffen auf einen Job, der sie ihr ganzes Leben lang begeistert. Diese hohen Ansprüche machen es schwierig, sich auf Ausbildungswege festzulegen. Denn bereits nach wenigen Wochen ziehen 62% der Jugendlichen eine erste Bilanz und entscheiden, ob der gewählte Beruf der richtige für sie ist. Fast halb so viele haben sogar schon einmal eine Ausbildung abgebrochen, weil sie nicht dem Wunschbild entsprochen hat. In einer solchen Gemengelage scheint Durchhalten keine Option mehr zu sein.
Die Angst vor der falschen Wahl und ein wachsendes Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit führen dazu, dass viele Jugendliche in der Berufswahl abwarten oder sogar mehrere Jobs ausprobieren. Oft nehmen sie Übergangsarbeiten wie Kellnern an oder entscheiden sich für eine Weltreise. Letztendlich suchen sie nicht nur nach einem Einkommen, sondern auch nach Erfüllung: „Beim Reisen erlebt man jeden Tag etwas Neues, das ist eigentlich das, was ich immer haben möchte“, bringt es ein junger Reisender auf den Punkt.
Im Kontrast zu ihrem Umgang mit Beruf und Karriere stehen die Geduld und Ausdauer, die sie in ihre Kosmetik-Routinen investieren. Hier scheinen sie bereit zu sein, Aufwand und Zeit zu investieren, um ihre Haut und Haare zu pflegen. Für etwa 50% der Jugendlichen bietet die regelmäßige Anwendung von Kosmetikprodukten nicht nur äußere Schönheit, sondern auch Struktur und Sicherheit im Alltag.
Mit dieser Studie zeigt der IKW nicht nur die Sehnsüchte der jungen Generation auf, sondern auch die Herausforderungen, vor denen sie steht. Wie sieht die Zukunft aus, wenn die Vorstellungen von der Realität weit entfernt sind? Die Ergebnisse werfen Fragen auf, die sowohl Unternehmen als auch die Gesellschaft im Ganzen betreffen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
IKW-Jugendstudie: 7.000 Euro netto, die GenZ will viel Geld verdienen
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Die Herausforderungen der Generation Z: Gehaltsvorstellungen und Berufseinstieg im neuen Kontext
Die Ergebnisse der IKW-Jugendstudie verdeutlichen nicht nur die hohen Gehaltsvorstellungen der Generation Z, sondern spiegeln auch ein wachsendes Bedürfnis nach Sicherheit und Zufriedenheit wider. In Zeiten globaler Unsicherheiten und wirtschaftlicher Schwierigkeiten erscheinen diese Erwartungen jedoch angesichts der Realität des Arbeitsmarktes zunehmend als Utopie. Es ist nicht zu übersehen, dass mehr als 50 % der Befragten von einem monatlichen Einkommen ab 5.000 Euro ausgehen, während fast ein Viertel sogar mindestens 9.000 Euro monatlich anstrebt. Diese Zahlen werfen Fragen auf: Wie stehen die Chancen für eine so hohe Vergütung für Berufsanfänger in einem sich rapide verändernden Arbeitsumfeld?
Die Anforderungen an den „Traumjob“ sind nicht weniger bemerkenswert. Der Wunsch nach Berufsfreiheit, Glück und persönlichem Erfüllung ist stark ausgeprägt; 85 % der Jugendlichen streben nach einem Job, der sie glücklich macht, wobei 60 % einen Job suchen, der ihnen ein Leben lang Freude bereitet. Dieses Streben steht im Kontext eines flexiblen Arbeitsmarktes, wo viele junge Menschen es vorziehen, verschiedene Jobarten auszuprobieren. Die Bereitschaft, eine langwierige Ausbildung abzubrechen oder in temporären Beschäftigungen zu arbeiten, bevor der richtige Karriereweg gefunden wird, könnte langfristig nicht nur der beruflichen Entwicklung schaden, sondern auch zu einer Instabilität im eigenen Lebenslauf führen.
Diese Forschungsresultate korrelieren mit der Beobachtung, dass viele in der Generation Z ungeduldig und schüchtern dem traditionellen Bild verschwommener Karrierewege gegenüberstehen. Wichtig ist, dass sie den Mut haben, Entscheidungen zu hinterfragen und erfüllt zu leben. Viele Jugendliche initiieren vorzeitige Jobwechsel oder nutzen Übergangsarbeiten, um ihre Identität und Berufserwartungen besser zu definieren. Die steigende Popularität von Reiseerlebnissen als zeitgerechter Ausweich erklärt sich durch den Drang nach neuen Erfahrungen und dem Streben nach Selbstverwirklichung, was wiederum eine Abkehr von klassischen 40-Stunden-Jobs signalisiert.
Im Gegensatz dazu zeigt das Engagement der jungen Menschen für persönliche Schönheitsrituale, dass sie durchaus in der Lage sind, Disziplin aufzubringen, wenn es um persönliche Ziele geht. 50 % der Jugendlichen verwenden Kosmetikprodukte nicht nur aus kosmetischen Gründen, sondern auch zur Strukturierung ihres Alltags. Dieses Verhalten weist auf eine Kluft hin – während sie sich in persönlichen Bereichen stark engagieren, bleibt der Bereich Beruf und Karriere oft von Unklarheiten geprägt.
In einer Welt, wo äußere Umstände wie Inflation und Krisen das Gefühl der Zukunftsangst verstärken, wird es entscheidend sein, wie sowohl Bildungsinstitutionen als auch Arbeitgeber auf diese realistischen und zugleich idealistischen Bedürfnisse reagieren. Flexible Ausbildungsmodelle, praxisnahe Erfahrungen während der Schul- und Studienzeiten sowie gezielte Beratungsangebote könnten helfen, die Lücke zwischen den Erwartungen der jungen Generation und der Realität des Arbeitsmarktes zu schließen. Die Weichen für eine positive Entwicklung jobtechnischer Perspektiven müssen jetzt gestellt werden, um die Talente der Generation Z adäquat zu fördern und deren Potenziale für die Zukunft der Gesellschaft zu nutzen.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
10 Antworten
Ich finde es wichtig dass die GenZ ihre Wünsche äußert! Aber manchmal muss man sich fragen: Was ist wichtiger – Glück oder Sicherheit im Job? Was denkt ihr darüber?
Die hohen Gehaltsvorstellungen machen mir Sorgen. Wie soll das gehen? Unternehmen haben doch nicht endlos Geld zum Verteilen! Es wäre besser über realistische Erwartungen zu sprechen.
Es ist bemerkenswert, wie viel Wert auf persönliche Schönheit gelegt wird. Das zeigt doch auch eine gewisse Disziplin. Aber wie kann das helfen in der Berufswelt? Können wir diese Disziplin nutzen, um bessere Jobs zu finden?
Das stimmt! Wenn sie so viel Zeit für Kosmetik investieren können, sollten sie auch für ihre Karriere Planung aufwenden.
Ja genau! Vielleicht könnte man das in Workshops kombinieren – Selbstpflege und Karriereberatung.
Die Studie zeigt gut, dass die Suche nach Glück im Job für viele wichtig ist. Aber was ist mit den Jobs, die weniger Spaß machen? Sollen wir alle unsere Träume verfolgen oder auch mal Kompromisse eingehen?
Gute Frage! Vielleicht muss man auch mal einen Job machen, um Geld zu verdienen und dann seinen Traum verfolgen.
Ich denke auch, dass man manchmal realistisch sein muss. Ein Traumjob ist toll, aber was bringt es ohne Einkommen?
Ich finde die Gehaltsvorstellungen der GenZ wirklich interessant, aber sind die realistisch? Woher nehmen sie diese Ansprüche? Vielleicht sollten wir mehr über die Realität des Arbeitsmarktes reden.
Ja, das ist wirklich spannend. Ich denke, viele junge Leute verstehen nicht, dass Erfahrung oft mehr zählt als hohe Gehälter gleich am Anfang.