– Internationaler Genossenschaftstag am 5. Juli 2024 feiert genossenschaftliche Kooperation im Wohnungsbau.
– 2.000 Wohnungsbaugenossenschaften bieten 2,2 Mio. Wohnungen, sichern bezahlbares Wohnen für 5 Mio. Menschen.
– 2025 Internationales Jahr der Genossenschaften unter UNO-Motto „Cooperatives Build a Better World“.
Internationaler Genossenschaftstag am 5. Juli: Wohnungsbaugenossenschaften als Säule für bezahlbares Wohnen
Am 5. Juli feiert Deutschland den Internationalen Tag der Genossenschaften, der seit 1923 alljährlich am ersten Samstag im Juli begangen wird. In diesem Jahr erhält der Anlass besondere Bedeutung, denn 2025 steht als Internationales Jahr der Genossenschaften unter dem Motto „Cooperatives Build a Better World“ weltweit im Fokus. Die Vereinten Nationen würdigen damit die globale Bedeutung von Genossenschaften und ihre Rolle bei drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen.
Im Mittelpunkt des bundesweiten Engagements stehen die Wohnungsbaugenossenschaften. Rund 2.000 Genossenschaften dieser Art sorgen in Deutschland für sicheres und bezahlbares Wohnen in etwa 2,2 Millionen Wohnungen, in denen rund 5 Millionen Menschen leben. Damit sind sie ein prägender Faktor in der Wohnungswirtschaft – nicht nur als Vermieter, sondern auch als Schaffer neuer Wohnräume und als wichtige Arbeitgeber und Ausbilder. Ihre Aktivitäten in Instandhaltung, Modernisierung und Neubau machen sie zu stabilen Wirtschaftspartnern in ihren Regionen.
Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, hebt die soziale Bedeutung hervor: „Wohnungsgenossenschaften widmen sich dem Grundbedürfnis der Menschen nach einem sicheren und bezahlbaren Zuhause. Die Wohnungsnot ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. In diesen schwierigen Zeiten ist es umso wichtiger, dass wir mit den Genossenschaften eine Form von Wohnungsunternehmen haben, die Gemeinsamkeit und Verantwortung in ihrer DNA tragen.“
Mit Blick auf das kommende Jahr unterstreicht Gedaschko: „Es kommt genau zur richtigen Zeit und freut uns sehr, dass wir in diesem Jahr das Internationale Jahr der Genossenschaften feiern.“
Die Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland verdeutlicht die Werte, die ihre Mitglieder täglich leben: Solidarität, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung. Olaf Rabsilber, Vorstandsvorsitzender der Initiative, erklärt: „Das Internationale Jahr der Genossenschaften 2025 rückt unsere Prinzipien weltweit ins Rampenlicht: Solidarität, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung. Wohnungsbaugenossenschaften leben diese Werte Tag für Tag – indem sie mit gemeinschaftlichem Handeln bezahlbares und faires Wohnen ermöglichen. Rund um den Internationalen Tag der Genossenschaften machen unsere Mitglieder das einmal mehr sichtbar: mit kreativen, aufmerksamkeitsstarken Aktionen und unter dem Motto 'Gemeinsam mehr beWIRken'.“
Auch die Rechtsform der Genossenschaften steht im Fokus. Gedaschko weist darauf hin, dass deren guter Ruf geschützt werden muss: „Genossenschaften erfreuen sich hoher Beliebtheit. Das ist gut! Gleichwohl muss die Rechtsform vor unseriösen Geschäftsmodellen geschützt werden, die sich den guten Ruf der Genossenschaften, insbesondere der Wohnungsgenossenschaften, zunutze machen, um ihre Geschäftsmodelle zu etablieren, die häufig nur den Initiatoren und Vertriebspartnern dienen.“
Der Internationale Genossenschaftstag am 5. Juli und das kommende Jahr 2025 bieten die Gelegenheit, die zentrale Rolle der Wohnungsbaugenossenschaften für ein nachhaltiges, bezahlbares und solidarisches Wohnen stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken.
Mehr als nur Wohnraum: Die wachsende Bedeutung von Genossenschaften auf dem Wohnungsmarkt
Wohnungsbaugenossenschaften gewinnen zunehmend an Bedeutung in einem Markt, der von steigenden Mietkosten und knapper Verfügbarkeit geprägt ist. Anders als klassische Vermieter verfolgen Genossenschaften nicht den maximalen Gewinn, sondern ein gemeinschaftliches Wohnmodell, das Sicherheit und Bezahlbarkeit für die Mitglieder in den Mittelpunkt stellt. Dieses Prinzip spiegelt sich in ihrer Struktur wider: Die Mieter sind zugleich Mitglieder und Mitbestimmende, was eine enge Verbindung zwischen Genossenschaft und Bewohnern schafft. Diese demokratische Eigentümerform unterscheidet sie grundlegend von privaten Investoren oder profitorientierten Unternehmen. Statt einzelner Renditeorientierung steht hier das langfristige Wohl der Gemeinschaft im Vordergrund.
Neben dem sozialen Auftrag spielen auch wirtschaftliche und ökologische Aspekte eine wichtige Rolle. Wohnungsbaugenossenschaften investieren kontinuierlich in Instandhaltung, Modernisierung und den Neubau von Wohnungen. Dadurch tragen sie dazu bei, den Wohnungsmarkt zu stabilisieren und neue, nachhaltige Wohnraumangebote zu schaffen. Die genossenschaftliche Bauweise und Verwaltung fördern zudem ressourcenschonende Standards, die immer stärker an Bedeutung gewinnen. Die Orientierung an den Bedürfnissen der Mitglieder schafft eine solide Basis für nachhaltige Stadtentwicklung.
Ein wesentlicher Vorteil von Genossenschaften liegt in ihrer Ausrichtung auf langfristige Sicherheit und Gemeinschaft. Dies äußert sich unter anderem in:
- Bezahlbare Mieten durch Selbstverwaltung und Gemeinwohlorientierung
- Mitbestimmung der Bewohner bei wichtigen Entscheidungen
- Stabile Mietverhältnisse ohne kurzfristige Renditedruck
- Engagement für nachhaltige Modernisierung und Neubauten
- Stärkung sozialer Bindungen und Nachbarschaften
Wie unterscheiden sich Genossenschaften von klassischen Vermietern?
Klassische Vermieter, insbesondere private Investoren, verfolgen oft klare wirtschaftliche Ziele: Sie setzen auf möglichst hohe Mieteinnahmen und Flexibilität bei der Nutzung der Immobilien. Genossenschaften hingegen bieten eine alternative Form der Wohnraumversorgung, die sich an den Interessen der Gemeinschaft orientiert. Die Verantwortung für bezahlbares und sicheres Wohnen liegt hier nicht allein beim Eigentümer, sondern bei allen Mitgliedern gemeinsam. Diese Struktur fördert ein nachhaltigeres Mietverhältnis und eine stärkere soziale Kontrolle, was auch die Wohnqualität verbessert.
Genossenschaften investieren planvoll in den Erhalt und den Ausbau ihres Wohnungsbestands. Damit sichern sie nicht nur bezahlbaren Wohnraum, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur sozialen Stabilität in den Städten. Dieser Ansatz steht im Gegensatz zu kurzfristig orientierten Marktstrategien, die oft zu Verdrängung und sozialen Spannungen führen.
Zukunftsperspektiven: Genossenschaften im Wandel der Städte
Die Rolle der Wohnungsbaugenossenschaften wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. Der klare Fokus auf Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung trifft den Nerv einer Zeit, in der bezahlbarer Wohnraum knapp ist und ökologische Herausforderungen an Bedeutung gewinnen. Das für 2025 ausgerufene Internationale Jahr der Genossenschaften unterstreicht die globale Relevanz dieser Organisationsform. Unter dem Motto "Cooperatives Build a Better World" betont es die Bedeutung von Solidarität und Zukunftsorientierung, die Wohnungsbaugenossenschaften im Alltag umsetzen.
In urbanen Zentren kann die genossenschaftliche Wohnform helfen, die Entwicklung lebendiger und sozial ausgewogener Quartiere zu fördern. Dabei bieten sich Chancen, den demografischen Wandel zu gestalten und auf individuelle Bedürfnisse in der Stadtgesellschaft flexibel zu reagieren. Die Zusammenarbeit mit Kommunen, sozialen Trägern und anderen Akteuren fördert innovative Wohnkonzepte, die weit über die reine Bereitstellung von Wohnraum hinausgehen.
Mit dem bevorstehenden Internationalen Jahr der Genossenschaften wird die Wohnungsbaugenossenschaft als Modell für nachhaltiges und sozial gerechtes Wohnen weltweit sichtbarer. Dies könnte dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und die Attraktivität dieser demokratischen Wohnform weiter zu steigern – gerade auch unter jüngeren und urbanen Bevölkerungsgruppen. So positionieren sich Genossenschaften als zukunftsfähige Alternative im zunehmend komplexen Wohnungsmarkt.
Die Inhalte dieses Beitrags basieren auf der Pressemitteilung des GdW Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.
11 Antworten
Die Idee von solidarischem Wohnen gefällt mir sehr gut. Ist es nicht wichtig, auch jüngere Leute dafür zu begeistern? Was haltet ihr von speziellen Programmen für Studenten und junge Familien?
Das wäre tatsächlich eine gute Initiative! Vielleicht könnten Workshops helfen oder Netzwerktreffen!
Ich finde es super, dass der Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt wird! Wie können wir sicherstellen, dass diese Prinzipien auch in Zukunft beibehalten werden?
Die genossenschaftliche Idee ist echt wichtig für unsere Gesellschaft. Aber ich frage mich, was passiert, wenn die Nachfrage steigt? Können die Genossenschaften mithalten?
Das ist eine berechtigte Sorge! Ich hoffe wirklich, dass sie ihre Strukturen anpassen können.
Der Internationale Genossenschaftstag ist eine wichtige Erinnerung an unsere sozialen Verpflichtungen. Ich frage mich, wie wir mehr Menschen dazu bringen können, sich in Genossenschaften zu engagieren.
Das ist ein guter Punkt! Vielleicht durch Informationsveranstaltungen? Es gibt doch viele Vorteile für Mitglieder.
Ja genau! Mehr Aufklärung könnte helfen. Welche Ideen habt ihr, um das Thema populärer zu machen?
Ich finde es klasse, dass die Wohnungsbaugenossenschaften so viele Menschen unterstützen. Aber wie sieht es mit den Preisen aus? Werden die Mieten in Zukunft steigen oder bleiben sie stabil?
Ich stimme zu! Es ist wichtig, dass die Genossenschaften weiterhin bezahlbare Wohnungen bieten. Was denkt ihr über die Rolle der Politik dabei? Könnten sie mehr tun?
Gute Fragen! Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit zwischen Genossenschaften und Kommunen intensiver wird. Was denkt ihr über innovative Wohnkonzepte?