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Gemeinsamer Appell: Schutz für geflüchtete Kinder stärken

Flüchtlingsschutz ist Teil unserer demokratischen Werte / Gemeinsamer Appell an die ...
Am 9. September 2024 richtet sich die Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes Deutschland e.V. zusammen mit 26 weiteren Organisationen in einem dringenden Appell an die Bundesregierung. Im Vorfeld des geplanten Migrationstreffens zwischen Bundesregierung, Ländern und Union sowie des vorgeschlagenen "Sicherheitspaktes" warnt Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes, eindringlich davor, Migration als Hauptursache für aktuelle Probleme darzustellen und rechtsstaatliche Prinzipien zu gefährden. Die Organisation setzt sich vehement für die Rechte geflüchteter Kinder ein und fordert Investitionen in Prävention und Integration statt weiterer Verschärfungen und Leistungskürzungen.

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Bremen (VBR). Osnabrück/Berlin – Angesichts des bevorstehenden Migrationstreffens zwischen der Bundesregierung, den Ländern und der Union sowie des von der Bundesregierung vorgeschlagenen “Sicherheitspaktes” hat die renommierte Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes eindringlich vor einem Kurswechsel gewarnt. Gemeinsam mit 26 weiteren Organisationen appelliert sie an die Regierung, ihren rechtsstaatlichen Kompass nicht zu verlieren.

Joshua Hofert, Vorstandssprecher bei Terre des Hommes, betont: “In der aktuellen Debatte um den sogenannten ‘Sicherheitspakt’ dürfen wir den rechtstaatlichen Kompass nicht verlieren”. Hofert erklärt weiter, dass es zwar dringend notwendig sei, Gewalt zu bekämpfen, jedoch sei es gefährlich und falsch, Migration als Ursache aller Probleme darzustellen. Solche Forderungen, die im Widerspruch zu den Prinzipien unseres Rechtstaats stehen, dürften keinen Platz in der politischen Diskussion haben. “Sie sind eine große Errungenschaft – und schützen letztendlich uns alle”, so Hofert.

Terre des Hommes richtet sein Augenmerk besonders auf die Rechte geflüchteter Kinder. In einer Zeit, in der Krieg, Zwangsprostitution und Zwangsheiraten zahlreiche Kinder weltweit zur Flucht zwingen, betont die Organisation, wie wichtig es ist, diese Kinder nicht durch verschärfte Asylgesetze zusätzlich zu belasten. Hofert führt aus: “Alle Kinder haben das gleiche Recht auf ein Leben in Würde. Das gebieten sowohl rechtliche Verträge wie die UN-Kinderrechtskonvention und die Genfer Flüchtlingskonvention, zu denen sich Deutschland verpflichtet hat, als auch unser gemeinsames Verständnis von Menschlichkeit.”

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Die Projekte von Terre des Hommes zeigen täglich, warum Kinder ihr Zuhause verlassen müssen. Es gehe darum, ihnen hierzulande faire Zukunftsperspektiven zu bieten, unabhängig von ihrer Herkunft. Statt weiterer Verschärfungen und Leistungskürzungen fordert die Organisation daher gezielte Investitionen in Präventions- und Integrationsmaßnahmen. So seien zum Beispiel psychosoziale Unterstützung, Bildung und Zugang zur Gesundheitsversorgung essenziell, um den geflüchteten Kindern zu helfen, ein neues Leben aufzubauen.

Dieser Appell von Terre des Hommes erhält zusätzliche Bedeutung vor dem Hintergrund des geplanten Treffens und des darin enthaltenen Sicherheitsdiskurses. Die Forderung nach einem menschlicheren und gerechtigkeitsorientierten Ansatz in der Migrationspolitik könnte weitreichende Konsequenzen für die gesellschaftliche Integration und den sozialen Frieden haben.

Für weitere Informationen steht Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher bei Terre des Hommes, zur Verfügung (Kontakt: c.ramm@tdh.de; 0171-6729748). Ihre Arbeit und Ihr Engagement können auf tdh.de vertieft nachvollzogen werden.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
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Hintergrund und Kontext: Migration und Sicherheit in Deutschland

Die Debatte um den sogenannten "Sicherheitspakt" reiht sich in eine längere Geschichte politischer Diskussionen über Migration und Sicherheit in Deutschland ein. Historisch gesehen haben Migrationsbewegungen immer wieder gesellschaftliche und politische Dynamiken beeinflusst. Bereits in den 1990er Jahren, als infolge der Jugoslawien-Kriege viele Geflüchtete nach Deutschland kamen, standen Sicherheitsbedenken hoch im Kurs. Ebenso hat die sogenannte Flüchtlingskrise von 2015/16, bei der Hunderttausende Menschen vor allem aus dem Nahen Osten und Afrika Schutz in Europa suchten, zu einer Intensivierung dieser Diskussionen geführt.

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Eine häufige Kritik an politischen Maßnahmen zur Bekämpfung vermeintlicher Unsicherheiten durch Migration ist, dass sie oft kurzfristige Reaktionen auf gesellschaftlichen Druck darstellen und dabei langfristig negative Konsequenzen für die betroffenen Menschen und die Gesellschaft insgesamt haben können. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass repressive Maßnahmen gegen Geflüchtete und Migranten nicht zwingend zu mehr Sicherheit führen, sondern unter Umständen das Gegenteil bewirken können. Dies gilt insbesondere dann, wenn soziale Integration und psychologische Unterstützung vernachlässigt werden.

Der Vorschlag der Bundesregierung zum "Sicherheitspakt" hat daher auch weitreichende Implikationen für die geflüchteten Kinder, die Terre des Hommes unterstützt. Mangelnde Integration und fehlende Zukunftsperspektiven können dazu führen, dass diese Kinder später mit erheblichen psychosozialen Problemen konfrontiert sind, was wiederum gesellschaftliche Spannungen verstärken kann. Investitionen in Bildungs-, Gesundheits- und Unterstützungsprogramme sind hier nicht nur ethisch geboten, sondern auch ein strategisches Mittel, um langfristig eine friedliche und stabile Gesellschaft zu fördern.

Prognosen deuten darauf hin, dass globale Krisen wie der Klimawandel, bewaffnete Konflikte und wirtschaftliche Ungleichheiten auch in Zukunft zu Migration führen werden. Umso wichtiger ist es, Strukturen zu schaffen, die nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse von Geflüchteten abdecken, sondern nachhaltige Lösungen bieten. Das bedeutet unter anderem, internationale Zusammenarbeit zu stärken und Verantwortung fair zu verteilen.

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Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass erfolgreiche Migrationspolitik nicht auf Ausgrenzung und Abschottung basiert, sondern auf Integration, Partizipation und Chancengleichheit. Städte wie Toronto oder Malmö weisen auf beeindruckende Weise nach, wie die Einbindung von Zugewanderten die gesellschaftliche Vielfalt bereichern und gleichzeitig Sicherheitsbedenken mindern kann.

Insgesamt verweist die Stellungnahme von Terre des Hommes und den unterstützenden Organisationen darauf, dass populistische Forderungen nach härteren Maßnahmen häufig an den eigentlichen Bedürfnissen der betroffenen Menschen und der Gesellschaft vorbeigehen. Vielmehr sollte ein humanitärer Ansatz verfolgt werden, der gleichermaßen die Rechte der Geflüchteten schützt und deren Potenzial als aktiver Teil der Gesellschaft anerkennt.

Die kommenden Verhandlungen und Entscheidungen werden somit nicht nur die unmittelbare Politik betreffen, sondern auch ein Zeichen setzen für die Wertvorstellungen und die langfristige Richtung, in die sich die deutsche Gesellschaft entwickelt. Hierbei sind sowohl die Regierung als auch die Zivilgesellschaft gefragt, einen Kurs einzuschlagen, der Rechtstaatlichkeit und Humanität in Einklang bringt.

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14 Antworten

  1. Sicherheitspakt hört sich gut an, aber was bedeutet das genau? Es wird immer viel geredet aber wenig gemacht.

  2. Menschlichkeit is gut, aber wir mussen auch an unsere sicherheit denken. Nicht alle flüchtlinge sind friedlich.

  3. Der Artikel sagt viele wichtige sachen, aber verstehe nicht warum wir so viel aufmerksamkeit darauf legen mussen.

  4. die Kinder müssen geschützt werden, aber warum immer so viel gelder? Man kann auch weniger ausgeben und troztdem helfen.

  5. “Sicherheitspakt” ist nur ausrede für kontrolle. Die kinder brauch schule und gesundheit, keine strenge gesetze.

  6. Die politik macht immer das gleiche fehler. Mehr strenge hilft doch nicht!! Man mus integration fördern nich abschottung.

  7. Also diese migration sache is echt schwirig.. Ich finde man mus aufpassen mit die sicheheit. Aber auch kinder sind wichtig!

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