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Gemeinsame Forderung: Bedarfsorientierte Krankenhausfinanzierung

Krankenhaus-Träger, Krankenkassen und Deutsche Krebsgesellschaft fordern ...

Berlin (ots) - In einer richtungsweisenden gemeinsamen Erklärung zur Krankenhausreform fordern führende Gesundheitsorganisationen, darunter Krankenhausträger, Krankenkassen und die Deutsche Krebsgesellschaft, von der Politik eine grundlegende Neugestaltung der Vorhaltefinanzierung hin zu einem bedarfsorientierten Modell sowie verbindliche Qualitätsvorgaben für Krankenhäuser. Zu den Unterstützern dieses Appells gehören die Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser, der AOK-Bundesverband und die DAK-Gesundheit. Die Akteure betonen, dass nur durch eine fallzahlunabhängige Finanzierung und konsistente Qualitätsstandards zukunftssichere Krankenhausstrukturen gewährleistet werden können.


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Bremen (VBR). Berlin – In einem eindringlichen Appell fordern bedeutende Akteure des Gesundheitswesens umfassende Reformen im Krankenhauswesen. Der AOK-Bundesverband, zusammen mit der Deutschen Krebsgesellschaft, der DAK-Gesundheit, dem Deutschen Evangelischen Krankenhausverband und der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser, ruft Bund und Länder dazu auf, eine fallzahlunabhängige und bedarfsorientierte Vorhaltefinanzierung einzuführen. Diese soll die derzeitige Praxis, die sich ausschließlich an aktuellen Patientenzahlen orientiert, ablösen.

Die fünf Organisationen betonen in ihrer gemeinsamen Erklärung, dass nur aus dem tatsächlichen Bedarf der Bevölkerung zukunftssichere Krankenhausstrukturen abgeleitet werden können. Die aktuell im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) vorgesehene jährliche Anpassung der Vorhaltefinanzierung sehen sie kritisch, da diese die regionalen Bevölkerungsbedürfnisse nicht ausreichend berücksichtigt. „Wir sprechen uns für eine fallzahlunabhängig und bedarfsorientiert ausgestaltete Vorhaltefinanzierung aus“, heißt es wörtlich in der Stellungnahme. Dies sei unerlässlich, um Krankenhäuser finanziell krisensicher und unabhängig von kurzfristigen Schwankungen zu machen.

Ein weiterer zentraler Punkt der Forderungen betrifft die Qualität der Versorgung. Die beteiligten Institutionen setzen sich dafür ein, verbindliche Qualitätsvorgaben für Krankenhäuser auf Grundlage wissenschaftlicher Evidenz zu schaffen. „Wir plädieren dafür, die Strukturreform nicht von der Finanzierungsreform zu entkoppeln und zeitnah verbindliche Qualitätsvorgaben für die Krankenhäuser auf Basis der wissenschaftlichen Evidenz zu schaffen“, so die gemeinsame Erklärung.

Besonders hervorzuheben ist der Wunsch nach einer spezialisierten und zentralisierten Versorgung, vor allem bei Krebspatienten. Die Empfehlungen basieren auf der WiZen-Studie, die belegt, dass Patienten in zertifizierten Krebszentren bessere Überlebenschancen haben. Die Schaffung solcher Zentren könnte also maßgeblich zur Verbesserung der patientenseitigen Behandlungsergebnisse beitragen.

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Die Festlegung von Leistungsgruppen sowie von Qualitäts- und Strukturvorgaben gilt als dringend benötigte Maßnahme. Dabei müsse man jedoch auf eine breite Konsensfindung setzen, die die medizinisch-wissenschaftliche Expertise aller Beteiligten einbindet und sich nicht politischen Interessen unterwirft.

Abschließend untermauern die Organisationen ihre Forderungen mit überzeugenden Argumenten und klarer Dringlichkeit. Ohne die Umsetzung dieser vorgeschlagenen Maßnahmen stünden viele Krankenhäuser weiterhin vor erheblichen finanziellen und strukturellen Herausforderungen, die letztlich auch die Qualität der Patientenversorgung gefährden könnten.

Diese gezielten Reformen sind unverzichtbar, um das deutsche Gesundheitssystem nachhaltig zu stärken und zukunftssicher zu gestalten. Es liegt nun an der Politik, diese Vorteile für Gesundheitsberufe und Patienten gleichermaßen zu erkennen und entschlossen zu handeln.

Notwendige Reformen für ein krisensicheres Gesundheitssystem: Ein Blick auf die aktuellen Forderungen und ihre Bedeutung für die Zukunft

Ungeachtet der deutlichen Forderungen nach umfassenden Reformen im Krankenhauswesen sieht sich das deutsche Gesundheitssystem einer gewaltigen Herausforderung gegenüber: Die Finanzierung und Qualitätssicherung von Krankenhäusern. Bedeutende Akteure des Gesundheitswesens, einschließlich des AOK-Bundesverbands, der Deutschen Krebsgesellschaft und anderen renommierten Organisationen, fordern den Bund und die Länder eindringlich auf, zukunftssichere und bedarfsorientierte Strukturen zu schaffen. Doch welche konkreten Auswirkungen könnten diese Reformen haben und wie stehen sie im internationalen Kontext?

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Vergleichbare internationale Maßnahmen

Ein Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus zeigt, dass ähnliche Maßnahmen in anderen Ländern bereits die Gestaltung ihrer Gesundheitssysteme prägen. Beispielsweise hat das Vereinigte Königreich mit seinem National Health Service (NHS) eine zentrale und bedarfsorientierte Finanzierungsstruktur, die auf den tatsächlichen gesundheitlichen Anforderungen der Bevölkerung basiert. Dort wird versucht, durch eine Kombination von zentraler Planung und lokalen Bedürfnissen ein flexibles und anpassungsfähiges Versorgungsnetzwerk zu schaffen. Diese Struktur hat dabei geholfen, Engpässe zu managen und qualitativ hochwertige Versorgung, selbst in Krisenzeiten, zu gewährleisten. Ebenso zieht Kanada eine Finanzierung vor, die sich an den demografischen und regionalen gesundheitlichen Bedürfnissen ausrichtet und dabei den Schwerpunkt auf die Prävention legt.

Prognosen und mögliche Entwicklungen

Sollten Bund und Länder in Deutschland die geforderten Reformen umsetzen und eine fallzahlunabhängige Finanzierung etablieren, könnten mehrere positive Effekte eintreten. Erstens würde dies den Krankenhäusern größere finanzielle Stabilität verschaffen und ihnen ermöglichen, sich auf langfristige Planungen und Strukturverbesserungen zu konzentrieren. Zweitens könnte eine spezialisierte und zentralisierte Versorgung, insbesondere für Krebserkrankungen, die Qualität der Patientenversorgung signifikant verbessern. Dies zeigt auch die WiZen-Studie, die deutliche Überlebensvorteile für Patienten in zertifizierten Krebszentren nachweist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verbindung von Finanzierungs- und Qualitätsreformen. Die Erarbeitung verbindlicher Qualitätsvorgaben auf wissenschaftlicher Basis könnte dazu beitragen, den Standard der medizinischen Versorgung landesweit zu heben. Dies ist besonders wichtig in einem Umfeld, in dem die zunehmende Komplexität von Krankheitsbildern und neuen medizinischen Technologien eine hohe Anpassungsfähigkeit und Fachkompetenz erfordert.

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Herausforderungen bei der Umsetzung

Dennoch steht die Umsetzung solcher umfassenden Reformen vor zahlreichen Herausforderungen. Politische Interessen und regionale Unterschiede könnten die Konsensfindung erschweren. Es wird entscheidend sein, die medizinisch-wissenschaftliche Expertise aller beteiligten Parteien in den Prozess einzubeziehen und sich nicht lediglich auf politische Kompromisse zu beschränken. Hierbei könnte ein Gremium aus unabhängigen Experten und Vertretern der Gesundheitsorganisationen eine Rolle spielen, um die Maßnahmen objektiv zu überprüfen und Empfehlungen an die Politik zu geben.

Insgesamt bleibt abzuwarten, ob und wie schnell die politischen Akteure bereit sind, diese weitreichenden Reformen zu realisieren. Die Dringlichkeit, die die beteiligten Organisationen in ihrer gemeinsamen Erklärung zum Ausdruck gebracht haben, zeigt, dass eine zeitnahe und entschlossene Handlung notwendig ist, um dem deutschen Gesundheitssystem die benötigte Stabilität und Zukunftssicherheit zu verleihen. Die Augen sind nun auf die Politik gerichtet, deren Entscheidung maßgeblich über die Qualität der Patientenversorgung und die strukturelle Stärke des Gesundheitssystems in Deutschland bestimmen wird.


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7 Antworten

  1. Eine gute Idee, aber ich frage mich, ob die Politiker das wirklich umsetzen werden. Oft bleiben solche Vorschläge im Sande.

  2. Warum hat man das nicht schon früher gemacht? Jetzt leiden die Krankenhäuser und die Patienten darunter. Das muss sich ändern.

    1. Vielleicht braucht es einfach immer Druck von mehreren Seiten, damit etwas passiert. Aber ja, es hätte schon längst was gemacht werden müssen.

  3. Ich verstehe nicht viel davon, aber es klingt, als ob die Krankenhäuser dann besser arbeiten könnten. Das wäre gut für uns alle.

  4. Diese Reformen scheinen sinnvoll zu sein. Vor allem bei Krebs ist eine gute Behandlung wichtig. Hoffentlich wird das bald umgesetzt.

  5. Das klingt sehr wichtig. Wenn Krankenhäuser nicht genug Geld haben, können sie nicht gut arbeiten. Dann sind Patienten in Gefahr.

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