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Gaza im Fokus: Trauriger Rekord für Helfer:innen

Gaza: Der tödlichste Ort für Helfer:innen weltweit / Trauriger Rekord zum Welttag ...
Am 16. August 2024 erhebt sich die bedrückende Wahrheit: Noch nie zuvor starben so viele humanitäre Helfer:innen im Einsatz wie im vergangenen Jahr. Die erschreckenden Zahlen des neuen "Aid Worker Security Report" dokumentieren 280 Todesopfer, 224 Verletzte und 91 Entführte. Diese Tragödien überschattet der nahende Welttag der humanitären Hilfe am 19. August, an dem wir den unglaublichen Mut und das grenzenlose Engagement dieser Menschen würdigen, die oft ihr Leben riskieren, um anderen zu helfen. Inmitten der härtesten Krisenregionen weltweit, darunter Gaza, Südsudan und die Ukraine, arbeiten sie unter lebensgefährlichen Bedingungen, was dringender denn je nach umfassendem Schutz verlangt.

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Bremen (VBR). Am 16. August veröffentlichte Aktion Deutschland Hilft e.V. einen alarmierenden Bericht über die zunehmenden Gefahren für humanitäre Helfer:innen weltweit. Der neue “Aid Worker Security Report” zeigt erschreckende Zahlen: Im vergangenen Jahr fanden 280 humanitäre Helfer:innen im Einsatz den Tod, oft durch Bombenangriffe oder Beschuss. Weitere 224 wurden verletzt und 91 entführt. Diese Zahlen überschattet den Welttag der humanitären Hilfe am 19. August, an dem die Vereinten Nationen normalerweise die mutige Arbeit dieser Menschen würdigen.

Besonders betroffen von Gewalt sind Regionen wie Gaza, Südsudan und Sudan. Allein in Gaza verloren im letzten Jahr 163 Helfer:innen ihr Leben. Bei einem Bombeneinschlag in Gaza-Stadt wurde das Büro der Bündnisorganisation Handicap International am 31. Januar vollständig zerstört – glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt keine Mitarbeiter:innen im Gebäude.

Auch in anderen Krisengebieten sterben regelmäßig Helfer:innen. In der ostukrainischen Stadt Cherson kamen kürzlich zwei Mitarbeiter bei einem Angriff auf eine Trinkwasserstelle ums Leben, ein Projekt von action medeor und International Blue Crescent (IBC). Ebenfalls in der Ukraine wurden im Oktober des vergangenen Jahres zwei freiwillige Helferinnen der Organisation ADRA bei einem Bombenangriff getötet.

Besonders besorgniserregend ist, dass die Angriffe nicht nur von bewaffneten nichtstaatlichen Gruppen, sondern zunehmend auch von staatlichen Akteuren ausgehen. Dies erschwert die Arbeit der Helfer:innen erheblich. “Dass Helfer:innen im Einsatz immer öfter selbst zur Zielscheibe werden, ist inakzeptabel”, betont Dr. Markus Moke, Fachbereichsleiter bei Aktion Deutschland Hilft. “Diese Menschen riskieren ihr Leben, um anderen zu helfen – sie brauchen den größtmöglichen Schutz durch das humanitäre Völkerrecht!”

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Die Organisationen des Bündnisses Aktion Deutschland Hilft ergreifen zahlreiche Maßnahmen, um ihre Mitarbeiter:innen zu schützen. Tägliche Neubewertungen der Lage, Notfallpläne und Änderungen der Hilfstransporte gehören ebenso dazu wie Sicherheitstrainings für das Personal. Lokale Partnerorganisationen werden ebenfalls eingebunden und mit Schutzwesten, Helmen und Walkie-Talkies ausgestattet, wie beispielsweise im Libanon durch AWO International.

Warum nimmt die Gewalt gegen Helfer:innen zu? Ein Grund ist die Zunahme humanitärer Einsätze. Zudem empfinden Konfliktparteien die Helfer:innen oft als parteiisch, besonders in ideologisch aufgeladenen Konflikten. Lukas Driedger von ADRA erklärt: „Es gehört außerdem zur Kehrseite der Lokalisierung humanitärer Hilfe, dass örtliche Helfer:innen eher einer Konfliktpartei zugeordnet werden als Außenstehende, zum Beispiel durch ethnische oder religiöse Zugehörigkeit.“

Diese gefährliche Entwicklung zeigt deutlich, wie dringend besserer Schutz für die mutigen Männer und Frauen notwendig ist, die unter Einsatz ihres Lebens anderen helfen. Aktion Deutschland Hilft ruft daher zu solidarischem Handeln auf und bittet um Spenden für weltweite Nothilfe. Weitere Informationen über die Arbeit der Bündnispartner finden Sie auf deren Webseite.

Humanitäre Helfer:innen unter Beschuss: Alarmschrei nach Schutz

Die alarmierenden Statistiken aus dem aktuellen “Aid Worker Security Report” werfen ein düsteres Licht auf die Bedingungen, unter denen humanitäre Helfer:innen weltweit arbeiten müssen. Die traurigen Zahlen zeigen, dass 280 Helfer:innen im letzten Jahr bei ihrem Einsatz ums Leben kamen, während 224 verletzt und 91 entführt wurden. Solche Verluste überschatteten den Welttag der humanitären Hilfe am 19. August, an dem sonst die mutige Arbeit dieser Menschen gewürdigt wird.

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Fatales Risiko in Krisengebieten

Besonders betroffen von diesen schrecklichen Entwicklungen sind Regionen wie Gaza, Südsudan und Sudan. Allein in Gaza fanden 163 Helfer:innen den Tod, und ein Bombenangriff am 31. Januar in Gaza-Stadt zerstörte das Büro von Handicap International. Glücklicherweise kam dabei niemand zu Schaden. Doch in anderen Teilen der Welt sind Helfer:innen den gleichen Gefahren ausgesetzt. So wurden im ostukrainischen Cherson zwei Mitarbeiter bei einem Angriff auf eine Trinkwasserstelle getötet. Darüber hinaus starben im Oktober des vergangenen Jahres zwei freiwillige Helferinnen der Organisation ADRA in der Ukraine durch einen Bombenangriff.

Staatliche Akteure als neue Bedrohung

Ein beunruhigender Trend ist die zunehmende Gewalt staatlicher Akteure gegenüber humanitären Helfer:innen. Diese Entwicklung erschwert die ohnehin gefährliche Arbeit zusätzlich. Wie Dr. Markus Moke von Aktion Deutschland Hilft betont: „Dass Helfer:innen im Einsatz immer öfter selbst zur Zielscheibe werden, ist inakzeptabel.“ Er unterstreicht die dringende Notwendigkeit, den Schutz durch das humanitäre Völkerrecht zu verstärken.

Zunehmende Einsätze und lokalisierte Hilfe als Konfliktherd

Ein maßgeblicher Faktor für die zunehmende Gewalt ist die steigende Zahl humanitärer Einsätze in konfliktbeladenen Regionen. In ideologisch aufgeladenen Konflikten werden Helfer:innen oft als parteiisch wahrgenommen. Insbesondere durch die Lokalisierung humanitärer Hilfe werden örtliche Helfer:innen eher einer Konfliktpartei zugeordnet. Lukas Driedger von ADRA erläutert: „Es gehört außerdem zur Kehrseite der Lokalisierung humanitärer Hilfe, dass örtliche Helfer:innen eher einer Konfliktpartei zugeordnet werden, als Außenstehende.“

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Schutzmaßnahmen und ihre Grenzen

Organisationen wie Aktion Deutschland Hilft ergreifen zahlreiche Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiter:innen. Dazu gehören tägliche Lagebewertungen, Notfallpläne, Änderungen der Hilfstransporte und Sicherheitstrainings. Lokale Partnerorganisationen werden mit Schutzwesten, Helmen und Walkie-Talkies ausgestattet. Doch trotz dieser Maßnahmen bleibt das Risiko für die Helfer:innen hoch.

Ein Ruf nach globalem Bewusstsein und Unterstützung

Die erschreckenden Zahlen besagen, dass sofortiges Handeln notwendig ist. Die internationale Gemeinschaft muss den Schutz humanitärer Helfer:innen verstärken und den Respekt vor dem humanitären Völkerrecht durchsetzen. Aktion Deutschland Hilft ruft daher zu solidarischem Handeln und Spenden für weltweite Nothilfe auf.

Das Schicksal dieser mutigen Männer und Frauen, die unter Einsatz ihres Lebens anderen helfen, mahnt uns, über die Grenzen hinweg solidarisch zu agieren. Nur durch weltweiten Druck und Unterstützung kann die gefährliche Arbeitsumgebung für humanitäre Helfer:innen sicherer gemacht werden. Die Zahlen dürfen nicht weiter steigen – sie müssen uns vielmehr dazu inspirieren, verstärkten Schutz zu gewährleisten und die unschätzbare Arbeit dieser mutigen Menschen zu würdigen und zu unterstützen.


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