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Gaza: Bombardierungen steigern Zahl der Schwerverletzten drastisch

Gaza: Großer Anstieg an Menschen mit schweren Verletzungen und Behinderungen durch ...
München (ots) - Die anhaltenden Bombardierungen des Gazastreifens hinterlassen eine verheerende Spur der Zerstörung und beeinträchtigen das Leben tausender Menschen. Handicap International (HI) warnt, dass die Verletzungen, oft unter schrecklichen Hygienebedingungen behandelt, zu lebenslangen Behinderungen führen könnten. Laut WHO benötigen 25% der zwischen Januar und Mai 2024 verletzten Menschen dringend rehabilitative Maßnahmen. Doch das Gesundheitssystem in Gaza steht am Rande des Zusammenbruchs: 70% der Krankenhäuser sind mangels Treibstoff nicht mehr operationell, und viele Rehabilitationsfachkräfte wurden getötet oder vertrieben. Noor Bimbashi von HI betont die Dringlichkeit effektiver Reha-Maßnahmen, um den Betroffenen bestmögliche Genesung zu ermöglichen.

Bremen (VBR). München – Die Bombardierungen im Gazastreifen hinterlassen eine Schneise des Leidens und der Verwüstung. Mehr als 22.500 Menschen benötigen dringend Rehabilitationsmaßnahmen, um die schwerwiegendsten Verletzungen zu behandeln und lebenslange Behinderungen zu verhindern. Dies berichtet die Hilfsorganisation (HI) unter Berufung auf das erschreckende Hygienelevel und die unzureichende medizinische Versorgung vor Ort.

Noor Bimbashi, Advocacy-Beauftragte von Handicap International für die palästinensischen Gebiete, beschreibt die Situation eindrücklich: „Die Zahl der Menschen mit Behinderung im Gazastreifen wird erheblich ansteigen. Selbst eine scheinbar geringfügige Verletzung oder Fraktur kann, wenn sie nicht richtig behandelt wird oder sich infiziert, was angesichts der schrecklichen Hygienebedingungen sehr wahrscheinlich ist, zu Komplikationen und lebenslangen Behinderungen führen. Die Reha-Maßnahmen sind von entscheidender Bedeutung, um Komplikationen vorzubeugen und die bestmögliche Genesung der Überlebenden zu gewährleisten, doch das System bricht unter der Last zusammen.“

Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) untermauern diese düstere Prognose: Allein zwischen Januar und Mai dieses Jahres wurden etwa 15.000 Menschen im Gazastreifen schwer an Armen und Beinen verletzt, bis zu 4.000 Betroffene werden Amputationen benötigen. Zudem erlitten mehr als 2.000 Menschen schwere Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen sowie Verbrennungen.

Diese humanitäre Katastrophe wird durch den Zustand der Gesundheitsdienste in Gaza weiter verschärft. Viele Krankenhäuser sind aufgrund des Treibstoffmangels außer Betrieb; ein Großteil des rehabilitationsmedizinischen Personals wurde vertrieben oder getötet. Bis zum 10. Mai 2024 starben 39 Physiotherapeuten infolge des anhaltenden Konflikts.

Trotz dieser extremen Bedingungen arbeiten die HI-Rehabilitationsteams unerbittlich daran, so viele Bedürftige wie möglich zu versorgen. Zwischen Oktober 2023 und August 2024 behandelten sie über 157.000 Verletzte, führten fast 170.000 Physiotherapiesitzungen durch und unterstützten Zehntausende mit ergotherapeutischer und psychologischer Erste Hilfe.

Ein besonders bewegendes Beispiel ist Mohamed, dessen Bein nach einer Operation steif blieb und sich infizierte. Dank der täglichen Übungen und Unterstützung der HI-Physiotherapeuten konnte er schrittweise wieder gehen lernen—bis er schließlich sogar ohne Krücken mobil war.

Diese heroischen Anstrengungen unterstreichen eine traurige Realität: Das Angebot an Mobilitätshilfen bleibt dramatisch hinter dem Bedarf zurück. Der WHO-Bericht besagt, dass lediglich 13% des notwendigen Bedarfs an entsprechenden Hilfsmitteln gedeckt sind. Handicap International kämpft unermüdlich gegen diese Missstände, liefert zahlreiche Mobilitäts- und Hygieneartikel sowie Wundverbände—doch es bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein.

Hintergrund dieser Tragödie sind die fortwährenden israelischen Bombardierungen, ausgelöst durch einen massiven Angriff der Hamas auf Israel, bei dem 1.200 Israelis ihr Leben verloren und 240 Personen als Geiseln genommen wurden. Diese Spirale der Gewalt fordert uns alle heraus, hinzusehen und zu handeln.

Für weitere Informationen wenden Sie sich an Cecilia Klauser von Handicap International. Ihre Arbeit und die ihres Teams zielt darauf ab, das menschliche Leid zu lindern und langfristig eine friedlichere und sicherere Zukunft für die Menschen im Gazastreifen zu schaffen.


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Langfristige Auswirkungen der Gewalt in Gaza und die humanitären Herausforderungen

Die kontinuierlichen Bombardierungen des Gazastreifens führen nicht nur zu einem sofortigen Anstieg an Verletzten und der daraus resultierenden Notwendigkeit für Rehabilitationsmaßnahmen, sondern haben auch weitreichende langfristige Folgen. Ähnliche Konflikte in der Vergangenheit, wie etwa der Krieg in Syrien, haben gezeigt, dass ganze Generationen durch den Verlust der Infrastruktur, fehlende medizinische Versorgung und langanhaltende Traumata schwer beeinträchtigt werden können.

Forschungsergebnisse aus vergleichbaren Situationen beweisen, dass die Folgen solcher Konflikte oft Jahrzehnte anhalten. Laut einer Studie des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (ICRC) benötigen Menschen in ähnlich betroffenen Gebieten durchschnittlich fünf bis zehn Jahre, um auch nur ansatzweise wieder ein funktionierendes Gesundheitssystem aufzubauen.

Prognosen der Weltbank und internationalen Hilfsorganisationen deuten darauf hin, dass selbst nach dem Ende der Kampfhandlungen die Bevölkerung im Gazastreifen mit erheblichen psychosozialen Problemen kämpfen wird. Dies umfasst posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), Depressionen und Angstzustände. Die psychologische Betreuung muss daher intensiviert werden, um diesen Langzeitfolgen entgegenzuwirken.

Ähnlich wie bei früheren militärischen Auseinandersetzungen besteht die große Gefahr, dass die humanitäre Krise weiter eskaliert. Ein Bericht der UN prognostiziert, dass ohne signifikante internationale Unterstützung und eine Stabilisierung der Lage in Gaza eine drastische Verschlechterung der Lebensbedingungen unvermeidlich ist. Faktoren wie Nahrungsmittelknappheit, Wohnraumnot und Arbeitslosigkeit werden die Bevölkerung zusätzlich belasten und das Risiko civiler Konflikte erhöhen.

Angesichts dieser düsteren Aussichten sind Handlungen der internationalen Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung. Maßnahmen, die medizinische Evakuierungen ermöglichen, könnten kurzfristig Leben retten und die Last auf das zusammenbrechende Gesundheitssystem reduzieren. Langfristige Investitionen in die Wiederherstellung der Infrastruktur, Schulungen für medizinisches Personal und eine Stärkung der lokalen Wirtschaft könnten dazu beitragen, den Teufelskreis der Schädigung zu durchbrechen.

Insbesondere die Reha-Maßnahmen spielen eine zentrale Rolle bei der Förderung der sozialen Reintegration der Betroffenen. Studien belegen, dass eine effektive Rehabilitation nicht nur die individuelle Lebensqualität verbessert, sondern auch maßgeblich zur Stabilisierung und zum Wiederaufbau der Gesellschaft beiträgt.

Handicap International und ähnliche Organisationen stehen daher vor der Herkulesaufgabe, nicht nur akute Hilfe bereitzustellen, sondern auch nachhaltige Strategien zu entwickeln, um über die unmittelbare Krise hinaus Unterstützung zu bieten. Internationale Kooperationen und finanzielle Mittel sind erforderlich, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden und die Grundlage für eine Gesundung des Gazastreifens zu legen.

Die Krisenbewältigung und der Wiederaufbau nach solchen Konflikten sind eine Mammutaufgabe, doch die Geschichte hat gezeigt, dass mit der richtigen Mischung aus Engagement, Ressourcen und internationaler Zusammenarbeit substanzielle Fortschritte erzielt werden können. Der Fokus sollte dabei stets auf humanitäre Grundsätze und die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung gerichtet sein.


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12 Antworten

  1. Die Langzeitfolgen diese Konflikts könn ganze Generationen zerstörn… Wieso lernt Menschheit nich aus Vergangene Fehler?

    1. ’s traurig aber wahr Wilhelm21, internationale Kooperation is entscheidend um solch Szenarien in Zukunft zu vermeidn.

  2. Kann jemand erkläre warum der Fokus nicht mehr auf präventive Maßnahmen liegt? So könnte man vllt einige dieser Schicksale vermeiden…

  3. Die Rehabilitationsteams von Handicap International machen Heldentaten da! Aber es is ein Tropfen auf dem heiße Stein.

  4. ’s so schockierend das viele Krankenhaus nich funktioniern weil Treibstoff fehlt! Die Weltgemeinschaft muss mehr tun!

    1. ’s stimmt, Reichel! Ohne Betriebsstoff geh gar nix in Krankenhäuser. Wie können wir den Druck auf Regierungen erhöhn?

    2. ’s wirklich ein Armutszeugnis für die weltweiten Unterstützungsbemühungen… Da muss sich doch was ändrn!

  5. Es ist tragisch zu sehn, wie viele menschen in Gaza leidn. Die humanitär Situation is wirklich besorgniseregend.

    1. Ja, Lmoller, die Zahlen von Handicap International sin erschreckend. Es zeigt wie dringend Hilfe notwendig ist.

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