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Galeria-Angebot: ver.di warnt vor unfairen Bedingungen

Am 16. Oktober 2024 erhebt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) scharfe Kritik gegen das von der Galeria-Unternehmensleitung vorgeschlagene Angebot zur Anpassung der Vergütung für ihre Beschäftigten. Silke Zimmer, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, bezeichnet das Angebot als „vergiftet und unmoralisch“ und fordert die Geschäftsführung auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Ankündigung der Unternehmensleitung, die ohne Tarifabschluss eine dauerhafte Unterbiegung marktüblicher Entgeltsätze plant, stößt bei ver.di auf entschiedenen Widerstand. Diese Entwicklungen markieren einen kritischen Punkt im Ringen um faire Arbeitsbedingungen und Tarifvereinbarungen im Einzelhandel.
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Bremen (VBR). Die jüngsten Entwicklungen bei Galeria erregen in Deutschland große Aufmerksamkeit. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zeigt sich über das neue Angebot der Unternehmensleitung entrüstet. Dieses zielt auf eine „Anpassung der Vergütung“ ab, was unter den Beschäftigten für Empörung sorgt.

„Das angekündigte Angebot ist vergiftet und unmoralisch“, äußert sich Silke Zimmer, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands, energisch. Die deutliche Kritik richtet sich gegen die geplante Abkehr von regionalen Entgelt- und Manteltarifverträgen im Einzelhandel. Laut Zimmer setzt Galeria mit diesem Schritt ein dauerhaft niedrigeres Einkommensniveau fest, konträr zu den marktüblichen Tarifen. Sie betont: „Die Beschäftigten haben – anders als die Eigentümer – den Laden seit Jahren am Laufen gehalten.“ (Zitat-Quelle: ).

Aktuell verdienen Angestellte bei Galeria fast 30 Prozent weniger als ihre tarifgebundenen Kollegen im Einzelhandel. Das Unternehmen scheint nun mit der Aussicht auf höhere Gehälter zu locken, jedoch verbunden mit restriktiven Konditionen. Die Pläne verlangen, dass 90 Prozent der Belegschaft einer Filiale dem Angebot zustimmen müssen, bevor es wirksam wird. Dies übt gegenseitigen Druck aus und untergräbt laut Zimmer die individuelle Vertragsfreiheit.

Galeria ist im Zuge einer Tarifvertragskündigung verpflichtet, mit der Gewerkschaft ver.di neue Vergütungsregeln auszuhandeln. Die Umgehung des Tarifabschlusses zugunsten individueller Vereinbarungen wird von Zimmer scharf kritisiert. Der angekündigte Verzicht auf bestehende Ansprüche aus dem Integrationstarifvertrag würde allein den Arbeitgeber über künftige Leistungen entscheiden lassen.

In dieser Auseinandersetzung steht viel auf dem Spiel. Für die Beschäftigten bedeutet dies nicht nur einen potenziellen Verlust von Einkommen und fairen Arbeitsbedingungen, sondern auch eine Verschlechterung von Standards im gesamten Einzelhandelssektor. Diese Entwicklungen werfen Fragen bezüglich der Zukunft von Tarifverträgen und Arbeitnehmerschutz in Deutschland auf.

Es bleibt abzuwarten, ob die Unternehmensleitung auf die Forderungen von ver.di reagieren und an den Verhandlungstisch zurückkehren wird. Der Druck wächst, ein zukunftsfähiges und faires Modell für alle Beteiligten zu entwickeln.


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Medien-Info: Galeria: ver.di kritisiert „vergiftetes Angebot“ der Unternehmensleitung

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Widerstand gegen Tarifabschaffung: Ein Trend im Einzelhandel?

Die aktuelle Auseinandersetzung zwischen ver.di und der Galeria-Unternehmensleitung ist Teil einer breiteren Entwicklung in der deutschen Handelslandschaft, bei der zunehmend die schleichende Erosion tarifvertraglicher Regelungen anprangern. Angesichts verschärfter Wettbewerbssituationen und wirtschaftlicher Herausforderungen suchen viele Unternehmen im Einzelhandel Wege, sich von bestehenden Tarifverpflichtungen zu lösen, was häufig zu Spannungen mit den Arbeitnehmervertretungen führt.

Ein Blick auf vergleichbare Fälle zeigt, dass ähnliche Konflikte nicht nur bei Galeria auftreten. In den letzten Jahren haben sich auch andere große Handelsketten wie Kaufhof oder Karstadt mit Gewerkschaften auseinandergesetzt, oft mit dem Ziel, flexiblere Entlohnungsmodelle ohne flächendeckende Tarifbindung einzuführen. Diese Entwicklungen sind eine Reaktion auf den zunehmenden Preisdruck durch Online-Anbieter und die Notwendigkeit, Kosten zu senken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Management argumentiert oft, dass Anpassungen notwendig seien, um langfristig Arbeitsplätze zu sichern und den fortbestehenden Betrieb der Filialen zu gewährleisten.

Für die Beschäftigten jedoch bedeuten die vorgeschlagenen Änderungen oft substantielle Einschnitte in ihre finanzielle Sicherheit. Der Verzicht auf festgelegte Tarifstrukturen kann zu unvorhersehbaren Gehaltsschwankungen führen und Rechte beeinträchtigen, die über Jahre hinweg hart erkämpft wurden. Die Erwartung, dass Belegschaften kollektiv zustimmen müssen, verstärkt das Gefühl des äußeren Drucks und droht, den internen Zusammenhalt zu schwächen.

In die Zukunft blickend bleibt abzuwarten, ob solche Ansätze zukunftsfähig sein können, ohne die Loyalität und Motivation der Beschäftigten zu gefährden. Während einige Analysten prognostizieren, dass ein mehr flexiblerer Ansatz erforderlich wird, um neue wirtschaftliche Realitäten zu bewältigen, betonen andere die Gefahr eines Qualitätsverlustes im Service und Produktivität, wenn Personal sich weniger wertgeschätzt fühlt.

Der Fall Galeria könnte zum Präzedenzfall für weitere Verhandlungen innerhalb der Branche werden und die Aufmerksamkeit von Politik und Öffentlichkeit auf die Notwendigkeit lenken, neue Modelle der Zusammenarbeit zu entwickeln, die sowohl den Erfordernissen der Unternehmen als auch den arbeitsrechtlichen Interessen der Beschäftigten gerecht werden.


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Medien-Info: Galeria: ver.di kritisiert „vergiftetes Angebot“ der Unternehmensleitung

9 Antworten

  1. ‚Galeria macht mit dem Angebot alles kaputt was fair ist. Mussen wir uns wehren! Was denkt ihr? Gibt’s ne chance bei den Verhandlungen?

  2. @Silke Zimmer super dass du dich so stark einsetzt für die Mitarbeiter! Wer kämpft gewinnt hoffentlich!

  3. Ich versteh nich wie das legal ist, das sie versuchen tarifvertrage zu umgehn. Hat jemand infos dazu?

  4. also das is echt n starkes Stück, was die Galeria da abzieht! Wie sollen die Angestellten da noch motiviert sein? ver.di macht hier den richtigen Schritt.

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