Bremen (VBR). In einer Welt, in der Unternehmen immer schneller agieren müssen, wird die Forderung nach weniger Bürokratie laut. Am 13. März 2024 machte Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA), eine klare Ansage: Die Bundesregierung müsse dringend das Lieferkettengesetz reformieren. Seine Kritik richtet sich gegen die anhaltenden und kostenintensiven Berichtspflichten, die Unternehmen nicht nur personelle Ressourcen kosten, sondern auch einen preistreibenden Effekt haben. “Wer ein Gesetz zur Entlastung von Bürokratie schreibt, aber das Lieferkettengesetz damit nicht vereinfacht, der verkennt die Zeichen der Zeit”, erklärt Jandura.
Die Regierung hat das Bürokratieentlastungsgesetz IV (BEG IV) in Angriff genommen, aber laut Jandura reichen die darin enthaltenen Maßnahmen weder in ihrem Umfang noch in ihrem Zeitplan aus, um der aktuellen wirtschaftlichen Lage gerecht zu werden. “Der Abbau bürokratischer Belastungen und Berichtspflichten ist die billigste Methode, um Wachstum zu fördern: Weniger regeln, mehr machen lassen”, betont Jandura. Doch sieht er das BEG IV als ein gut gemeintes, jedoch in der Ausführung mangelhaftes Gesetz.
Die Kritik spiegelt eine tiefere Unzufriedenheit mit der Geschwindigkeit und Reichweite der bürokratischen Reformen in Deutschland wider. Trotz konkreter Vorschläge, die die Wirtschaft bereits im Frühjahr 2023 vorgelegt hat, sieht Jandura wenig Fortschritt. Die Hoffnung setzt er nun auf die Abgeordneten, insbesondere die der Ampelfraktionen, die die Chance haben, das Gesetzesvorhaben zu überarbeiten und es besser an die realen Bedürfnisse des Wirtschaftsstandorts Deutschland anzupassen.
Die Diskussion um das Lieferkettengesetz und die Bürokratieentlastung ist mehr als eine technische Debatte; sie steht im Zentrum der Frage, wie Deutschland als Exportnation wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig faire sowie nachhaltige Handelsbedingungen gewährleisten kann. Die Forderungen des BGA machen deutlich, dass es ein Gleichgewicht zwischen Regulierung und unternehmerischer Freiheit geben muss, um Wachstum nicht zu hemmen, sondern zu fördern.
Dieser Konflikt zwischen Bürokratieabbau und der Umsetzung von gesetzlichen Anforderungen zur Sicherung ethischer Lieferketten ist ein Spiegelbild der Herausforderungen, vor denen viele Volkswirtschaften global stehen. In Deutschland wie anderswo bleibt die Frage: Wie lassen sich die Prinzipien der Nachhaltigkeit und Fairer Handel mit den Notwendigkeiten eines effizienten, wettbewerbsfähigen Marktes vereinbaren? Die Antwort darauf wird nicht nur für den Großhandel, sondern für die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft von Bedeutung sein.
Für weitere Informationen und Fragen steht Florian Block, Leiter Kommunikation beim BGA, bereit. Seine Kontaktdaten sind offen zugänglich und zeigen die Bereitschaft des Verbands, in Dialog mit der Öffentlichkeit und den Gesetzgebern zu treten, um gemeinsam Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu finden.
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Bürokratieentlastung bedeutet, auch das Lieferkettengesetz zu vereinfachen
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