Bremen (VBR). Berlin, 16. März 2024 – Angesichts des demografischen Wandels und der daraus resultierenden Herausforderungen für das Rentensystem, ruft Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), zu entschlossenen Maßnahmen auf. Nach seiner Auffassung ist eine längere Lebensarbeitszeit unumgänglich, um die Renten zukunftsfähig zu gestalten. „Wir brauchen mutige Lösungsansätze. Und wir müssen den Realitäten ins Auge schauen. Die Menschen dürfen nicht früher, sondern sollen eher später in Rente gehen“, betont Jandura in seiner jüngsten Stellungnahme.
Die derzeitige Praxis, das Rentensystem mit zusätzlichen 81 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt zu stützen, sieht Jandura kritisch. Dieser Zuschuss sei ein Zeichen für die finanzielle Anspannung, unter der das deutsche Rentensystem aktuell steht. Die Bevölkerung altert, und die Zahl der Beitragszahler sinkt im Verhältnis zur Anzahl der Rentenempfänger. Dieser demografische Wandel stellt eine enorme Herausforderung dar, die die Einführung neuer Modelle wie die Aktienrente erfordert, um Generationengerechtigkeit zu fördern. Allerdings, so Jandura, „wird das nicht reichen. Wir kommen nicht um die notwendigen Strukturreformen herum.“
Der Vorschlag einer verlängerten Arbeitszeit – sowohl über das Lebensarbeitszeit als auch durch längere Arbeitswochen und -jahre – wird als notwendig erachtet, um die Finanzierung der Renten zu sichern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu bewahren. Hohe Lohnnebenkosten, die bereits jetzt eine Belastung für die Unternehmen darstellen, würden durch die Maßnahmen zur Unterstützung des Rentensystems weiter verschärft. Das Resultat könnte eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sein, warnt der BGA-Präsident.
Jandura verweist darauf, dass die Debatte um eine längere Lebensarbeitszeit politisch brisant sei und vielerorts auf Ablehnung stoße. Dennoch plädiert er für eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Thematik. „Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass wir um eine längere Arbeitszeit nicht herumkommen. Das ist keine attraktive Forderung und für viele politische Parteien ein ‚No-Go‘. Aber so ist die Realität.“
Die Forderungen des BGA-Präsidenten rücken die tiefgreifenden Herausforderungen, vor denen das deutsche Rentensystem steht, ins Rampenlicht und fordern zugleich mutige Entscheidungen von politischen und gesellschaftlichen Akteuren. Die Umsetzung dieser Vorschläge dürfte Gegenstand intensiver Diskussionen sein, bei denen es gilt, einen Ausgleich zwischen finanzieller Nachhaltigkeit und sozialer Verträglichkeit zu finden.
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