Fünf Jahre Bartgeier: Generl und Luisa in den Alpen frei!

Fünf Jahre Bartgeier-Fieber: "Generl" und "Luisa" bereichern die deutsche Alpenwelt / ...

Berchtesgaden, 27. Mai 2025 – Ein historischer Moment für den Artenschutz: Das Bartgeier-Projekt des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) und des Nationalparks Berchtesgaden hat heute mit der erfolgreichen Auswilderung der beiden jungen Bartgeier-Damen "Generl" und "Luisa" einen weiteren Meilenstein erreicht. Nach 140 Jahren der Abwesenheit kehren diese majestätischen Greifvögel zurück in die deutschen Alpen, um die dortige alpine Population zu stärken. Dies markiert nicht nur einen Triumph für den Naturschutz, sondern weckt auch das Interesse der Öffentlichkeit für die Wiederansiedlung dieser einst ausgerotteten Art.

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Das Bartgeier-Projekt in Bayern erreicht einen bedeutenden Meilenstein: Heute, am 27. Mai 2025, wurden die beiden jungen Bartgeier-Damen „Generl“ und „Luisa“ im malerischen Klausbachtal erfolgreich in die Freiheit entlassen. Dieses Gemeinschaftsprojekt des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) und des Nationalparks Berchtesgaden hebt sich durch seine Zielsetzung hervor: die Rückkehr dieser imposanten, aber gefährdeten Vogelart in die deutschen Alpen, 140 Jahre nach ihrer Ausrottung durch den Menschen.

„Mit diesen herausragenden Artenschutz- und Wiederansiedlungsprojekten bringen wir nicht nur eine einst heimische Tierart in die Bayerischen Alpen zurück. Wir stellen auch natürliche Prozesse im Ökosystem wieder her und begeistern unzählige Menschen für Natur und Artenvielfalt“, erklärte Dr. Christian Barth, Amtschef im Bayerischen Umweltministerium, beim feierlichen Anlass. Das Projekt, gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, hat bereits seit 2021 zur Auswilderung von zehn Bartgeiern geführt.

Dr. Roland Baier, der Leiter des Nationalparks Berchtesgaden, äußerte seinen Stolz darüber, dass in nur vier Jahren bereits zehn Bartgeier erfolgreich in die Natur entlassen wurden. Die beiden diesjährigen Schützlinge, beide am 25. Februar 2025 geboren, stammen aus zuchtprogrammen in Österreich und Tschechien. „Luisa“ wurde in einer Zuchtstation in Haringsee aufgezogen, während „Generl“ aus dem Zoo Ostrava kommt und von Ammeneltern im Natur- und Tierpark Goldau in der Schweiz großgezogen wurde.

Historisch betrachtet, wurde der Bartgeier im Alpenraum aufgrund von Aberglauben und Vorurteilen stark verfolgt. Ihre Rückkehr erfolgt nun nicht mehr in einem Kontext von Angst, sondern mit einem wachsendem nationalen und internationalen Interesse an ihrem Schutz. Wie Dr. Norbert Schäffer, der LBV-Vorsitzende, betonte: „Dank des gemeinsamen Wiederansiedelungsprojekts von LBV und Nationalpark ist der Bartgeier in seine einstige Heimat rund um den Watzmann zurückgekehrt.“

Nach dem offiziellen Festakt wurden die beiden Bartgeier in biologisch angepassten Nester aus Fichtenzweigen und Schafwolle gesetzt und mit GPS-Sendern ausgestattet, um ihre Bewegungen in den kommenden Wochen genauestens zu verfolgen. Ulrich Brendel, Projektleiter des Nationalparks, erläuterte: „Die durchgehende Beobachtung ermöglicht uns, Unregelmäßigkeiten sofort zu erkennen. So können wir den beiden Vögeln einen optimalen Schutz bieten.“

In den kommenden Monaten werden die beiden Junggeier, die in 1.300 Metern Höhe leben, selbständig aufwachsen und ihre Muskulatur für die ersten Flüge trainieren. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden ihre Entwicklung rund um die Uhr beobachten. Der erste Ausflug könnte schon in drei bis vier Wochen stattfinden.

Ebenfalls bedeutsam ist die Rückkehr wild geschlüpfter Bartgeier in die Region. Erste Sichtungen von Vögeln, die aus früheren Auswilderungen stammen, bestätigen den Erfolg des Projektes. „Wir erwarten in den nächsten Jahren die Bildung von ersten Brutpaaren und die Hoffnung wächst, dass in absehbarer Zeit das erste Bartgeierküken seit über 140 Jahren in Bayern schlüpfen könnte“, so Toni Wegscheider, Bartgeier-Experte des LBV.

Für alle, die an dieser aufregenden Rückkehr des Bartgeiers interessiert sind, gibt es die Möglichkeit, die beiden Jungvögel über eine Live-Webcam in ihrer Auswilderungsnische zu beobachten. Die Webcam überträgt unter www.lbv.de/bartgeier-webcam und bietet Einblicke in die spannende Entwicklung der neuen Bartgeier-Population.

Das Bartgeier-Projekt ist mehr als nur ein Naturschutzvorhaben. Es ist ein Lichtblick für die Artenvielfalt und ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie wissenschaftliches Engagement und der Schutz der Natur Hand in Hand gehen können.


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Der Weg zur Rückkehr des Bartgeiers: Ein vielversprechendes Kapitel im Artenchutz

Die Auswilderung der Bartgeier „Generl“ und „Luisa“ im Klausbachtal ist ein bedeutender Schritt in einem langfristigen Naturschutzprojekt, das über die letzten Jahre erhebliche Fortschritte erzielt hat. Mit der Rückkehr der Bartgeier in die Bayerischen Alpen, die über 140 Jahre hinweg vom Aussterben bedroht waren, wird nicht nur ein Teil der heimischen Biodiversität rehabilitiert, sondern auch eine wichtige Grundlage für die Wiederherstellung und Erhaltung des Ökosystems gelegt. Der Bartgeier, auch als „Lämmergeier“ bekannt, spielt eine essentielle Rolle im Nahrungsnetz, da er sich von Aas ernährt und somit zur Naturreinigung beiträgt.

In den vergangenen vier Jahren konnten bereits acht Bartgeier erfolgreich in die Wildnis entlassen werden. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass diese Vögel nicht nur über die Region pendeln, sondern auch immer mehr in das Fortpflanzungsgeschehen eintreten. Die Hoffnung, dass in den kommenden Jahren das erste Bartgeierküken seit über einem Jahrhundert in Bayern schlüpfen könnte, birgt großes Potenzial für die Stärkung der Population nicht nur im bayerischen, sondern im gesamten alpinen Raum.

Erfreulich ist, dass der nationale und internationale Zuspruch für solche Projekte wächst. Veranstaltungen, die das Bewusstsein für den Artenverlust schärfen und die Bedeutung der Artenvielfalt hervorheben, sind zunehmend gefragt. Der Rückhalt durch Institutionen wie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und das Engagement des LBV belegen, wie wichtig der Artenschutz in Deutschland genommen wird. Die "
Rückkehr" von Arten kann gerade in Zeiten des Klimawandels als Hoffnungsschimmer gesehen werden, der die Möglichkeit aufzeigt, dass durch kontrollierte und gut geplante Maßnahmen Restbestände revitalisiert werden können.

Die Integration moderner Technologien, wie die GPS-Sender an den Bartgeiern und die Live-Webcam zur Überwachung ihrer Entwicklung, illustriert zudem den Fortschritt im Naturschutz. Denn nicht nur die Fachwelt, sondern auch die breite Öffentlichkeit wird durch solche Maßnahmen aktiviert und trägt zum weiterführenden Interesse in der Thematik bei. So wird das Bartgeier-Projekt nicht nur zu einem Symbol für erfolgreichen Artenrückkehr, sondern auch für die notwendige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren in der Gesellschaft.

Mit jedem neuen Bartgeier, der sich wieder in den Lüften der Alpen zeigt, wird auch die Hoffnung auf eine genetisch gesunde und stabile Population lebendig. Das fortgesetzte Engagement der Naturschutzverbände und der Bevölkerung lässt auf eine positive Entwicklung schließen: Ein umfassender Schutz der Biodiversität wird nicht nur ein regionales Anliegen, sondern ein gemeinschaftliches langfristiges Ziel, das letztlich auch die Lebensqualität der Menschen in der Region bereichern wird.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Bartgeier
  2. Nationalpark Berchtesgaden
  3. [Landesbund für Vogel- und Naturschutz](https://de.wikipedia.org/wiki/Landesbund_f%C3%BCr_Vogel– und_Naturschutz_in_Bayern)
  4. Europäisches Erhaltungszuchtprogramm
  5. Vulture Conservation Foundation

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9 Antworten

  1. Die Auswilderung ist echt bemerkenswert und gibt uns Hoffnung auf mehr Artenvielfalt. Ich frage mich, was passiert wenn sie nicht zurückkommen? Wie können wir sie besser unterstützen?

  2. Ich finde es toll zu sehen, wie das Projekt voranschreitet. Es gibt Hoffnung für viele bedrohte Arten! Gibt es Pläne für ähnliche Projekte in anderen Regionen?

  3. Wow, ich bin so beeindruckt von diesem Projekt! Die Wiederansiedlung zeigt, dass wir was bewirken können. Wie wird der Schutz der Bartgeier langfristig aussehen?

    1. Ich hoffe wirklich, dass wir bald Küken sehen werden! Was denkt ihr über die Rolle von Aberglauben in der Vergangenheit? Es ist traurig, wie Vögel verfolgt wurden.

  4. Die Rückkehr des Bartgeiers ist echt ein Hoffnungsschimmer für den Naturschutz. Ich frage mich, wie viele Brutpaare wir in den nächsten Jahren erwarten können? Das wäre spannend zu wissen!

  5. Ich finde es super, das Bartgeier-Projekt in Bayern! Es zeigt wie wichtig der Artenschutz ist. Was denkt ihr über die Rolle von GPS-Sendern? Ich glaube, dass sie echt hilfreich sind.

    1. Ja, ich finde die GPS-Sender auch gut! So kann man die Vögel besser schützen. Hat jemand mehr Informationen über die Zuchtstationen?

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