Gesellschaftsjahr statt Wehrpflicht: FREIE WÄHLER fordern verpflichtenden Dienst für junge Erwachsene in Deutschland

Am 12. Juni 2024 haben die FREIEN WÄHLER unter Leitung von Joachim Streit die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres für 18- bis 30-Jährige gefordert. Damit sollen nach dem Aussetzen der Wehrpflicht gesellschaftlicher Zusammenhalt und demokratische Teilhabe gestärkt, junge Menschen in sozialen, ökologischen oder zivil-militärischen Diensten eingebunden und die Personalziele der Bundeswehr bis 2031 unterstützt werden. Zusätzlich könnten Teilnehmende, die eine Einbürgerung anstreben, ihre Wartezeit durch den Dienst verkürzen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– FREIE WÄHLER fordert verpflichtendes Gesellschaftsjahr für 18–30-Jährige zur Stärkung des Zusammenhalts.
– Vorgeschlagen als Reaktion auf Pistorius’ neues Wehrpflichtmodell zur Stärkung gesellschaftlicher Verantwortung.
– Forderung: 20.000 zusätzliche Rekruten und bessere Infrastruktur für Bundeswehr bis 2031.

Gesellschaftsjahr für junge Erwachsene: FREIE WÄHLER begeistern Debatte am 12. Juni 2024

Am 12. Juni 2024 trat Joachim Streit, zukünftiger Europaabgeordneter der FREIEN WÄHLER, inmitten einer intensiven Debatte um die Wehrpflicht in Deutschland mit einer klaren Forderung hervor: die Wiedereinführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres für junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Diese Initiative reagiert direkt auf den Plan von Verteidigungsminister Pistorius, ein neues Wehrpflichtmodell einzuführen. Streit unterstrich: Mit dem Gesellschaftsjahr für Deutschland wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit einräumen, etwas für ihre kostenlose Ausbildung und ihr Studium zurückzugeben und damit Teil unserer Gesellschaft, statt nur konsumierender Beobachter zu sein.

Für die FREIEN WÄHLER reicht es nicht aus, die personellen und materiellen Defizite der Bundeswehr zu adressieren; vielmehr erfordere die Situation eine umfassende gesellschaftliche Reform. Streit sieht in der Aussetzung der Wehrpflicht ein verlorenes Bindeglied des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Das vorgeschlagene Gesellschaftsjahr kann in sozialen, karitativen Einrichtungen, bei Blaulichtorganisationen, der Bundeswehr oder im ökologischen Dienst abgeleistet werden. Ziel ist es, so nicht nur die Wehrbereitschaft zu stärken, sondern auch die Demokratie zu festigen.

Es geht uns nicht darum, die alte Wehrpflicht 1:1 wiedereinzuführen, sondern den jungen Menschen die Gelegenheit zu geben, Gesellschaft und Staat einen Teil zurückzugeben, betonte Streit weiter. Die FREIEN WÄHLER fordern parallel eine modernisierte Förderung der Bundeswehr, um das Ziel des Verteidigungsministeriums zu unterstützen, bis 2031 eine Truppenstärke von 203.000 Soldaten zu erreichen. Dafür werden etwa 20.000 zusätzliche Rekruten benötigt, deren Gewinnung durch verbesserte Arbeitsbedingungen und Infrastruktur realistischer wird. Streits Kritik richtet sich dabei auch gegen die Zustände bei der Bundeswehr, etwa veraltete Kasernen, schimmelige Badezimmer und Mängel an der Ausrüstung, die eine effektive Truppe erschwerten. Er fordert daher eine bessere Ausstattung, ein attraktives soziales Umfeld sowie breite Unterstützung aus Politik und Gesellschaft.

Ein weiteres Element des Konzeptes betrifft Menschen mit Einbürgerungsabsichten. Die FREIEN WÄHLER möchten, dass die Ableistung des Gesellschaftsjahres die Wartezeit für die Einbürgerung verkürzen kann. Durch diesen Dienst sehen sie eine Möglichkeit, gesellschaftliche und integrationstechnische Brücken zu schlagen und zugleich wichtige Impulse für sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit zu setzen. Mit diesen klaren Forderungen an Politik und Gesellschaft markieren die FREIEN WÄHLER einen wichtigen Schritt in der Debatte um gesellschaftliche Verantwortung und Zukunftsfähigkeit Deutschlands.

Die Bedeutung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahrs für Deutschland

Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr würde in Deutschland nicht nur eine neue Form des gesellschaftlichen Engagements etablieren, sondern könnte weitreichende soziale und politische Auswirkungen haben. Historisch betrachtet ist die Idee, junge Menschen zu einem gemeinsamen Dienst zu verpflichten, nicht neu und kann verschiedene Formen annehmen – vom sozialen über den ökologischen bis hin zum kulturellen Engagement. Die Debatte dreht sich vielfach um die Frage, inwieweit ein solches Jahr den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt und ob es als Chance oder eher als Pflicht empfunden wird.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt – Chance oder Pflicht?

Ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr zielt darauf ab, gemeinsame Werte zu fördern und den Austausch zwischen unterschiedlichen Generationen und sozialen Gruppen zu intensivieren. Die gesellschaftliche Bedeutung liegt darin, junge Menschen stärker in die Gemeinschaft einzubinden und ihnen praktische Erfahrungen zu ermöglichen, die über rein individuelle Bildungs- und Karrierewege hinausgehen. Diskutiert wird oft, ob der Dienst freiwillig oder verpflichtend sein sollte, da dies unterschiedliche Auswirkungen auf die Motivation und die Akzeptanz haben kann. Dabei stellt sich die Frage, ob ein solches Jahr als Bereicherung wahrgenommen wird oder eher als eine zusätzliche Verpflichtung neben Schule und Ausbildung.

Blick über die Grenzen: Wie andere Länder den Dienst gestalten

Weltweit gibt es mehrere Modelle für einen verpflichtenden oder halbverpflichtenden Dienst, die als Beispiele dienen können:

  • In einigen Ländern ist der Wehrdienst noch verpflichtend, häufig kombiniert mit sozialen Diensten.
  • Andere Staaten bieten freiwillige Programme mit staatlicher Unterstützung, die junge Menschen zu ehrenamtlichen Tätigkeiten motivieren.
  • Wiederum andere setzen auf eine Mischung aus verpflichtenden und freiwilligen Elementen, um sowohl gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern als auch individuelle Freiheiten zu respektieren.

Diese internationalen Vergleiche zeigen, dass ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr unterschiedliche Formen annehmen kann und in vielen Fällen erfolgreich zur Stärkung des Zusammenhalts beiträgt, allerdings auch stets im Kontext der jeweiligen kulturellen und politischen Rahmenbedingungen steht.

Das Konzept eines verpflichtenden Gesellschaftsjahrs könnte für Deutschland bedeuten, einen strukturierten und verbindlichen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, der sowohl die individuelle Entwicklung fördert als auch das Gemeinwohl stärkt. Die Herausforderungen und Chancen sind dabei eng miteinander verknüpft und eröffnen Raum für eine intensive gesellschaftliche Diskussion über Verpflichtung, Engagement und Zusammenhalt.


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FREIE WÄHLER: Personalmangel der Bundeswehr durch ein verpflichtendes …

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